Die alljährliche Torschlusspanik hat mich wieder voll im Griff. Es geht dabei um das leidige Thema, noch vor der Schonzeit – die am 20.4. beginnt – vom Ufer aus einen Barsch zu fangen. Jedes Jahr ist es dasselbe nervenzerfetzende Spiel. Irgendwie hat man nämlich immer das Gefühl, dass mit der Schonzeit alles vorbei ist, es gibt kein Leben danach!
An einem riesigen Natursee wie dem Bodensee ist es nicht ganz einfach um diese Jahreszeit einen Barsch vom Ufer aus zu fangen. Dennoch wird nichts unversucht gelassen und jeder noch so vergebliche Versuch wird unternommen.
Die interessante Phase für die Barsche beginnt bei uns bei etwa 8 °C Wassertemperatur. Darunter geht normalerweise nichts. Keiner der schönen, gestreiften Unterwassertiger lässt sich blicken wenn es noch zu kalt ist.
Du hast keine Ahnung wie sehr ich mich freute, als das Wasser im Bregenzer Hafen am 30. Januar noch 6 °C hatte. Diese Temperatur war extrem hoch für diese Jahreszeit. So eine hohe Ausgangstemperatur bedeutet eine deutlich verkürzte Aufwärmphase, was den Beginn der Saison deutlich vorverlegen hätte können.
Umso größer war meine Enttäuschung, als die Wassertemperatur kurz darauf innerhalb von weniger als drei Wochen so krass fiel, dass sie fast den Fußboden durchschlagen hätte. 1,7 °C am vorletzten Tag des Februars, der Super GAU. Damit waren alle meine Hoffnungen auf grausamste Weise vernichtet worden.
Anfang April liegt es wieder in greifbarer Nähe, dass die 8 °C Marke noch vor der Schonzeit fällt. Die Hoffnung steigt wieder. Diese Berg- und Talfahrt ist einfach nur grausam. Aber einen wirklichen Enthusiasten kann nichts bremsen auf dem Weg zum ersten Barsch der Saison.
Wenn das fischlose Abmühen doch einmal etwas zu hart wird, dann muss ein bisschen Abwechslung her. Dann ist der richtige Zeitpunkt die Skipping Skills ein bisschen aufzupolieren. Mittlerweile klappt das Skipping schon recht gut. Die Anzahl der Skipps, sowie die Treffsicherheit steigt laufend. Auch die Rückhand Roll Casts und die Pitches sehen immer besser aus.
Flo schafft es bereits, aus einem Pitch heraus zu skippen. Davon bin ich noch ein kleines Bisschen entfernt, was meinem Enthusiasmus aber keinen Abbruch tut. Außerdem bietet das Spielen am komplett klaren Wasser eine gute Möglichkeit alle neuen Köder auf ihr Laufverhalten zu testen.
Wir sind beide davon überzeugt, dass sie die stundenlangen Wurfübungen spätestens nach der Schonzeit bezahlt machen werden. Wenn es darum geht die Häfen sauber abzusuchen, dann hat der die Nase vorne, der seinen Köder sicher in die kleinsten Lücken buxieren kann.
Wenigstens bin ich nicht komplett Schneider geblieben. Denn ich konnte im klaren Wasser einen Fisch ausmachen und habe ihn, dank meiner neu erworbenen Skills mit der Baitcaster auch punktgenau angeworfen. Es war zwar nur ein Gummifisch, aber egal, entschneidert ist entschneidert. Erfolgsköder war ein Yum Baby Christie Critter, über den auch noch ein Review folgen wird.
Am 17. April, drei Tage vor der Schonzeit, habe ich schlussendlich eingesehen, dass es wohl nichts mehr wird mit dem ersten Barsch vor der Schonzeit. Vor dem Wochenende werde ich nämlich vermutlich nicht mehr ans Wasser kommen. Aus diesem Grund ist ab heute die Döbel Saison feierlich eröffnet!
Mehr Beiträge zu diesem Thema: