Shimano Scorpion 70/71

[Werbung] Die Shimano Scorpion 70/71 aus Japan ist das Gegenstück zur Curado 70/71 und dieser daher sehr ähnlich. Beim Stöbern im Internet bin ich so lange immer und immer wieder über die kleine Scorpion gestolpert, bis ich sie mir kaufen musste. Die Testergebnisse erfährst du jetzt.

Shimano Scorpion 70/71

Tackle aus Japan vermittelt fast immer sofort einen hochwertigen Eindruck. Die Japaner sind ja für ihre Genauigkeit und für ihre Leidenschaft für das Produkt bekannt. Dementsprechend hoch waren auch die Erwartungen, während ich immer wieder den Sendeverlauf checken musste. Mindestens Millionen Mal am Tag!

Der erste Eindruck der Shimano Scorpion 70/71

Auf den Produkt Fotos sieht die Lackierung der Shimano Scorpion 70/71 meistens nach einem sehr dunklen Grau oder einem seltsam hellen Schwarz aus. Allerdings bleibt verborgen, dass wie bei der Scorpion DC auch, kleine Glitzer Flakes in den Lack eingearbeitet sind.

Bei der DC sind die Glitter weiß, aber bei der 70/71 sind die Flakes rot. Das passt super zu den roten Highlights der Japan Baitcaster. So leid es mir tut, dass schon wieder Star Wars herhalten muss, aber sie kommt optisch einfach schon sehr im Sith Lord Style daher!

Shimano Scorpion 70/71

Die Rolle lässt sich super leicht in der Hand halten, auch wenn man keine Klodeckel-Hände hat. Sie fühlt sich auch sehr leicht an. Das kommt sicher von der Größe und vom Hagane Body aus Aluminium.

Die S3D Spool aus Aluminium ist mit 16 g nicht unbedingt mega leicht, muss sich aber vor der Konkurrenz nicht verstecken. Falls du nicht mit einem Ankerseil angeln willst, hat die Spule auf jeden Fall genug Kapazität für Barsche, Zander und auch für Hechte in den allermeisten Situationen.

Shimano Scorpion 70/71

Erste Kurbelumdrehungen fühlen sich gut an. Alles bleibt ruhig und wirkt sehr geschmeidig. Dafür ist laut Katalog das X-Ship Getriebe verantwortlich. Da es offensichtlich funktioniert, wollen wir das nicht in Frage stellen.

Die Knobs sind nichts weltbewegendes, aber sie greifen sich sehr gut und angenehm. Um die Handles ein bisschen leichter zu machen, wurde ein Teil ausgefräst. An der Stabilität ändert das aber nichts.

Shimano Scorpion 70/71

Der Daumentaster ist asymmetrisch, was für Shimano keine Neuheit ist. Dieses Design wird zur Handle Seite hin groß und auf der Seite ohne Handle ist der Taster sehr spartanisch gehalten. Somit liegt die Shimano Scorpion 70/71 ein bisschen angenehmer in der Hand, aber es ist immer noch genug Fleisch am Daumentaster.

Datenblatt: Shimano Scorpion 70/71

Schnureinzug:ca. 82 cm (EU Version 8.2)
Übersetzung:6.3 : 1 / 7.2 : 1 / 8.2 : 1
Bremskraft:4,5 kg
Kugellager: 7 + 1 (Shielded Anti-Rust)
Body:Hagane (aus sehr starren Metallen)
Bremssystem: SVS Infinity Fliehkraft Bremse
Spule: Aluminium (S3D Spool)
Spulengewicht: 16 g
Getriebe: X-Ship
Gewicht:ca. 190 g
Schnurfassung: 0,25 mm – 150 m

Die Performance am Wasser

Am Wasser hat sich der erste positive Eindruck betreffend der Laufruhe bestätigt. Egal ob mir oder ohne großem Druck, die Scorpion läuft butterweich und lässt sich nicht aus der Ruhe bringen.

Anfangs hatte ich mit kräftigeren Überkopfwürfen ein bisschen ein Problem. Das hat sich allerdings recht schnell erledigt, nachdem ich die Rolle richtig eingestellt habe. Sobald das geschafft ist, kann man wirklich ordentlich durchziehen ohne Angst vor der mega Perücke.

Das Bremssystem der Scorpion 70/71

Die Sternbremse der Scorpion 70/71 muss nicht erwähnt werden, da sie selbstverständlich ist, ebenso wie die Spool Tension. Die Sternbremse klickt beim verstellen, aber die Spool Tension macht sich beim Verstellen akustisch nicht bemerkbar. Es wäre zwar nett, wenn sie das tun würde, ist aber nicht überlebensnotwendig.

