[Werbung] Die Daiwa Tatula TW 100 ist eine ganz besondere Rolle, weil sie zum 10 jährigen Jubiläum der Tatula Serie auf den Markt gekommen ist. Dementsprechend hoch sind die Erwartungen an diese Rolle und darum habe ich mir auch sofort eine zum Testen bestellt. Mittlerweile habe ich schon viele Rollen dieser Serie getestet und mit diesem Erfahrungsschatz im Hinterkopf verbinde ich natürlich gewisse Erwartungen.
Natürlich habe ich mich sofort näher mit den technischen Angaben und der Optik der Daiwa Tatula TW 100 beschäftigt, sobald erste Beschreibungen, Fotos und Teaser aufgetaucht sind. Besonders spannend fand ich auch die Unterschied zwischen den Angaben auf Deutsch und den Angaben die in Japan veröffentlicht wurden, aber dazu komme ich später noch.
Inhaltsverzeichnis
Optik der Daiwa Tatula TW 100
Die neue Daiwa Tatula TW 100 hat einen frischen Body spendiert bekommen, er etwas schwungvoller wirkt als der der bisherigen Tatulas. Meiner Meinung nach die größte Änderung macht der neue sportliche Schwung oben auf der Abdeckung der Rolle. Er hat etwas leicht aggressives und ein bisschen etwas was an einen Sportwagen erinnert. Ein deutlicher Schwung ist übrigens auch auf dem Non Handle Side Plate zu sehen.
Wie bei den Tatulas üblich hat man sich nicht mega Mühe gemacht die Schrauben irgendwie zu verdecken, was ich aber überhaupt nicht schlimm finde. Vielleicht hätte man schwarze Schrauben nehmen können, aber die sehen dann nach ein paar Wartungen auch nicht mehr schön aus, wenn die Farbe teilweise abgegangen ist durch den Kontakt mit dem Schraubenzieher. Außerdem passen die Schrauben farblich ja auch zum T-Wing, dem Wahlrädchen für die Bremse, dem Handle Nut Retainer, den Endkappen der Knobs und der Spool Tension.
Ich finde die Daiwa Tatula TW 100 hat eine angenehme Mischung aus einer neuen Form und einem dennoch klassischen und gewohnten Erscheinungsbild. Das Aluminium Handle trägt übrigens auch zum gesamthaft sehr solide wirkenden Erscheinungsbild der neuen Tatula bei. Die Knobs die montiert sind greifen sich sehr angenehm und fühlen sich auch schon sanft an beim Kurbeln.
Das Einstellrädchen für die Bremse der Daiwa Tatula TW 100 wurde auch sehr klassisch gewählt, wie wir es bereits von dieser Serie gewohnt sind. Die Schraube innen am Wahlrädchen ist dazu das Non Handle Side Plate öffnen zu können. Dafür braucht man aber entweder ein kleines Hilfsmittel wie eine Münze oder sehr solide Fingernägel. Da man das Teil aber nicht wirklich oft öffnen muss ist das kein Problem.
Das Wahlrädchen an sich bietet einen guten Widerstand und kann somit nicht versehentlich verstellt werden. Der Widerstand ist aber auch noch so groß, dass es schwierig wäre eine schnelle Änderung zu machen. Wird die Einstellung geändert spürt und hört man einen soliden Klick.
Beim Daumentaster handelt es sich um ein Kunststoffbauteil ohne irgendwelche speziellen Inlays aus Gummi oder ähnliches. Für die Griffigkeit bei Nässe ist ein bisschen eine Struktur vorhanden, aber sonst ist alles sehr minimalistisch gehalten. Dennoch bin ich sehr positiv überrascht vom Daumentaster, da er so gut wie kein Spiel hat und zudem einen vertrauenerweckenden Widerstand bietet. Das trägt zum soliden Gesamtbild bei.
Im Anti Reverse Bearing ist ein bisschen Spiel, aber nicht mehr als bei den allermeisten anderen Herstellern in dieser Preisklasse. Ich hatte auch schon Baitcaster diverser Hersteller die das Doppelte gekostet haben und wesentlich mehr Spiel in diesem Bauteil aufwiesen.
