Daiwa Silverwolf SV TW 1000

[Werbung] Die Daiwa Silverwolf SV TW 1000 müsste logischerweise eigentlich unter dem Namen Zillion SV TW PE 1000 verkauft werden, das tut sie aber nicht. Wenn Daiwa einen neuen Namen auspackt steckt da meistens etwas dahinter. Ich hatte die schicke JDM Baitcaster sofort auf dem Schirm, aber die Anschaffung hat dann doch etwas gedauert. Was genau es mit der geheimnisvollen Silverwolf auf sich hat und wo ihre Stärken liegen erfährst du in diesem Testbericht.

Die Daiwa Silverwolf ist laut der japanischen Website der Firma eigentlich für das Angeln mit dünnen geflochtenen Schnüren auf Black Sea Bream (Black Porgy) entwickelt worden. Das bedeutet, dass es sich eigentlich um eine für Salzwasser geeignete Baitcaster handelt. Natürlich ist das kein Hindernis für den Einsatz im Süßwasser.

Optik der Daiwa Silverwolf SV TW 1000

Durch die komplett andere Farbgebung hat die Silverwolf mit der sehr hellen, silbernen Zillion SV TW 1000 optisch außer der Form nichts gemeinsam. Die Optik der Silverwolf wird von schwarzem Lack mit helleren Highlights in Silber, Chrom und Gun Metal geprägt. Der schwarze Lack des  Hyper Armed Housing Bodies ist matt, mir gefällt es super. Hyper Armed Housing bedeutet, dass die Silverwolf über eine besonders widerstandsfähige Konstruktion aus einer Alu Legierung verfügt.

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Von vorne gesehen hat die Daiwa Silverwolf SV TW den klassischen Zillion Look mit dem nach vorne hin breiter werdenden Body. Die vordere Partie erinnert mich immer ein bisschen an die Motorhaube eines Sportwagens. Ganz oben in der Vertiefung kann man den Daumen sehr gemütlich ablegen.

Das Non Handle Side Plate ist völlig schnörkellos und hat außer dem Daiwa Logo keinerlei Verzierungen. Unten findet man das Wahlrädchen für die Bremseinstellungen. Die 20 möglichen Einstellungen sind durch deutlich spürbare und hörbare Klicks schön voneinander abgegrenzt. Der Widerstand liegt für eine Daiwa Anfangs eher auf der starken Seite, aber nicht unangenehm.

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Optisch sehr prägend ist natürlich der T-Wing, den ich so heiß liebe bei den Daiwa Baitcastern. Der T-Wing ist in einer Chrom Optik gehalten, die sich schön ins Gesamtbild einfügt. Die Farbe vom geschwungenen Handle würde ich als Gun Metal bezeichnen. Der Darunter liegende Drag Star und der Zero Adjuster ist farblich zwischen der Optik des Handles und der T-Wings.

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Auffallend war, dass dieses Mal beim Zero Adjuster nichts verstellt werden musste. Meistens passe ich ihn an meine persönlichen Bedürfnisse an, aber bei der Daiwa Silverwolf SV TW hat er mir ausnahmsweise gepasst. Ich finde die Handle Nut Retainer aus Plastik vom Eindruck her immer ein wenig fragwürdig. Er sieht aber nicht schlecht aus und die Funktionalität ist auch nicht schlechter als bei einem Handle Nut Retainer aus Metall.

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Der fünfzackige Drag Star lässt sich angenehm drehen und klickt dabei schön laut. Dabei ist das Geräusch etwas definierter als das Gefühl, wobei auch das Gefühl beim Drehen mehr als nur okay ist von der Präzession der Klicks her.

Die Knobs haben eine schön angepasste Größe und die gewöhnte Soft Touch Haptik. Diese Art fühlt sich bei jedem Wetter angenehm an und ist schön rutschsicher. Bei den End Caps hat Daiwa auf die altbekannte Chrom Optik gesetzt, die man schon von anderen Modellen kennt.

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Die selbe chromige Optik findet man auch beim Daumentaster mit der asymmetrischen Form. Auch hier Widerstand eher auf der starken Seite und es ist kein lästiges Spiel vorhanden. Wobei ich beim Thema Spiel auch das auffällig geringe Spiel im Anti Reverse Bearing in höchsten Tönen loben möchte.