Das besondere Merkmal ist das SVS Infinity Bremssystem zur Wurfkontrolle. Es handelt sich dabei und ein Fliehkraftsystem mit Bremsklötzchen die sich aktivieren und deaktivieren lassen. Für die Aktivierung und Deaktivierung der Bremsklötzchen muss man das Sideplate öffnen.

Shimano Scorpion 70/71

Zur Feineinstellung gibt es ein Rädchen an der Non Handle Sideplate. Hier kann man einfach eines der Settings zwischen 1 und 6 wählen. Wobei die Bremskraft zunimmt, je höher die Zahl ist. Das Wahlrädchen ist übrigens stufenlos einstellbar. Meiner Meinung nach könnte das Rädchen etwas leichtgängiger sein. Das scheint aber kein Problem meiner Rolle an sich zu sein, sondern ist bei allen Scorpions die ich habe der Fall.

Anfangs braucht man noch den Daumennagel und das Rädchen gut zu verstellen. Mit der Zeit geht es dann ein bisschen leichter. Das hat zwar den Vorteil, dass man nichts versehentlich verstellt, kann aber auch ein bisschen nervig sein.

Meine allround Bremseinstellung

Für mich sieht die ideale Allround Bremseinstellung sehr simpel aus. Ich setze die Spool Tension auf eine Einstellung bei der kein seitliches Spiel mehr zu spüren ist und drehe dann noch minimalstens weiter zu. Die Bremsklötzchen aktiviere ich gegenüberliegend, damit die Spule schön im Gleichgewicht bleibt. Zwei werden aktiviert und zwei werden deaktiviert.

Beim Wählrädchen für die Feineinstellung liege ich meistens zwischen 2 und 2,5. Je nach dem was ich tue, passe ich noch ein wenig an. Aber für die allermeisten Situationen ist das eine Einstellung mit der man glücklich werden kann.

Shimano Scorpion 70/71

Realistisches Wurfgewicht der Scorpion 70/71

Das realistische Wurfgewicht einer Baitcaster ist natürlich immer stark von der Rute abhängig. Aber mit einer entsprechenden Rute lässt die dich Shimano Scorpion 70/71 mit 5 Gramm locker werfen.

Wer etwas geübter ist und einen Köder hat der gut fliegt, kann auch 3,5 Gramm werfen. Da leidet dann allerdings die Wurfweite schon ein kleines bisschen. Außerdem muss man mit dem Daumen schon ein bisschen auf Zack sein um mit dem Wurfgewicht klar zu kommen.

Solltest du oft unter fünf Gramm werfen wollen und möchtest unbedingt eine Scorpion haben, würde ich dir die Scorpion BFS ans Herz legen.

Beurteilung: Shimano Scorpion 70/71

Konstruktion/Qualität:Die Konstruktion und die Qualität lassen in der Preisklasse nichts zu wünschen übrig.8
Performance:Die Scorpion 70/71 wirft ab 5 g ohne Probleme.
3,5 g sind für einen geübten Werfer möglich.
Die kleine Baitcaster läuft butterweich und leise.
9
Preis:Der Preis ist, gemessen an der Qualität, okay.7
Features:SVS Infinity Bremssystem
Hagane Body
X-Ship Getriebe
S3D Spool
8
Design/Haptik:Sehr stimmig mit schicken Details.
Die Baitcaster liegt sehr gut in der Hand.
9
Erreichter Durchschnitt:8,2

1 = furchtbar; 2 = schlecht; 3 = verbesserungswürdig; 4 = unterdurchschnittlich; 5 = durchschnittlich; 6 = okay; 7 = gut; 8 = sehr gut; 9 = exzellent; 10 = unerreicht gut

Shimano Scorpion 70/71 finden: amzn.to/2WCxXto

Die Shimano Scorpion 70/71 ist eine grundsolide, kompakte Baitcaster. Sie kommt auch mit relativ geringen Wurfgewichten gut klar und kostet nicht die Welt. Bis man die Einstellungen gefunden hat ist sie nur angenehm. Hat man alle Einstellungen perfektioniert, ist sie ein absoluter Genuss.

Shimano Scorpion 70/71

Wer nicht oft unter 5 Gramm gehen will, hat hier eine attraktive Baitcaster mit Japan Charme. Wir sprechen hier übrigens von Gewicht plus Trailer, und da kommen die 5 Gramm meistens schnell zusammen. Solltest du laufend unter 3,5 Gramm angeln wollen, ist die Scorpion 70/71 leider nicht die ideale Lösung für dich.


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