[Werbung] Hardmono als hechtsicheres Vorfachmaterial. Diese Diskussion ist nicht neu und wurde schon gefühlte millionen-zwanzig Mal mehr oder weniger emotional durchgekaut. Dennoch wurde bisher, in allen Artikeln die ich gelesen habe, ein wichtiger Faktor komplett außer Acht gelassen!
Bei der Frage nach der Hechtsicherheit von Hardmono scheiden sich die Geister ganz gewaltig. Ein Autor sagt, dass Hardmono ab 0,60 mm Hechtsicher ist. Der nächste Experte geht sogar von dringend benötigten 0,80 mm bis 1 mm aus.
Bei dieser Bandbreite an verschiedenen Auskünften drängt sich die Frage auf wer denn schlussendlich recht hat. Meine Meinung ist klar: Beide und gleichzeitig keiner! Wie kann eine solche Aussage gleichzeitig richtig und falsch sein?
Meiner Meinung wurde bisher, bei allen mir bekannten Artikeln zu diesem Thema, die Physik nicht ausreichend berücksichtigt. Die Hechtzähne können, wie hinreichend belegt ist, Angelschnüre durchschneiden. Das kann und darf auf keinen Fall wegdiskutiert werden.
Wie bereits erwähnt “können” sie das, sie “müssen” nicht. Sehen wir uns dazu die Physik, die dem Schneiden zugrunde liegt etwas genauer an, um ein wenig mehr Licht in die Sache zu bringen.
Die Physik des Schneidens
Wer etwas schneiden möchte, muss – mit einer möglichst scharfen Kante – ausreichend Druck auf einen Gegenstand ausüben (Druck = Kraft / Fläche). In unserem Fall ist die scharfe Kante der Zahn des Hechtes und der Gegenstand das Hardmono.
Wenn die Druckkraft ausreichend groß ist, geht der Gegenstand (das Hardmono) dem Druck der Kante aus dem Weg, indem er sich zerteilt. Spröde Gegenstände würden zerbrechen, aber ein Material wie Hardmono teilt sich, beziehungsweise wird zerschnitten.
Und hier liegt der Hund begraben! Die Druckkraft muss ausreichend groß sein, sonst fühlt sich das Hardmono nicht bewogen aus dem Weg zu gehen. Aus diesem Grund behaupte ich, dass verschiedene Aussagen zu hechtsicheren Durchmessern von Hardmono gleichzeitig richtig und falsch sind.
Es ist alles eine Frage der Umstände. Diese Umstände sind in meiner Theorie und meiner Erfahrung nach die Rute und die Bremse sowie der Angelspot.
Den Angelspot möchte ich hier nicht diskutieren, da es klar ist, dass im Heavy Cover dementsprechend starkes Gerät eingesetzt werden muss.
Was ich als Barschangler und Ultra Light und Finesse Freak aber auf jeden Fall ansprechen möchte sind die Rute und die Rolle. Wer mit einem harten, möglicherweise unnachgiebigen Prügel, mit entsprechendem Wurfgewicht nach Hechten schmeißt braucht vermutlich auf jeden Fall die 0,80 mm bis 1 mm, um halbwegs auf der sicheren Seite zu sein.
Hier kann ein Hecht mit seinen scharfen Zähnen ausreichend Kraft auf eine winzige Fläche bringen. Diesem Druck weicht die Schnur dann aus indem sie aus dem Weg geht, sich teilt, zerschnitten wird.
Meine Hard-Mono Theorie
Was aber wenn ich eine extrem leichte Rute im Bereich bis 10 g angle? Meine Theorie besagt und meine Erfahrung bestätigt, dass bei solchen Ruten auch schon deutlich dünnere Hardmonos sehr hechtsicher sind.
Ich persönlich vertraue derzeit voll und ganz auf das Hardmono von Iron Claw (amzn.to/2FqTuMs). Bisher habe ich damit noch keine schlechten Erfahrungen gemacht!
Warum behaupte ich das? Wenn die Rute im Drill ausreichend flexibel ist und die Bremse fein genug eingestellt ist, schafft es der Hecht nicht genügend Druck auf die Fläche (Hardmono) auszuüben, dass diese sich zerteilt.
Ich habe in den letzten Jahren so gut wie nie mit einem Stahlvorfach geangelt. Bei Verdacht auf Hecht habe ich fast immer ein Hard-Mono verwendet. Kein einziges Mal wurde das Hardmono nennenswert beschädigt oder gar durchgebissen, obwohl ich mich mit meinen Durchmessern deutlich unterhalb aller offiziellen Empfehlungen bewege.
Es war den Hechten schlichtweg nicht möglich ausreichend Druck auf die Schnur auszuüben, da das Barschgerät im Drill so wunderbar nachgiebig ist. Eine Rute bis 10 g Wurfgewicht gibt im Drill extrem nach, ist aber den allermeisten Hechtbeifängen locker gewachsen, solange man ein bisschen Platz zum Drillen hat. Mit einem harten Besenstiel und einem forcierten Drill mit geschlossener Bremse ist man mit dünnem Hard-Mono aber ziemlich wahrscheinlich auf der Verliererseite.
Jeder Angler steht in der Verantwortung ordentlich mit den Fischen umzugehen! Je länger man angelt, desto besser kann man die Grenzen abschätzen und das tun was richtig, sicher und zudem der Situation angepasst ist. Aus diesem Grund kann man die Frage nach einem hechtsicheren Hardmono Durchmesser nicht beantworten, ohne gleichzeitig auch die Rute und die Einstellung der Bremse zu thematisieren!
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