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Insgesamt macht die Daiwa Silverwolf SV TW einen wunderbar hochwertigen und auch optisch stimmigen Eindruck. Genau so stellt man sich die Qualität vor, wenn man sich JDM Tackle kauft.

Features der Daiwa Silverwolf SV TW 1000

Von den Features her gibt es einige Gemeinsamkeiten mit der Zillion SV TW 1000, aber auch ein paar entscheidende Unterschiede. Gäbe es diese Unterschiede nicht, würde die eigenständige Daiwa Silverwolf SV TW auch keinen Sinn machen. Natürlich gibt es sehr viele Features, aber die für mich wichtigsten Besonderheiten werde ich jetzt kurz erklären.

T-Wing System

Das T-Wing System kommt bereits im Namen der Daiwa Silverwolf SV TW vor. Der wie ein T geformte Line Guide hilft einerseits möglichst wenig Reibung beim Wurf zu garantierten, aber andererseits auch für eine schöne Schnurverlegung zu sorgen. In einem anderen Artikel findest du eine genauere Erklärung des T-Wing Systems, falls du es noch nicht genau kennst.

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Der T-Wing ist mittlerweile schon Standard bei Daiwa, weil er sich so sehr bewährt hat. Die Technik wirkt zwar ein bisschen aufwändig, aber ich hatte noch nie einen defekten T-Wing bei mittlerweile über zwölf unterschiedlichen Baitcastern mit T-Wing. Seine größten Stärken spielt der spezielle Line Guide bei recht steifen Schnüren aus. Aber auch bei dünnem und weichem Geflecht hilft er noch merklich.

SV Boost PE Special Spool

Im Baitcaster Guide wird das Gewicht der Spule der Zillion SV TW 1000 mit 12,7 g angegeben, das der Daiwa Silverwolf SV TW 1000 aber mit 12,8 g. Diesen Unterschied führe ich eventuell auf die kleine Gummidichtung vor dem Kugellager auf der Achse zurück, die dann für eine andere Rundung sorgt. Möglich wäre aber auch, dass sich der minimal Unterschied durch die leicht abweichende Bauweise ergibt.

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Das SV Boost System funktioniert im Prinzip gleich wie das traditionelle SV System, nur eben zweistufig. Bei dem traditionellen SV System wird der Induktor durch die Rotation der Spule in das Magnetfeld im Non Handle Side Plate gedrückt und zieht sich bei niedrigerer Rotationsgeschwindigkeit zurück, wodurch die Bremskraft reduziert wird.

Beim SV Boost System läuft die ganze Sache zweistufig ab und es gibt zwei Positionen in denen der Induktor befinden kann. Bei sehr hohen Drehgeschwindigkeiten fährt er komplett aus. Sobald die Rotationsgeschwindigkeit der Spule etwas geringer ist, zieht er sich halb zurück. Und erst anschließend zieht er sich dann komplett zurück. Es gibt also eine feinere Anpassung der Bremskraft, wodurch für höhere Wurfweiten gesorgt werden soll.

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Die Spule der Daiwa Silverwolf SV TW 1000 ist etwas flacher als die der Zillion. Das liegt daran, dass sie für den Einsatz mit dünnem Geflecht ausgelegt ist und somit nicht so viel Schnurfassung nötig ist. Auch das Bremsprofil des SV Boost Systems in dieser Rolle wurde auf Geflecht ausgelegt. PE ist die nicht deutsche Bezeichnung für geflochtene Schnur und darum ist es auch eine SV Boost „PE“ Special Spool.

Das ist etwas besonderes, weil in den USA und Japan viel häufiger mit Mono oder Fluorocarbon als Hauptschnur geangelt wird als in unserem kleinen europäischen Markt. Darum ist die Daiwa Silverwolf SV TW 1000 mit ihrem Bremsprofil ideal für Angler, die wie in Mitteleuropa üblich, Geflecht verwenden möchten.

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Der kleine Gummiring auf der Achse ist übrigens das Gegenstück zur Silent Tune Technologie von Shimano. Dieser Gummiring sorgt für eine genauere Passung und schluckt Vibrationen. Dadurch fühlt sich die Daiwa Silverwolf SV TW 1000 im Wurf ruhiger an und es wird auch keine Rotationsenergie durch unnötiges Vibrieren verschwendet.

