[Werbung] Barschangeln ist fast wie Star Trek, es gibt unendliche Weiten die von keinem Menschen vollständig erforscht wurden, aber es gibt viele die versuchen so viel wie möglich zu entdecken. In diesem Artikel geht es darum warum das Barschangeln so eine besonderes spannende Sache ist und warum ich sie so genieße. Zudem gibt dieser Artikel vielleicht ein paar Anhaltspunkte wie auch du das Barschangeln noch tiefgehender erleben kannst.
Für mich hat sich durch das Barschangeln mit Kunstködern eine ganz neue Welt innerhalb der Welt des Angelns aufgetan. Mittlerweile habe ich sehr viel Erfahrung sammeln dürfen, aber ich habe trotzdem erst einen winzigen Teil erforscht. Es ist unglaublich wie viel es zu entdecken gibt und wie vielfältig die Möglichkeiten sind.
Inhaltsverzeichnis
Barschangeln geht (fast) überall
Wenn man etwas nur an ganz wenigen speziellen Orten machen kann, dann wird es schwierig anderen den Spaß daran zu vermitteln. Barschangeln ist zum Glück in sehr vielen Gewässern in unseren Breitengraden möglich. Somit spielt es keine Rolle ob ich in Norditalien, in Schweden, Spanien, Deutschland, Österreich oder der Schweiz angle, Barsche gibt es fast überall. Deshalb ist es auch möglich die Freude am Barschangeln mit Leuten aus anderen Ländern zu teilen. Und alle diese verschiedenen Kulturen bringen auch unterschiedliche Ideen in den Kosmos des Barschangelns ein und dadurch wird es extrem vielseitig und spannend.
Fischgrößen beim Barschangeln
Natürlich werden die Barsche nicht in allen Gewässern gleich groß. Es gibt viele Gewässer in denen ein 25er Barsch schon ein richtig guter Fisch ist. Aber es gibt auch Gegenden in denen man fast jeden Tag mit einem oder mehreren Fischen über 40 cm rechnen kann. Das hängt von vielen Faktoren wie der Nahrungsversorgung im Gewässer, dem Angeldruck, dem Klima und dem Druck durch Kormorane und anderen Prädatoren ab.
Wichtig ist, dass man die eigene Freude am Barschangeln nicht davon abhängig macht ob man mit den vielen riesigen Fischen auf Social Media mithalten kann. In vielen Gewässern sind solche Fische schlichtweg unrealistisch und man macht sich die Angelei kaputt, wenn man sich nur über einen 40 plus Barsch freuen kann.
Man kann seine Angeltechnik dennoch immer wieder verbessern und sogar mit einem Durchschnitt unter 30 cm ein wesentlich erfahrener Angler sein als jemand der laufend 40er in die Kamera hält. Klar macht es Spaß große Fische zu fangen, aber wenn ein 25er bei dir im Gewässer groß ist, dann bist du auch bereit und hast die nötigen Skills wenn du dann doch einmal an einem Gewässer mit riesigen Barschen bist. Freu dich weiter an dem was dein Gewässer hergibt und genieße es wenn du ein Gewässer besuchen darfst das größeres Potential hat!
Meine Inspiration beim Barschangeln
Gummifische, Wobbler, Spinner und Blinker sind die Ausrüstung der Wahl für viele Raubfischangler und dazu zählen auch die Barschangler. Allerdings gibt das Angeln auf Barsche noch extrem viel mehr her als stumpfes jiggen, faulenzen und einleiern mit oder ohne Pausen. Es macht ganz viel Spaß über den Tellerrand hinauszuschauen und Neues zu entdecken.
Es ist logisch, dass die größten Entwicklungen und Fortschritte dort zu sehen sind, wo es Leute gibt die ihr Geld damit verdienen können sich dem Angeln zu beschäftigen. Wenn ein Tournier Sieg oder ein Werbedeal dafür sorgt, dass du dir in der nächsten Zeit keine sorgen mehr um Geld machen musst, dann hast du auch mehr Zeit über neue Köder und neue Techniken nachzudenken. Ein Kevin Van Dam zum Beispiel hat bestimmt mehr als genug Zeit sich über die perfekte Präsentation von Hardbaits Gedanken zu machen. Mit einem ganz normalen mitteleuropäischen Job und sonstigen familiären Verpflichtungen geht der Fortschritt natürlich weniger schnell von Statten.
