Hänger effektiv vermeiden

Es ist allgemein bekannt, dass Barsche gerne dort stehen, wo die Gefahr einen Hänger zu produzieren besonders hoch ist. Da zu viele Hänger auf Dauer nerven und frustrieren sollte man sich überlegen, wie man sie so gut wie möglich vermeiden kann.

Versunkene Bäume, Holz und Strukturen bieten den Barschen Schatten, Schutz vor Kormoranen und einen guten Platz um Beute zu machen. Wer hier angelt hat hohe Chancen. Hohe Chance auf einen Barsch, aber auch hohe Chancen auf einen Hänger.

Angeln im Cover

Je mehr Hänger man hat, desto tiefer sinkt die Chance auf einen Barsch. Einerseits vergrämt man eventuell Fische dadurch, dass man versucht einen Hänger zu lösen. Andererseits geht durch das Lösen und eventuelle neu binden wertvolle Zeit am Wasser verloren.

Dein Gewicht ist ein Problem!

Damit ist nicht dein Körpergewicht gemeint. Es geht dabei um die Beschwerung deines Rigs. Oft wird geraten an schwierigen Stellen mit einem Texas Rig zu fischen, da man damit relativ wenig Hänger provoziert. Da beim Texas Rig aber ein großer Spielraum herrscht, kann sich das Bullet vom Köder weg bewegen. Das Schnurstück zwischen Bullet und Köder ist jetzt besonders anfällig für Hänger.

Noike - Texas kemkem

Um das zu umgehen kann man ein Pegged Texas Rig, ein sogenanntes Florida Rig, angeln. Es gibt spezielle Pegs, mit denen sich das Bullet auf der Schnur fixieren lässt. Wer aber keine Bestellung aufgeben möchte, der kann sich auch einfach im Angelgeschäft vor Ort handelsübliche Gummistopper kaufen.

Dann wird erst der Stopper, dann das Bullet, anschließend die Perle und schlussendlich der Haken an der Schnur angebracht. Mit Hilfe des Stoppers kann man das Bullet am Haken fixieren. So gibt es kein herrenloses Schnurstück mehr, das sich um alles mögliche wickeln kann.

Ich mache es persönlich meist so, dass ich den Stopper nicht ganz auf das Bullet schiebe. Ich lasse etwa einen Millimeter Abstand. Dadurch hat das freie Schnurstück keine kritische Länge. Dennoch haben der Haken und der Köder so ein bisschen mehr Spielraum als bei einem radikaler fixierten Bullet.

Führe den Köder über die Rute

Jahre der Erfahrung zeigen, dass man deutlich mehr Kontrolle über den Köder hat, wenn man ihn über die Rute, statt über die Rolle führt. Wird der Köder über die Rute geführt, kann man den Kontakt deutlich besser halten und spürt quasi in Echtzeit war unter Wasser passiert. 

Durch diesen direkten und ständigen Kontakt ist es möglich viele gefühlvoller und auch deutlich schneller auf Gefahren zu reagieren. Wenn man genau weiß was unter der Wasseroberfläche passiert und gut darauf reagiert, kann man viele Hänger und deshalb auch viele Abrisse ganz leicht vermeiden.

Schalte einen Gang herunter!

Es kann auch durchaus ein Problem darstellen, wenn du zur Fraktion der Bleifußangler gehörst. Ich rede immer wieder mit Anglern, die das Gefühl haben, dass eine langsame Köderführung nicht zum Erfolg führt.

Klar gibt es Situationen in denen ein schnell geführter Köder Trumpf ist. Aber gerade in Hindernissen ist eine hohe Geschwindigkeit ein zusätzlicher Risikofaktor. Wenn ich meine Craw aber sowas von ins Holz gezimmert habe und dann abreissen muss oder die Fische durch ewiges Schütteln und Herumgezupfe vergräme gibt es an diesem Spot vorerst keine Bisse mehr.

Viel weniger Hänger produziert man, wenn man immer perfekt darüber informiert ist wo das Rig gerade ist und was es gerade tut. Das ist nur möglich wenn man geduldig ist und sich ein bisschen Zeit lässt.

Angeln im Cover

Außerdem, welcher Krebs oder kleine Fisch brettert mit Karacho durch das Unterholz  und rammt jeden Ast oder reisst reihenweise Seerosen aus? Das ist auch jeden Fall maximalverdächtig!

Versuche das Hindernis zu spüren. Spüre wie sich dein Rig den Weg durch das Kraut, über die Äste oder durch die Stängel bahnt. Stell dir vor was da unten passiert und bleibe immer langsam aber beständig auf Zug. So kannst du alles spüren und entsprechend reagieren.

So wirst du deutlich weniger Hänger produzieren und die Zeit am Wasser wird mit deutlich weniger Frust belastet.

Übrigens, das bessere Spüren von Hindernissen wird auch durch eine etwas leichtere Rute begünstigt. Man braucht, besonders für unsere Barsche auch im Cover meist keinen Besenstiel. Ich komme auch in diesen Situationen in den allermeisten Fällen mit einer Rute bis maximal 15 g Wurfgewicht mehr als gut zurecht.

Schenke deinem Köder mehr Beachtung!

Oft könnte ein Hänger vermieden werden, wenn der Köder öfters kontrolliert würde. Softbaits leiern mit der Zeit in bisschen aus und können Verrutschen. Die bisher so wunderbar versteckte Hakenspitze wird über kurz oder lang mit Sicherheit freigelegt werden.

Das ehemals Weedless Rig ist jetzt nicht mehr ganz so weedles und holzsicher. Mit der Zeit steigt das Risiko hängen zu bleiben immer weiter. Kontrolliere deinen Köder daher immer wieder.

Manchmal hilft es den Köder einfach ein bisschen zurecht zu rücken. Wenn das nichts mehr hilft, kann man den Gummi manchmal noch retten indem man ihn neu aufzieht. Manchmal hilft es auch ihn einfach fünf Millimeter zu kürzen, damit man eine frische Eintritts- und Austrittsstelle für den Haken hat. Hilft alles nichts lohnt es sich meist den Köder in Pension zu schicken oder für einen weniger kritischen Spot beiseite zu legen.

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Hoch die Rutenspitze

Meine Erfahrung hat mich gelehrt, dass man leichter durch hindernisreiches Terrain kommt, wenn man die Rutenspitze ein wenig mehr anhebt. Je flacher man die Rute hält, desto eher zieht man den Köder irgendwo hinein, wo man ihn nicht haben will. Mit angehobener Rutenspitze passiert das deutlich weniger oft. Das gilt sowohl für Gras als auch für Geäst und ähnliches Zeugs.

Ich hoffe ich konnte dir ein wenig weiter helfen und dir in Zukunft ein bisschen Frust am Wasser ersparen.


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