[Werbung] Die Firma HART hat mir die Azer UL für einen Test zur Verfügung gestellt, da ich mich sehr auf die leichte Baitcasterei fixiert habe. Es ist immer wieder interessant Modelle von unterschiedlichen Firmen genau unter die Lupe zu nehmen. Wo genau die Stärken und Schwächen der kostengünstigen Baitcaster liegen erfährst du jetzt.
Ich wurde bei Baitcastern schon ein paar Mal sehr positiv überrascht, was das Verhältnis zwischen Preis und Leistung betrifft. Deshalb teste ich auch gerne unterschiedliche Hersteller.
Inhaltsverzeichnis
Der erste Eindruck der HART Azer UL
Ich finde, dass die Azer UL ein sehr gelungenes Farbschema hat. Optisch harmonieren grau, schwarz und rot einfach gut. Für eine so günstige Rolle hat man sich doch einiges einfallen lassen. Es gibt verhältnismäßig viele Details im Body und auch in der Farbgebung.
Besonders auffällig ist das Design der Knobs. Hier wurde nicht auf eine 0815 Version gesetzt. Die Knobs sind, meiner Meinung nach, optisch sehr vorteilhaft, beim Anfassen fühlt man allerdings sehr viel Plastik. Es fühlt sich nicht unangenehm an, aber ein etwas weicheres Material wäre vielleicht noch komfortabler gewesen. Die Frage ist auch wie der Komfort bei einer längeren Angelzeit ist.
Prinzipiell fühlt man sehr viel Kunststoff. Das ist aber in dieser Preisklasse keine Überraschung. Was eine Überraschung ist, ist der Drag Star aus Metall, weil hier selbst viele Hersteller teurer Rollen auf Kunststoff setzen.
Durch die verbauten Materialien ist die Azer UL ziemlich leicht. Ich sehe darin aber kein Problem von der Performance her, da die Rolle für das leichte Angeln konzipiert ist. Auch mit anderen Baitcastern mit sehr viel Kunststoff Anteil hatte ich noch nie Schwierigkeiten mit der Stabilität.
Die Spule ist ziemlich flach und nicht zu schwer. 13 g Spulengewicht sind zwar nicht Weltrekord, aber doch ganz gut. Außerdem kommt durch die Flache Spule nicht viel Zusatzgewicht durch die Schnur auf die Waage. Das spricht dafür, dass die Azer UL tatsächlich gut für den unteren Wurfgewichtsbereich geeignet sein wird.
Extrem auffällig ist wie smooth die Azer UL beim Trockenkurbeln läuft. Hier wurde auf jeden Fall auf ausreichende Schmierung im Getriebe geachtet. Auch die Kugellager sind ab Werk ganz sicher nicht zu wenig geölt. Für maximale Performance sollte man die Spulenlager eventuell noch mit Isopropanol ausputzen und danach sparsam ölen.
Die Bremsen der leichten HART Baitcaster
Der Star Drag der Kampfbremse klickt, wenn man ihn dreht. Die Klicks sind deutlich zu hören und zu fühlen. Allerdings sind sie nicht ganz so knackig wie ich mir das wünschen würde.
Bei der Spool Tension gibt es kein Geräusch. Aber sie lässt sich sehr fein einstellen und bietet einen guten Widerstand, wenn sie gedreht wird. Nicht zu viel und nicht zu wenig.
Die Wurfbremse ist eine simple aber effektive Magnetbremse. Hier kann man auch als Anfänger wirklich überhaupt nichts falsch machen. Es gibt 26 Einstellungen für die mit sieben Magneten bestückte Bremse. Bei jeder Änderung der Einstellung hört man einen deutlichen Klick.
Datenblatt HART Azer UL
Übersetzung: | 7.0 : 1 |
Schnureinzug: | – |
Gewicht: | 169 g |
Schnurfassung: | 0,21/160 – 0,23/120 – 0,25/100 |
Bremssystem: | Magnetbremse |
Kugellager: | 9 + 1 |
Getriebe: | Edelstahl |
Besonderheit: | Shallow Spool |
Spool Weight: | 13 g |
Wurfgewicht: | ab 4 g aufwärts |
Bremskraft: | – |
Die Azer UL am Wasser
Ich habe die Azer UL selbst eine Zeit lang geangelt und sie auch einem guten Freund gegeben, der mit ihr das erste Mal mit einer Baitcaster am Wasser war. Dadurch habe ich auch einen guten Eindruck davon bekommen, wie die vermutliche Zielgruppe dieser Baitcaster mit ihr klar kommt.
