[Werbung] Der 6th Sense Provoke läuft beim Hersteller aus den USA unter der Bezeichnung Jerkbait. Bei uns im deutschsprachigen Raum läuft der Köder wohl für die meisten Angler unter der Bezeichnung Twitchbait. Wie auch immer man diese Köderart nennen möchte, ändert die Bezeichnung nichts daran ob der Köder gut läuft oder nicht. Da der 6th Sense Provoke 106X Jerkbait einfach extrem gut aussieht musste ich herausfinden ob auch die inneren Werte passen.
Falls du dir nicht sicher bist was ein Twitchbait ist und was du damit anfangen sollst, empfehle ich dir zuerst den Artikel über richtiges Angeln mit Twitchbaits zu lesen und dann mit dem Review über den 6th Sense Provoke 106X Jerkbait fortzufahren. Der Einfachheit halber werde ich den Provoke ab hier als Jerkbait bezeichnen, wie es der Hersteller auch tut.
Inhaltsverzeichnis
Die Optik des 6th Sense Provoke
Was beim Provoke sofort auffällt ist die sehr schnittige und aggressive Form des Körpers. Der Körper läuft nach hinten hin recht spitz aus, was sich positiv auf das Wurfverhalten auswirken sollte, da er dann ja wie ein Pfeil mit dem Spitzen Ende nach vorne fliegen wird. Auffallend sich auch die großen und schönen 3D Augen die als Fokuspunkt für Raubfische dienen.
Ich habe ein paar der 6th Sense Provoke Jerkbaits in meiner Box und habe bei keinem eine Unsauberkeit in der Lackierung feststellen können. Auch andere Verarbeitungsfehler lassen sich nicht finden. Klar, eine kleine Unsauberkeit im Lack stört einen Fisch nicht, aber die meisten Angler ziehen es vor wenn die Köder schön und hochwertig verarbeitet sind.
Es sind auch sehr schöne Details in der Kopfpartie enthalten. Die Kiemendeckel sehen sehr realistisch aus. Auch das Schuppenkleid und die Seitenlinie wurden nicht vergessen. Der Körper ist oben etwas breiter als unten, wodurch kippelnde Bewegungen entstehen.
Zu den sichtbaren Teilen gehört auch die Hardware. Die Haken haben keine Herstellerbezeichnung, haben aber einen auffallen weiten Bogen und leicht nach innen gerichtete Spitzen. Der Draht für die Haken wurde weder auffallend dick noch auffallend dünn gewählt. Somit wird eine gute Balance zwischen möglichst leichtem Eindringen ins Fischmaul und der nötigen Festigkeit gewährleistet. Die nach innen gerichteten Spitzen haben des Zweck es dem gehakten Fisch schwerer zu machen den Haken loszuwerden.
Die matt schwarzen Sprengringe machen einen guten Eindruck und sind für mehr Stabilität aus einem flachen Draht gefertigt. Damit haben wir auch schon einen fließenden Übergang zu den Features und den inneren Werten der Jerkbaits.
Features und innere Werte des Provoke
Der 6th Sense Provoke 106X Jerkbait hat eine Länge von 10,6 cm und ein Gewicht von 15,5 g (14 g laut Hersteller / 15,5 g laut Waage). Die drei Drillinge haben die Größe #6 und die Tauchtiefe bewegt sich in etwa zwischen einem und zwei Metern. Das sind aber nur die Angaben die jeder finden kann, geht wir jetzt auch tiefer liegende Werte ein.
Ovale Sprengringe
Ich habe bereit erwähnt, dass der Provoke matt schwarze Sprengringe hat. Die drei Sprengringe an den Haken sind rund, aber der Sprengring an der Nase des Köder ist oval. Das ist kein Unfall und auch kein Zufall, sondern dient einem besonderen Zweck. Bei mir hat die Form keinen wirklichen Nutzen, denn ich mache die Sprengringe normalerweise sowieso ab, weil ich meine Jerkbaits mit Snaps fische. Über das Thema Sprengring oder nicht habe ich sogar einmal einen Artikel geschrieben.