Wegen den vielen spannenden Entwicklungen nehme ich ganz viel mit von dem was ich bei den Bassanglern in Japan und den USA sehe. Nie im Leben wäre ich selbst auf Ideen wie das No Sinker Rig gekommen, schon alleine deshalb weil ich die nötigen Köder nie gekannt hätte. Mittlerweile ist es aber eines meiner Lieblingsrigs für Bass und Flussbarsche. Mein Barschangeln läuft im Prinzip gleich ab wie die Leute in Japan und den USA auf Bass angeln. Es gibt nur geringfügige Adaptionen in der Führung und natürlich unterscheiden sich die Ködergrößen und die schwere des verwendeten Geräts, aber das Prinzip ist das Selbe.
Unglaubliche Weiten des Barschangelns
Aus dem Zusammenspiel der vielen verschiedenen Orte und Techniken ergibt sich eine unglaubliche Vielfalt, die das Barschangeln so faszinierend macht.
Launenhaftigkeit der Barsche
Auch wenn es oft einfach ist ein paar Barsche, und ganz besonders die kleineren Exemplare, zu fangen, muss das nicht so sein. Es gibt auch Tage an denen es geradezu unmöglich scheint einen Barsch zum Biss zu überreden. Entweder ist es schwierig einen Platz zu finden wo sie sich gerade aufhalten, oder es ist nicht gerade leicht die richtige Technik oder einen Köder zu finden den sie wollen.
Manchmal kann es sein, dass es Schlag auf Schlag geht, sobald man den Code geknackt hat. Genau das macht es so spannend, weil nicht immer alles an jedem Tag funktioniert. Außerdem kann es am nächsten Tag schon wieder komplett anderes sein. Sowohl der Spot als auch der Köder und die Führungsart müssen an manchen Tagen genau stimmen, oder man bekommt keine Reaktionen. Es kann sogar sein, dass sie an einem Tag nur auf eine ganz bestimmte Farbe reagieren.
Es kann unglaublich frustrierend sein, wenn man keine Reaktionen bekommt. Aber es kann genauso schnell in einen absoluten Höhenflug umschlagen, wenn man das richtige Rezept gefunden hat. Mir persönlich macht das Experimentieren mit verschiedenen Methoden, Ködern, Farben und Führungsstilen sehr viel Spaß.
Spots zum Barschangeln
Die wirklich interessanten Spots zum Barschangeln zeichnen sich dadurch aus, dass sie anders sind als das Terrain der Umgebung. Das kann etwas komplett offensichtliches sein, wie zum Beispiel ein Einlauf, ein Hafen, ein Seerosenfeld, eine Baumkrone die im Wasser liegt, eine Mauer oder eine Brücke. Totholz im Flachwasser, je dichter desto besser, ist auf immer sehr interessant zum Barschangeln.
Es kann aber durchaus sein, dass der Spot nicht so einfach als solcher zu erkennen ist. Manchmal ist es ein großer Stein oder ein versunkener Baumstamm. Es kann auch eine Kante sein oder eine Muschelbank. Es lohnt sich auf jeden Fall ein bisschen aufzupassen und es sich zu merken, wenn man irgendwo mit seinem Köder über eine Muschelbank schabt. Auch Landzungen oder steile Ufer setzen sich unter Wasser oft fort und bilden einen Hotspot.
Ausgetretene Pfade verlassen
Was meiner Erfahrung nach ganz wichtig ist, ist ausgetretene Pfade zu verlassen, wenn die klassischen Spots nicht laufen. Es gibt immer wieder Phasen in denen es den Barschen zu bunt wird, wenn man ihnen 239547 Mal an Tag einen Kunstköder präsentiert, oder sie ganz einfach aus anderen Gründen nicht am Platz sind.
Dann lohnt es sich auf jeden Fall ein paar Kilometer mit dem Fahrrad oder zu Fuß zu machen und Spots auszuprobieren die nicht in fünf Gehminuten vom nächsten Parkplatz liegen. So habe ich schon viele Spots gefunden die von niemand anders beangelt werden, weil sie laut Lehrbuch keine „wirklichen“ Spots sind. Dafür musste ich aber auch mit ganz viel Schweiß und Muskelkraft bezahlen.
Experimentieren mit Techniken beim Barschangeln
Manchmal ist es am Wasser wie ausgestorben und man bekommt keinen Biss. Wenn man dann einen Blick auf das Echolot wirft, kann man sehen, dass es nicht an Fisch mangelt. Oft ist es beim Barschangeln so, dass man ganz einfach die richtige Technik finden muss um einen Biss zu provozieren. Klar gibt es Tage an denen die Barsche einfach gut drauf sind, aber manchmal gibt es auch Tage an denen sie nur eine ganz bestimmte Köderpräsentation akzeptieren.
