[Werbung] Das Angeln mit der Baitcaster wird auch in unseren Breiten immer populärer. Dabei stellt sich bei vielen die Frage, ob sie sich für ein Modell mit Shallow Spool entscheiden sollen oder nicht. Meiner Meinung nach gibt es viele gute Argumente für eine Shallow Spool. Da ich gerade die 13 Fishing Modus SZ2 bekommen habe, habe ich mir noch mehr Gedanken über die Vorteile einer Shallow Spool gemacht und sie ein bisschen zusammengefasst.
Viele Baitcaster haben eine Spule die für das Barschangeln, Forellenangeln oder Döbelangeln unnötig tief ist und viel zu viel Schnurkapazität hat. Das liegt zu einem großen Teil am amerikanischen Markt der sehr dominant ist und dort gerne so tiefe Spulen verwendet werden. In Japan sieht es schon wieder ganz anders aus und es gibt ein recht breites Angebot an Baitcastern mit Shallow Spool. Natürlich gibt es auch bei den Shallow Spools verschiedene Schnurfassungen und man kommt, je nach Tragkraft, natürlich nicht immer mit der Schnur aus die auf eine ultra flache BFS Spule passt.
Natürlich ist eine Shallow Spool auch nicht das Einzige mit einer Daseinsberechtigung. Beim Hechtangeln, beim Angeln auf Bass mit großen Swimbaits und Glidebaits oder wenn man nahe am Cover angelt und mehr Tragkraft oder Abriebresistenz benötigt, braucht man eventuell schon eine tiefere Spule, um ausreichend Schnur aufspulen zu können.
Inhaltsverzeichnis
Weniger Gewicht
Oft sind Shallow Spools bei Baitcastern schon von Haus aus deutlich leichter gebaut als die tiefen Modelle mit mehr Schnurkapazität. Natürlich ist nicht jede Shallow Spool so leicht wie die Steel Foam Spool von Reset Reels, aber unter 10 g schaffen es viele moderne Spulen. Das Gewicht der Spule an sich ist aber nicht alles, es kommt noch ein weiterer wichtiger Faktor zur nackten Gewicht der Spule hinzu.
Oft bekommt man eine tiefere Spule mit einer dünnen Schnur nicht so voll, wie man das haben möchte. Wenn die Spule zu leer ist muss mit günstiger Mono unterfüttert werden, was nicht unbedingt förderlich für die Performance der Rolle ist. Schnur hat nämlich auch Gewicht und je mehr Schnur ich auf die Spule packen muss, desto mehr Gesamtgewicht bekomme ich unter dem Strich.
Dieses höhere Gesamtgewicht muss dann auch dazu gebracht werden, mehr oder weniger unfreiwillig, seinen Bewegungszustand zu ändern. Um den Bewegungszustand von mehr Masse zu ändern, ist mehr Energie nötig. Dieses Mehr an Energie können gerade sehr leichte Köder nur schwer liefern. Das macht sich dann oft unschön bei der Wurfweite bemerkbar. Ein Punkt für die Shallow Spool.
Weniger Kosten
Aus einer Spule Geflecht mit 150 oder 200 m kann man oft sogar zwei sinnvolle Füllungen herausbekommen. Gerade beim leichten Angeln sind mehr als 75 m nur äußerst selten vorteilhaft.
Im Geldbeutel macht es sich auf jeden Fall bemerkbar, ob ich doppelt so viel Schnur brauche oder nicht. Daher ist eine Shallow Spool mit geringerer Schnurkapazität auch hier ein Vorteil. Gerade bei hochwertigen Schnüren reden wir da schnell von einem ordentlichen Betrag, den man sinnvoller einsetzen könnte, wenn man eine Shallow Spool hätte.
Außerdem werden die letzten 100 m auf einer tiefen Spule dann oft sowieso entsorgt, da die Spule nicht mehr schon voll ist. Da wird ziemlich viel Schnur verschwendet, was niemandem außer der Industrie und den Angelläden einen Vorteil bietet.
Verbesserter Schwerpunkt
Je flacher eine Spule ist, desto weiter rückt der Schwerpunkt der Rotationsmasse nach außen. Bei einer tiefen Spule ist ganz viel Schnur sehr weit unten. Es wird nämlich ganz viel Schnur sehr dicht an der Achse aufgespult, da der Spulenkern sehr klein sein muss um die hohen Schnurfassungen zu ermöglichen.
Bei großen und schweren Ködern macht das nicht wirklich viel aus. Hier reicht das Wurfgewicht auf jeden Fall um die Spule problemlos zu starten, auch wenn man keine Shallow Spool hat.
Bei einer Shallow Spool sammelt sich das Gewicht der Schnur an einem ganz anderen Punkt. Auf einer flachen Spule ist die ganze Schnur recht weit entfernt vom Mittelpunkt und dadurch dreht die Spule leichter an. Je leichter der Köder wird, desto mehr macht ein optimierter Schwerpunkt schlussendlich wirklich aus.
Knackigeres Gefühl
Wenn weniger Schnur auf der Baitcaster ist und man nicht zwei Zentimeter dicke Schnurlagen zwischen dem Daumen und der Spule hat fühlt sich das meiner Meinung nach besser an und lässt sich etwas leichter kontrollieren. Klar, wir reden hier von einem minimalen Unterschied, aber nach all den Jahren habe ich schon das Gefühl hier einen Unterschied zu bemerken.
Vermutlich gibt es viele denen dieser Punkt völlig egal ist. Aber mir macht es Spaß auch die Kleinigkeiten zu beachten um noch ein bisschen mehr aus meinen Rollen zu kitzeln.
Fazit zum Angeln mit Shallow Spool
Ganz prinzipiell würde ich sagen, dass der Grundsatz gilt: So viel Schnurfassung wie nötig, so wenig Schnurfassung wie vernünftig möglich! Vielleicht kann man auch noch als kurzen Beisatz nachschieben, dass bei uns prinzipiell mit viel dickeren Schnüren geangelt wird als in Japan. Dadurch passt dann auch auf einmal nicht mehr genug Schnur auf eine Shallow Spool.
Wer sich mit dem Thema dünne Schnur auseinandersetzt wird schnell bemerken, dass bei uns sehr oft mit Kanonen auf Spatzen geschossen wird. Eine 0,20 mm Fluorocarbon Hauptschnur hat auf jeden Fall genug Tragkraft für jeden Barsch, falls man ihn nicht direkt aus dem Cover herausschleifen muss. Mit einer 0,20 mm Schnur bekommt man auch plötzlich ausreichend Schnur auf fast jede Shallow Spool. Und durch das was man an der Schnur spart, kann man sich auch den Luxus gönnen öfter eine frische Schnur genießen zu dürfen, was ja auch sehr schön ist.
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