[Werbung] Der Einstieg in die Angelei mit einer schicken Baitcaster Rolle soll anscheinend nur jenen Spaß machen die ein dickes Geldbündel auf den Tisch legen. Diesen Mythos konnte ich einfach nicht ungetestet stehen lassen! Mittlerweile ist schon eine komplette Angelsaison verstrichen und ich möchte dir im zweiten Teil der Artikelserie von meinen weiteren Erfahrungen mit der preiswerten Baitcaster Combo erzählen.
Falls du dich nicht mehr an den ersten Artikel (Baitcaster Angeln – Preiswerter Einstieg I/III) erinnern kannst, möchte ich deine Erinnerung kurz auffrischen. Die von mir geangelte Baitcaster Combo ist eine Iron Claw X-Act 3.0 an einer Iron Claw High Voltage C-662 ML mit einer Länge von 198 cm und einem Wurfgewicht von 6 – 24 g, die man so für knapp unter 100 € im Internet bekommt. Die Schnur muss noch extra gerechnet werden. Also handelt es sich um eine durchaus preiswerte Einsteiger Combo.
Baitcaster Erfahrungen
Mittlerweile konnte ich schon einiges an Erfahrung gesammelt. Anfängliche Schwierigkeiten mit den Bremseinstellungen und ähnlichem habe ich mittlerweile recht gut im Griff. Wobei, Hand aufs Herz, schon gesagt werden muss, dass ich mit einer Stationärrolle immer noch deutlich weiter werfen. Da das aber unter anderem physikalische Gründe hat und den allermeisten Anglern so geht, kann ich gut damit leben.
Mit den richtigen Bremseinstellungen kann aber ich mittlerweile auch noch den einen oder anderen Meter herausholen. Insgesamt bin ich mit der Wurfweite recht zufrieden, auch wenn noch Verbesserungspotential vorhanden ist.
Mittlerweile bin ich recht frech geworden und habe die Wurfbremse (1) immer zumindest zwischen 70 und 80 % offen. Die Wurfbremse (2) wird genau so eingestellt, dass die Spule sofort aufhört zu drehen, sobald der Bait auf das Wasser auftrifft. Die Sternbremse (3) ist so weit zu wie es die Tragkraft des Vorfaches erlaubt.
Mit diesen Einstellungen habe ich selten einen Backlash und ein ausgewachsenes Vogelnest habe ich sowieso noch nie produziert. Die meisten Wickel die ich werfe lassen sich in wenigen Sekunden lösen, ohne ein Messer oder eine Schere zu verwenden. Jedoch habe ich schon gewisse Risikofaktoren bemerkt. Wenn ich Weightless Worms oder Creatures werfe gibt es immer wieder Probleme, auch wenn sie durchaus zehn Gramm Eigengewicht erreichen. Das habe ich bei meinem Basstrip nach Italien festgestellt. Da auch ein recht großer Worm oder eine recht große Creature ohne Zusatzgewicht ein ziemlich niedriges spezifisches Gewicht hat, wird die Schnur oft zu locker aufgespult. In Folge steigt das Risiko für Verwickelungen beim Werfen.
Es gibt aber eine ganz einfache Lösung, wie auch bei solchen Ködern ohne Zusatzgewicht, die Schnur ausreichend straff aufgespult werden kann. Ich lege einfach meinen Daumen mit leichtem Druck auf die Schnur die sich bereits auf der Spule befindet. Dadurch entsteht ein leichter Widerstand der die Schnur strafft. So wird die Schnur auf mit leichten Ködern schön fest aufgespult und kann problemlos geworfen werden.
Haupteinsatzgebiet meiner Baitcaster Combo
Wie ursprünglich geplant, ist das Haupteinsatzgebiet meiner Baitcaster Combo das Angeln mit Crankbaits und Spinnerbaits, auch wenn ich das Angeln mit verschiedenen Rigs und das Jiggen erfolgreich getestet habe. Die Combo hat sich auch in Kombination mit recht druckvollen Crankbaits bewährt, was genau meine ursprüngliche Intention war.
Apropos Spinnerbaits, bei meinem Bass Ausflug nach Italien hatte ich ein besonderes Erlebnis mit dieser Combo. Dabei wurde sie wirklich auf Herz und Nieren getestet. Ich bin nämlich beim Versuch einen Bass zu keschern am sehr steilen Ufer samt Handy, Rucksack, Rute und Rolle ins Wasser gefallen.
Bei meinen drei Befreiungsversuchen wurde die Rolle übelst mit Dreckwasser, Schlamm und anderem Schmodder zugekleistert. Der Fisch konnte dann doch noch gelandet werden und auch auf die Baitcaster bezogen gab es ein gutes Ende. Obwohl ich sie danach nicht auseinander gebaut und besonders gesäubert habe, hat sie den Unfall völlig unbeschadet überstanden!
Dieses Erlebnis werde ich nie vergessen und es wird mich immer wohlwollend auf diese Combo zurückblicken lassen, da sie mich in diesem nervenzerfetzenden Drill nicht im Stich gelassen hat!
Zufriedenheit mit der „günstigen“ Combo
Ich muss wirklich sagen, dass ich mit meiner preiswerten Baitcaster Combo sehr zufrieden bin. Für das Hineinschnuppern und sogar für längerfristigen Spaß ist auf jeden Fall genügend Qualität vorhanden. Klar werden, wie immer, die Augen größer und man möchte mehr haben. Aber Hand aufs Herz, das ist doch auch bei den Spinning Combos nicht anders. Im Grund kann man mit einem günstigen Combo viel Spaß haben, dennoch würde man die geschenkte 1000 € Combo natürlich nicht ablehnen.
Für einen Einstig muss es aber auf keinen Fall teuer sein. Bei meiner Combo ist, sollte dir die Baitcasterei doch nicht gefallen, auf keinen Fall viel verloren und du hast noch ein nettes Geschenk für einen Jungangler. Mit diesem guten Vorsatz kannst du starten, vermutlich wirst du die Combo aber nicht mehr hergeben wollen!
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