Aus diesem Grund muss man ausgehend von der Jahreszeit und der Wassertemperatur mit Hilfe des eigenen Erfahrungsschatzes die Techniken nach und nach durchprobieren die am eigenen Gewässer am erfolgreichsten sind. Wenn das alles nichts hilft, muss man etwas komplett Neues ausprobieren um so vielleicht zum Erfolg zu kommen. Beim Barschangeln ist es so, dass man oft mit etwas unkonventionellen Methoden etwas erreichen kann wenn andere leer ausgehen.
Meine Lieblingstechniken zum Barschangeln
Es gibt natürlich viel mehr verschiedene Rigs und Techniken die man beim Barschangeln anwenden kann als sich hier im Artikel aufzählen lassen. Wenn man es ganz genau nimmt kann man damit ganze Bücher füllen und das haben Leute auch schon getan. Hier geht es jetzt nur um einen Überblick über die Techniken die mir am besten gefallen und die meiner Erfahrung nach super funktionieren. Ich verlinke auch immer die Artikel die sich tiefer mit den einzelnen Rigs befassen.
No Sinker Rig und Weightless Rig
Auch wenn man es meinen könnte, meinen beide Begriffe nicht exakt das Gleiche. Das No Sinker Rig erfordert ganz spezielle Köder die extrem gesalzen sind und eine kompakte Form haben. Es wird in der Regeln sehr hart am Grund angeboten. Die großen Vorteile des No Sinker Rigs liegen darin, dass man kaum Hänger hat, extrem subtil sein kann und trotzdem sehr weit werfen kann. So kann man das Rig bedenkenlos im Totholz und in Steinpackungen einsetzen. Außerdem ist die Einfachheit – Köder & Haken – auch eine angenehme Sache.
Das Weightless Rig besteht auch nur aus einem gesalzenen Köder und einem Offset Haken. Bei den Ködern kann es sich aber auch um einen einfachen Worm, einen kleinen Gummifisch oder eine beliebige andere Kreatur handeln. Ich habe besonders gute Erfahrungen mit Worms und mit Gummifischen mit Pintail gemacht.
Dieses Rig kann hart an der Oberfläche, im Mittelwasser, oder an flachen Stellen auch am Grund angeboten werden. Allerdings lebt es schon sehr davon wie der Köder durch die Wassersäule fällt oder getwitched wird.
Carolina Rig
Das Carolina Rig ist sehr vielseitig und glänzt auch durch die hohen Wurfweiten die erzielt werden können. Da man das Gewicht und den Köder um die Vorfachlänge trennt, kann man sehr schwere Gewichte mit kleinen Ködern verwenden, ohne dadurch eine unnatürliche Präsentation zu bekommen.
Wenn man möchte kann man ein sehr schweres Carolina Rig recht schnell schleifen und es bleibt dennoch am Boden. So hat man ein perfektes Werkzeug um Barsche zu suchen. Man kann es aber auch sehr langsam und mit ausgedehnten Pausen anbieten, wenn es die Situation erfordert. Bei der Art der Köder sind bei dieser Art des Barschangelns der Phantasie keine Grenzen gesetzt.
Mir persönlich ist wichtig, dass die Köder gesalzen oder aromatisiert sind, da die Bisse aufgrund der Vorfachlänge manchmal schwer zu erkennen sind. Da ist es ein großer Vorteil wenn der Fisch den Köder nicht ausspucken will.
Rubber Jigs
Rubber Jigs, ganz besonders mit Chunks oder Krebsen als Trailer gefallen mir mittlerweile auch sehr gut zum Barschangeln. Dabei muss man ein bisschen mit der Größe und der Stärke der Borsten experimentieren, wenn man eher kleine Barsche im Gewässer hat. Ist der Bestand größentechnisch gut, muss man sich dabei eigentlich auch keine Sorgen machen. Es hat sich übrigens bewährt die Rubber Jigs direkt anzuknoten, da man dann noch ein direkteres Gespür hat für das was unter Wasser passiert.
Auch hier ist die Führung sehr vielseitig, ich nutze das komplette Spektrum aber nur extrem selten. Swim Jigs, die mit einem Gummifisch als Trailer mehr oder weniger durchgekurbelt werden, verwende ich beim Barschangeln eher weniger. Meistens ist es ein Krebs oder ein Chunk der über den Grund geschleift oder gehopst wird. Bei hartem Grund nehme ich am liebsten eine Football Jig und bei Kraut verwende ich einen spitz zulaufenden Kopf.