Falls du aber gerne direkt anknotest, so wie die Amis das oft machen, bietet der ovale Sprengring einen entscheidenden Vorteil gegenüber einen runden Sprengring. Bei den runden Sprengringen wird die Schnur früher oder später in der Vertiefung langen die durch dich Enden des Sprengringes gebildet wird. Dabei kann es vorkommen, dass die Schnur beschädigt wird und der Köder oder sogar ein Fisch mit dem Köder im Maul abreißt. Die ovalen Sprengringe haben die Öffnung auf einer der langen Seiten. Somit kann die Schnur beim direkten Anknoten nie dorthin rutschen und ist so vor Beschädigungen geschützt. Wenn das kein Vorteil ist, dann weiß ich auch nicht mehr weiter.
Weitwurfsystem des 6th Sense Provoke
Ein weiteres Feature ist das Weitwurf System des 6th Sense Provoke. Natürlich hängt 6th Sense nicht an die große Glocke was sie da genau zusammengebaut haben, aber ich habe mir vorsichtshalber durchscheinende Modelle besorgt, damit ich dich genau über das Innenleben aufklären kann!
Soweit ich das erkennen kann sind Kugeln aus drei verschiedenen Metallen im Inneren des Provoke verbaut. Vier kleine und eine große Stahlkugel, eine große Kugel aus Tungsten und eine große Kugel aus Messing. Garantieren kann ich es nicht, aber das Aussehen legt es sehr nahe.
Mitten im Bauch sind zwei kleine Stahlkugeln die sich etwa zwei Zentimeter nach vorne oder hinten bewegen und so natürlich auch für Geräusche sorgen. Der Großteil der Geräusche kommt aber meiner Meinung nach aus dem Bereich des unteren Kopfes. Dort sind eine große Stahlkugel und eine große Kugel aus Tungsten verbaut, die beiden haben nur minimale Bewegungsfreiheit, sind aber ziemlich laut. Im Schwanzende ist eine so gut wie unbewegliche Kugel aus Messing verbaut.
Das wirkliche Weitwurf System bilden dann zwei Kugeln die in einem Kanal verbaut sind. Dieser Kanal geht vom ersten Drilling bis hin zur Kugel aus Messing im Schwanzende. Während des Twitchens befinden sich die Kugeln im Brustbereich des Köders und sorgen für eine perfekt Balance des Jerkbaits. Beim Wurf rutschen die beiden Kugeln in den recht spitz geformten Schwanzteil und sorgen für eine pfeilähnliche Aerodynamik.
Vielen Dank übrigens an Big Fish Tackle & More die mich mit den Provoke 106X Jerkbaits aus ihrem Shop überrascht haben!
Der 6th Sense Provoke am Wasser
Was natürlich sofort auffällt ist wie gut das Weitwurf System arbeitet. Schon nach den ersten Würfen war klar, dass der Provoke wie eine Rakete fliegt. Auch bei unguten Windverhältnissen kann man denn Köder immer noch sehr gut werfen. Das bist bei weitem nicht bei allen Hardbaits der Fall!
Der 6th Sense Provoke bleibt perfekt stehen wenn die Wassertemperatur passt. Wenn es zu heiß wird steigt der Köder langsam, aber nicht so schnell, dass es stören würde. Die Lauftiefe ist mit 1 m bis knapp 2 m ziemlich genau angegeben. Ich kann es natürlich nicht messen, aber geschätzt kommt das gut hin. Wenn du ihn besonders tief bringen willst solltest du dünnes Geflecht oder Fluorocarbon verwenden.
Die Aktion des Jerkbaits ist auch sehr interessant. Wenn man ihn antwitcht bricht er sehr unberechenbar aus und flattert kurz sehr stark. Er beruhigt sich aber extrem schnell und steht dann perfekt still. Das bietet den Vorteil, dass Ruhephasen wirklich Ruhephasen sind und aktive Phasen wirklich aktiv sind. So hast du maximale Kontrolle über das was dein Köder gerade macht.
Mein Fazit zum 6th Sense Provoke
Meiner Meinung nach ist der 6th Sense Provoke zwar nicht der billigste Jerkbait oder Twitchbait am Markt, aber er ist deutlich günstiger als die Konkurrenz mit vergleichbaren Features. Du bekommst die selben Features die Köder haben die sonst gleich 20% oder mehr teurer sind. Mit dem Provoke kaufst du einen Jerkbait der sich nicht vor einem Vergleich mit den bekannten JDM Jerkbaits scheuen muss. Übrigens, der pinke Farbton ist der Hammer!
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