Bassangeln am Paylake

[Werbung] Das Bassangeln in Italien ist eine extrem spannende Sache und früher oder später wird man dabei auch über das Thema Paylake stolpern. Neben den klassischen Forellenteichen gibt es bei unseren südlichen Nachbarn auch viele kommerzielle Gewässer die speziell für das Karpfenangeln oder das Bassangeln ausgelegt sind. Das klingt alles sehr nach Fischen die einem in den Kescher springen, aber ganz so einfach ist es nicht.

Es macht viel Spaß sich in Italien natürliche Gewässer selbst zu erarbeiten. Aber es kann auch durchaus so zäh sein, dass es dich an die Grenzen des Erträglichen bringt. Viele Gewässer sind nämlich nur schwer zugänglich und man ewig Spots ablaufen, die auf Google Maps gut aussehen, aber schlussendlich unzugänglich sind, einer Privatperson gehören oder im Naturschutzgebiet liegen. Ich habe das selbst schon erlebt, dass von fast vierzig im vorhinein gesuchten Spots nur zwei Stück wirklich beangelt werden konnten.

Das bietet durchaus einiges an Frustpotential. Ich bin zwar kein übertriebener Fan von Paylakes, aber es kann durchaus einmal eine willkommene Auflockerung sein, an ein Gewässer zu gehen wo man weiß, dass es Bass gibt. Außerdem gibt es an diesen Gewässern sicher Spots an denen man ihnen nahe genug kommen kann ohne ein Boot zu haben.

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Die Schattenseite ist, dass diese Paylakes meistens recht gut besucht sind und die Bass dadurch auch wirklich mit allen Wassern gewaschen sind. Sie kennen die komplette Palette an gängigen Ködern und wissen genau was das Platschen, das Rasseln und die Vibration der Schritte am Ufer für sie bedeuten kann. Besonders große Exemplare bringen viel Erfahrung mit und sind entsprechend gerissen. Oft hat man den Eindruck, dass sie genau wissen genau was sie tun müssen um den Köder loszuwerden.

Oft sieht man die Fische und muss dennoch die kompletter Überzeugungskunst anwenden um einen davon zum Biss zu verleiten. Die Hoffnung irgendwann doch erfolgreich zu sein lässt einen dann doch Runde um Runde drehen, obwohl es auch an diesen Seen extrem schwierig sein kann. Bei jeder Sichtung eines dicken Fisches steigt die Hoffnung und die Spannung aber wieder an und man hat die Energie und den Willen weiterzumachen.

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Außerdem kann man in einer Pause an einem Paylake wie zum Beispiel dem Pesca Sportivo Campalto ein paar nette Worte mit dem Besitzer wechseln, die eigenen Strategie ein bisschen überdenken und dabei ein Bierchen genießen. Man kann übrigens auch die bessere Hälfte bei einem Aperol Spritz und einem guten Buch im schattigen Gastgarten oder unter einem Baum parken.

Paylake Kescher

An den meisten Paylakes muss man einen Kescher verwenden, um die Fische möglichst zu schonen. Es gibt Paylakes bei denen man Kescher ausleihen kann, aber bei vielen ist das auch nicht möglich. In aller Regel werden Gummierte Kescher oder Kescher aus Silikon vorgeschrieben.

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Durch diese Art Kescher sollen die Fische so unbeschadet wie möglich zurück ins Wasser gelangen. Es wäre schade, wenn der Besuch am Paylake schon am falschen oder nicht vorhandenen Kescher scheitern würde. Da auch Paylakes nicht immer ein perfektes Ufer haben, lohnt es sich durchaus ein kleines Plus an Reichweite zu haben und nicht auf den kürzesten Kescher aller Zeiten zu setzen. Ich persönlich verwende aktuell das Rapala Karbon Net Jetty oder das Rapala Scoopr Silicone Net. Das Jetty hat eine echt mega Länge bei wenig Gewicht und das Scoopr Silicone Net ist schwerer und kürzer, aber das Netz ist komplett aus Silikon, was mir immer am liebsten ist.

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Paylake Haken

Es gibt Paylakes ohne besonders Vorschriften was die erlaubten Haken betrifft, aber das sind die Wenigsten. Die allermeisten Besitzer verbieten zum Beispiel Drillinge, aber auch ein Verbot von Widerhaken ist absolut üblich. Gerade das Verbot von Widerhaken macht es nicht einfach die oft wild springenden Schwarzbarsche nach dem Hookset auch am Haken zu behalten. Zum Glück gibt es da ein paar kleine Tricks. Auf die unterstützende Schnur gehe ich nachher ein, jetzt kommen zuerst die Haken an sich.

Oft reicht es, wenn man die Widerhaken mit einer Zange andrückt und man muss sie nicht abfeilen oder ab Werk widerhakenlose Modelle verwenden. Durch das Andrücken des Widerhakens bleibt ein mehr oder weniger großer Knubbel übrig, der ein kleines Bissen hilft, den Haken an Ort und Stelle zu halten.