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Der Strich in der Seitenwand der Spule zeigt die halbe Kapazität der Spule an. Bei einer Baitcaster ist es nicht immer von Vorteil die Spule möglichst voll zu haben und viele Angler in Japan füllen ihre Spulen nur halb, das spart Geld und Gewicht. Ich habe die Spule meiner Daiwa Silverwolf SV TW 1000 auf jeden Fall leicht überfüllt für den Geschmack der meisten Japaner.

PE Tuning

Das spezielle PE Tuning, wegen dem die Rolle meiner Meinung nach Daiwa Silverwolf SV TW PW 1000 heißen müsste, macht sich in drei Bereichen bemerkbar. Die flachere Spule und die Anpassung des Bremsprofils des SV Boost Systems wurden bereits erwähnt. Es gibt aber noch eine dritte Anpassung die vorgenommen wurde.

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Der T-Wing der Daiwa Silverwolf SV TW 1000 bewegt sich schneller von links nach rechts und wieder zurück. Dadurch liegt die Schnur deutlich schräger gewickelt auf der Spule. Je paralleler die Windungen übereinander liegen, desto eher kann es passieren, dass sich das Geflecht unter starkem Zug in die tieferliegenden Windungen hineinfrisst. Das Ergebnis ist dann oft ein Backlash der ärgerlich ist und bei dünnem Geflecht auch oft das Rig oder den Hardbait kostet. Durch die erhöhte Geschwindigkeit des Line Guides soll die Schnur so verlegt werden, dass sie sich nicht in die unteren Lagen eingraben kann, wodurch man Schnur, Zeit, Nerven und Köder spart.

Drag Clicker

Ein allseits beliebtes Feature ist auch der Drag Clicker, wie der bei der Daiwa Silverwolf SV TW 1000 verbaut ist. Besonders wenn man mit dem Drill Geräusch von einer Stationärrolle das Angeln gelernt hat, verzichtet man nur ungern darauf. Klar kann man ohne auch leben, aber mit ist einfach schöner.

Datenblatt Daiwa Silverwolf SV TW

Übersetzung:8.5:1
Schnureinzug: 90 cm
Gewicht:185 g
Schnurfassung: PE # 0.6 (0.15 mm) – 180 m, PE # 0.8 – 150 m
Bremssystem: SV Boost Brake System (PE optimiert)
Kugellager: 8 + 1
Getriebe: Hyper Drive Digi Gears
Body:Aluminium Legierung
Besonderheit:Shallow Spool, Hyper Armed Housing, Hyper Drive Design, SV Boost System, Salzwasser tauglich, Schnurabzugsklicker, T-Wing System (TWS™), PE Tuning;
Spool Weight:12,8 g
Wurfgewicht:ab 4 g 
Bremskraft:5 kg

Die Daiwa Silverwolf SV TW am Wasser

Es ist beeindruckend wie gut die spezielle Verlegung der geflochtenen Schnur sich auswirkt. Ich hatte während der gesamten Testphase keinen einzigen Backlash weil sich die Schnur eingegraben hat. Ich habe sogar, was man sonst absolut nicht macht, versucht die Schnur bei einem Hänger mit deutlichem Druck zum Eingraben in die unteren Lagen zu bringen. Das hat sich aber als erfolglos erwiesen und die darauf folgenden Würfe verliefen absolut problemlos, auch bei recht aggressiver Bremseinstellung.

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Somit kann gesagt werden, dass das PE Tuning der Daiwa Silverwolf SV TW nicht nur auf dem Papier zu finden ist, sondern auch positive Auswirkungen aus das Erlebnis am Wasser hat. Ich habe mich vor längerer Zeit schwer in die Zillion verliebt und kann mit gutem Gewissen sagen, dass die Silverwolf ihr in nichts nachsteht. Sie hat nur eine andere Farbgebung und ein paar Features die nützlich sind wenn man mit eher dünnem Geflecht angeln möchte.

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Das Wurfverhalten ist sehr gutmütig und ich habe das Gefühl, dass sich das auf Geflecht angepasste Bremsprofil der Daiwa Silverwolf SV TW von bemerkbar macht. Ich angle sonst fast nur Fluorocarbon und Mono, hatte aber absolut keine Probleme mit dem Umstieg auf Geflecht. Meiner Erfahrung nach verzeiht die Silverwolf da auch Anfängerfehler. Dennoch ist es nicht so, dass sich die Silverwolf irgendwie überbremst anfühlt. Ich habe damit auf Anhieb sehr schöne Wurfweiten erzielt, obwohl ich andere Schnüre gewohnt bin und die Baitcaster noch nicht eingeworfen war.