Free Rig
Das Free Rig hat mich in letzter Zeit sehr beschäftigt und auch immer wieder sehr gute Fische gebracht. Mit dem Free Rig hat man gute Wurfweiten und ein sehr freies Köderspiel. Dabei ist es gut Köder zu verwenden die nicht zu schnell durch die Wassersäule fallen, da dieses Rig von der Phase des freien Falls an der lockeren Schnur lebt.
Als Köder verwende ich am liebsten Krebse und Insekten Imitate, da diese mit ihren Fühlerchen, Scherchen und anderen Anbauteilen besonders langsam sinken.
Beim Barschangeln ist natürlich Experimentierfreudigkeit gefragt und darum schleife ich das Free Rig manchmal auch einfach über den Grund. Der Vorteil gegenüber einem klassischen Texas Rig ist, dass die stabförmigen Gewichte sich seltener in Steinspalten festklemmen.
Jika Rig
Beim Barschangeln kann man natürlich nicht auf das Jika Rig verzichten. Es ist dem Free Rig sehr ähnlich, hat aber ein festsitzendes Gewicht. Dadurch hat man etwas mehr Kontrolle und kann das Rig leichter durch Pflanzen und Holz manövrieren. Für das Mehr an Kontrolle wird die freie Fall Phase des Jika Rigs geopfert.
Auch beim Jika Rig verwende ich fast immer Krebse und Creatures als Köder. Klassische Gummifische und Worms bleiben bei mir fast komplett auf der Strecke, auch wenn es natürlich möglich ist. Da es oft ins Kraut und ins Holz geht verwende ich für das Jika Rig gerne etwas stabilere Gummimischungen als für das Barschangeln mit dem Free Rig.
Topwater
Das Angeln mit Topwater Ködern ist eine Sache für sich. Die Voraussetzung ist natürlich, dass die Fische bereit sind an der Oberfläche zu jagen. Wenn das der Fall ist, ist die eine oder andere Unregelmäßigkeit im Herzrhythmus mehr oder weniger vorprogrammiert. Die Auswahl an verschiedenen Topwater Ködern zum Barschangeln ist riesig. Vom Popper über Walker bis hin um Crawler und Wakebait ist alles dabei.
Dabei muss man sich mit der Größe des Köders nicht immer zurück halten. Auch wenn du im Schnitt nur 20 cm große Barsche in deinem Gewässer hast, kann ein 10 cm langer Walker eine gute Wahl sein, da die Barsche oft extrem aggressiv reagieren und den Köder einfach im Trupp jagen bis einer hängen bleibt.
Manchmal lohnt es sich besonders beim Topwatern auch einfach hartnäckig zu bleiben und einen Spot ein bisschen zu beackern und plötzlich werden die Barsche durch die vermeintlichen Jagden an der Oberfläche aktiviert und wollen auch etwas vom Kuchen abhaben. Der gute alte Futterneid ist bei dieser Art des Barschangelns dein bester Freund!
Chatterbaits
Wenn man einen Chatterbait findet der die richtige Größe hat zum Barschangeln, kann man damit sehr viel Spaß haben. man kann diese Köderart zügig führen und damit aktive Fische suchen. Chatterbait ist ja eigentlich ein Markenname vom Z-Man und andere Hersteller müssen ihre „Chatterbaits“ als Bladed Jigs bezeichnen. Mittlerweile gibt es immer mehr Hersteller die diese Köderart in barschtauglichen Größen herstellen.
Besonders gerne verwende ich die kleine Version vom Copper Head Blade von Pitch and Strike sowie den Tiny Kaishin Blade von Noike. Beide sind perfekt auf unsere Flussbarsche abgestimmt. Als Trailer verwende ich fast immer irgendeinen Pin Tail oder V-Tail Gummifisch.
Der Spieltrieb beim Barschangeln
Natürlich gibt es noch unzählige andere Möglichkeiten, aber ich suche mir die heraus, die mir auch besonders Spaß machen. Einfaches Jiggen oder Faulenzen interessiert mich einfach nicht, auch wenn es hin und wieder echt gut funktionieren würde. Ich spiele und experimentiere gerne beim Barschangeln, was manchmal sehr belohnt wird, aber auch in die Hose gehen kann.
Grundsätzlich fange ich lieber zwei Barsche mit einem neuen Köder und einer neuen Technik als doppelt so viele mit einem 0815 Jigkopf und Gummifisch. Wer gerne spielt und experimentiert ist beim Barschangeln sehr gut aufgehoben, weil diese Fischart auf der einen Seite extrem aggressiv aber auch ultra wählerisch sein kann. So wird es nie langweilig und es gibt immer Neues zu erkunden.
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