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Zudem ist es oft nützlich Weedguards an den Haken zu haben. Die Borsten der Weedguards helfen auch ein bisschen den Haken zu fixieren. Besonders für das Wacky Rig, das Neko Rig und zum Nose Hooken gibt es Einzelhaken mit Weedguards. Das trifft sich gut, weil unauffällige Rigs besonders gut funktionieren an Gewässern mit so viel Angeldruck.

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Aber auch Rubber Jigs mit Weedguards sind perfekt geeignet den Haken möglichst zu fixieren. Je leichter ein Köder ist, desto eher bleibt der Haken im Maul, weil kein Gewicht da ist, dass als Hebel verwendet werden kann. Rubber Jigs sind zwar schwerer, aber sie haben auch stärkere Weedguards als normale Einzelhaken.

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Egal ob Einzelhaken oder Rubber Jig, der Effekt des Weedguards ist der Gleiche. Wenn der Haken sitzt, drückt der Weedguard von innen gegen das Maul des Fisches und fixiert den Haken auf diese Art. Je massiver der Weedguard ausfällt, desto schwerer ist es zwar den Haken zu setzen, aber desto stärker ist auch der fixierende Effekt der Borsten.

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Paylake Tackle

Wenn man an einem Paylake unterwegs ist, ist der Angeldruck meistens enorm. Dementsprechend gefuchst sind natürlich auch die Fische in diesen Gewässern. Wer mit zu grobem Gerät arbeitet wird meistens dafür bestraft. Natürlich muss man einen vernünftigen und moralisch vertretbaren Weg gehen, aber man sollte so fein wie möglich angeln, besonders wenn man nicht nur kleine und verhältnismäßig unerfahrene Fische fangen möchte.

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Um möglichst unauffällig zu sein, lohnt es sich auch nicht nur auf dicke Schnüre zu verzichten, sondern auch auf laute und sehr gut sichtbare Braids. Je mehr die Schnur sägt und je besser du sie sehen kannst, desto leichter kann sie auch von den Bass bemerkt werden und dann riechen sie eventuell Lunte.

Wie dick die Schnur und wie stark die Rute ausfallen muss hängt natürlich teilweise von der Struktur des Gewässers und von den Hindernissen ab. Ich persönlich bin an Paylakes mit durgehende Fluorocarbon Schnüren immer sehr gut gefahren. Die verwendeten Stärken lagen dabei, je nach Spot und Risiko immer zwischen 5 und 11 lb Tragkraft. Dabei angle ich meisten entweder ein Sufix Super 21 FC oder Advance FC. Außerdem kann ich auch das Seaguar Red Label für jeden empfehlen der ein kleineres Budget hat und das Sunline Shooter FC Sniper, falls es JDM sein muss. Je dünner desto eher bekommt man einen der alten, großen und erfahrenen Bass ans Band.

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Wer weiß wie man mit einer Bremse umgeht und nicht direkt im Heavy Cover angelt hat bei leichtem Tackle noch einen weiterenentscheidenden Vorteil. Wenn man die Bass nicht zu stark forciert im Drill tendieren sie auch weniger dazu unkontrolliert zu springen. Falls es dann doch passiert hat man durch die Dehnung im Fluorocarbon eine bessere Chance nicht die komplette Spannung zu verlieren und den Fisch trotz des fehlenden Widerhakens am Band zu behalten.

Paylake Köder und Rigs

Meiner Erfahrung nach lohnt es sich an einem Paylake, bis auf wenige Ausnahmen, immer etwas anders zu angeln als die Masse. Eine Ausnahme bilden Soft Stickbaits im Senko Style oder ähnliches Gewürm am unbeschwerten Wacky Rig, damit kann man fast immer punkten.

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Da oft – neben dem verbotenen Widerhaken – nur ein einziger Einzelhaken erlaubt ist, scheiden große Swimbaits und Glidebaits am Paylake oft von vornherein aus. Aus diesem Grund muss man andere Mittel und Wege finden um anders zu sein.

Für mich hat sich in den letzten Jahren besonders das Angeln mit dem Free Rig und dem No Sinker Rig als erfolgreich erwiesen. Dabei setze ich so gut es geht auf Köder die entweder schwer zu bekommen sind, neu sind oder einfach in der Gegend nicht populär sind. Ob dieser Köder dann ein Fish Arrow Heavy Poop am No Sinker Rig ist oder doch ein Geecrack IMO Ripper macht dann nicht mehr so einen großen Unterschied.

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Es kann aber auch zum Beispiel der in Italien noch nicht stark vertretene Zeck Barschalarm Shaky Sneaker oder der Noike Busy Bro am Free Rig sein. Wer ein bisschen stöbert findet bestimmt etwas Besonderes in das man persönlich dennoch Vertrauen hat. Wichtig ist, neben dem triggern der entsprechenden Instinkte, dass die Köder von möglichst wenigen Locals geangelt werden.

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Auch wenn nicht jeder Paylake genau gleich funktioniert und nicht immer die gleichen Köder bevorzugt werden, hat sich diese Strategie der Köderwahl als durchgängig erfolgreich erwiesen. Auch die anderen Punkte, die angesprochen wurden, habe ich mir in den letzten Jahren erarbeitet und durch schöne Erfolge aber auch bittere Misserfolge auch zur Genüge belegt. Ich wünsche dir viel Spaß am Bass Paylake.


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