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Beim Werfen fühlt sich die Daiwa Silverwolf SV TW schön solide und ruhig an. Man hat das Gefühl, dass die engen Toleranzen und die Gummiringe an den rechten Stellen ihre Wirkung zeigen. Beim Einkurbeln, sowohl mit als auch ohne Last, hat man das selbe smoothe Gefühl, dass man schon von der Zillion SV TW 1000 kennt. Obwohl meine Zillion jetzt schon lange bei mir ist und oft verwendet wird ist sie immer noch sehr butterig und ich gehe davon aus, dass das bei der Silverwolf nach ein paar Saisönchen nicht anders sein wird.

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Wie auch schon bei der Zillion liegt der Body der gleich geformten Daiwa Silverwolf SV TW perfekt in der Hand. Selbst für extrem feinfühlige Hände gibt es an dem sauber aufgeräumten Non Handle Side Plate der schicken JDM Baitcaster absolut nichts was man unangenehm spüren könnte.

Realistisches Wurfgewicht

Mit dem Spulengewicht von 12,8 g kann die Daiwa Silverwolf SV TW mit 4 g klar kommen, wenn man die richtige Rute dafür hat. Allerdings ist das dann schon sehr an der Grenze, da man die Silverwolf vermutlich nicht an einer BFS Rute montieren wird. Aber mit 5 g kann ich mit gutem Gewissen sagen, dass man auch als nicht professioneller Angler problemlos klar kommen sollte.

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Nach oben hin sehe ich die das Wurfgewicht eher durch die Schnurfassung als durch die Stabilität der Baitcaster an sich beschränkt. Rein von der Konstruktion her kann man damit meiner Erfahrung nach auch mittlere Swimbaits angeln, aber Realistisch werden wir wohl bei einem Anwendungszweck bis maximal 30 g landen, auch wenn die Qualität und die Bauweise mehr hergeben würden.

Beurteilung Daiwa Silverwolf SV TW

Konstruktion/Qualität:Der hochwertige Alu Legierungs Rahmen und andere Bauteile machen einen perfekt verarbeiteten Eindruck.
Die Baitcaster ist ziemlich kompakt und sehr solide.
9
Performance:Ab 5 g kann easy geworfen werden, auch ohne besondere Fähigkeiten.
Geübte kommen mit 4 g auch gut klar.
Die Baitcaster kurbelt sich sehr smooth.
Das PE Tuning zeigt Wirkung;
9
Preis:Preis/Leistung stimmen sehr gut;8
Features:Rahmen aus Alu Legierung;
SV Boost System;
T-Wing System;
Schnurabzugsklicker;
Salzwasser geeignet;
Hyper Drive Digi Gears;
PE Tuning;
Double Supported Pinion Gear;
G1 Duralumin Spool;
10
Design/Haptik:Die Haptik ist extrem gut und das Design angenehm minimalistisch.
Es gibt keine störenden Ecken und Kanten.
Der kompakte Body liegt perfekt in der Hand. 
9
Erreichter Durchschnitt:9

1 = furchtbar; 2 = schlecht; 3 = verbesserungswürdig; 4 = unterdurchschnittlich; 5 = durchschnittlich; 6 = okay; 7 = gut; 8 = sehr gut; 9 = exzellent; 10 = unerreicht gut

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Mein Fazit zur Daiwa Silverwolf SV TW

Die Daiwa Silverwolf SV TW 1000 war eine Baitcaster in die ich sehr hohe Erwartungen hatte, da ich bereits eine nahe Verwandte dieser Baitcaster seit langer Zeit sehr schätze. Meine Erwartungen wurde nicht enttäuscht und besonders Leute die Geflecht verwenden wollen werden mit dieser Baitcaster ihre Freude haben. Das spezielle PE Tuning macht sich dadurch bemerkbar, dass man dünnes Geflecht aufgrund der optimierten Schnurverlegung viel frustfreier angeln kann und Backlashes auf ein absolutes Minimum reduziert werden.


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