Weder er noch ich hatten Probleme am Wasser. Beide konnten kleine Chatterbaits mit einem Gesamtgewicht von etwa 4 g komplett ohne Stress werfen. Die Wurfweiten waren natürlich schon deutlich unterschiedlich, aber auch bei meinem Kollegen, der das zum ersten Mal gemacht hat, nach ein paar Würfen durchaus akzeptabel.
Allerdings hatte ich das Gefühl, wenn man ein wenig Öl aus den Lagern geputzt hätte, wäre noch wesentlich mehr an Wurfweite drin gewesen. Eine Tauglichkeit ab 4 g kann man ihr aber auf jeden Fall bescheinigen.
Die Magnetbremse ist auf für einen Anfänger gutmütig genug. Sie ist zwar einfach konzipiert aber dennoch sehr gutmütig. Daran gibt es nichts auszusetzen. Selbst jemand der das zum ersten Mal macht, kann auch mit kalten Fingern einen Angeltag lang durchhalten ohne zu ermüden.
Bei der Kampfbremse gibt es auch keine Probleme. Sie läuft sauber an und arbeitet ohne zu rucken. Auch mit dünnen Schnüren war es für meinen Anfänger Kollegen kein Problem große Saiblinge bis 60 cm zu drillen.
Das Kurbelgefühl ist sehr butterig und angenehm weich. Die einzigen beiden möglichen Kritikpunkte sind der recht große, aber dennoch sehr leichte Body und das Plastik Gefühl. Die Größe bewegt sich aber immer noch in einem gut vertretbaren Rahmen. Wenn man weniger Plastik haben möchte, muss man aber ein wenig tiefer in die Tasche greifen. Wobei das Plastik die Funktion der Rolle nicht beeinträchtigt. Das wofür sie gemacht ist kann sie auf jeden Fall.
Beurteilung HART Azer UL
Konstruktion/Qualität: | Die Rolle ist großteils sehr sauber verarbeitet. Man hat ein wenig viel Plastik in der Hand. Alles läuft sehr rund und fühlt sich nach überdurchschnittlich guter Fettung an. Die Widerstände vom Star Drag und vom Thumb Bar sind nicht sehr definiert. | 7 |
Performance: | Ab 4 g ist die Azer UL brauchbar. Die Magnetbremse ist gutmütig. | 8 |
Preis: | Das Verhältnis zwischen Preis und Leistung ist sehr gut. | 8 |
Features: | Sie hat eine Shallow Spool. | 7 |
Design/Haptik: | Das Design ist stimmig. Der Body liegt gut in der Hand, ist aber für eine UL Baitcaster relativ groß. Die Knobs sehen gut aus, könnten aber auch einem angenehmeren Material sein. | 6 |
Erreichter Durchschnitt: | 7,2 |
1 = furchtbar; 2 = schlecht; 3 = verbesserungswürdig; 4 = unterdurchschnittlich; 5 = durchschnittlich; 6 = okay; 7 = gut; 8 = sehr gut; 9 = exzellent; 10 = unerreicht gut
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Mein Fazit zur HART Azer UL
Ich habe die Azer UL schon für unter 75 Euro im Internet gesehen. Um dieses Geld in Europa eine bessere Anfänger Baitcaster zu bekommen wird schwer. Die Optik und die Verarbeitung sind, gemessen am Preis mehr als nur okay.
Natürlich darf man sich keine Luxus Baitcaster erwarten, aber eine durchaus brauchbare Baitcaster zum Einsteigen und für erste Erfahrungen ist sie auf jeden Fall. Wer wenig Geld hat oder nur einmal ohne finanzielles Risiko in die leichtere Baitcasterei hinein schnuppern möchte, ist hier bestimmt an der richtigen Adresse.
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