Die Spinne auf der Spool Tension und der Plastik Chrome Handle Nut Retainer sind ein bisschen Geschmackssache, genauso wie der Tatula Schriftzug oben auf der Baitcaster. In der Spool Tension ist übrigens kein Klicker verbaut, was es erleichtert die Achshemmung stufenlos einzustellen, ohne sich an irgendwelchen Geräuschen zu orientieren.
Der Handle Nut Retainer aus Plastik ist auf keinen Fall ein technisches Problem. Retainer aus Plastik sind mittlerweile bei sehr vielen Baitcaster zu finden und es ist mir noch nie passiert, dass da etwas kaputt gegangen ist.
Der Drag Star aus Kunststoff klickt angenehm und hat auch einen gut proportionierten Widerstand. Insgesamt finde ich, dass sich die Daiwa Tatula TW 100, sowohl optisch als auch von der Qualität her, in die restliche Serie eingliedert. Alles ist sauber, hochwertig und solide verarbeitet, aber es ist halt doch noch keine Steez oder Zillion.
Technische Details der Daiwa Tatula TW 100
Daiwa lässt, wie auch andere Hersteller, immer wieder neue Techniken aus höherpreisigen Serien nach unten durchsickern. Mittlerweile sind auch die Tatulas und allem voran die Daiwa Tatula TW 100 richtig vollgepackt mit Technik.
T-Wing
Wie der Name schon sagt, verfügt die Daiwa Tatula TW 100 über einen T-Wing (TW). Diese spezielle Schnurführung bietet der Schnur beim Wurf einen extrem breiten Austrittskanal und reduziert damit die Reibung ganz erheblich. Sobald man beginnt zu kurbeln klappt der T-Wing wieder in die ursprüngliche Position und die Schnur wird durch den vertikalen Teil des T wieder schön exakt verlegt.
Ich mag den T-Wing prinzipiell gerne, schätze ihn aber besonders beim Angeln mit FC und Mono. Diese beiden Schnüre sind nämlich starrer als Geflecht und da mag ich es gerne wenn sie einfach so gerade wie möglich von der Spule schießen können.
Hyper Drive Design
Der Daiwa Tatula TW 100 hat man auch, als erster Tatula das Hyperdrive Design Konzept spendiert. Laut Hersteller handelt es sich dabei um eine Kombination aus Hyper Armed Gehäuse, dass für eine verwindungsfeste Lagerung des Getriebes sorgt, dem Hyperdrive Digigear Getriebe, dass durch die großen Zähne im Antriebsrad für eine hohe Kraftübertragung und lange Lebensdauer auch bei hohen Belastungen sorgt und dem Hyper Tough Clutch Freilaufhebel.
Ohne Marketing Jargon kann man das auf gut Deutsch so sagen, dass die Baitcaster ein besonders stabiles Gehäuse aus Aluminium hat und das Getriebe darin so eingebaut ist, dass es sich unter Last nicht bewegen und für Probleme sorgen kann. Das Ziel ist als mehr Ruhe und ein länger haltbares Getriebe unter größeren Belastungen. Daiwa Australien spricht auf der Website von einem 60% langlebigeren Getriebe. Das ist übrigens auch einer der Gründe warum in die Tatula TW 100 auf jeden Fall haben wollte und auch bewusst Grenzen austesten wollte.
Spule und Magforce Z Bremssystem
Daiwa hat in der Tatula TW 100 eine 14,2 g schwere Spule verbaut. Auf dem Foto rechts and er Achse ist ein kleines Gummiringchen zu sehen, das störende Vibrationen abdämpfen soll. Solche kleinen Details sieht man zwar nur wenn man wirklich darauf achtet, aber sie können in der Praxis einen spürbaren Unterschied machen.
Links auf der Achse dieser Spule sitzt ein beweglicher Induktor. Im Non Handle Sideplate ist ein Magnet System installiert. Beim Wurf wird der Induktor durch die Fliehkraft nach außen gedrückt. Dadurch kommt er tiefer in das Magnetfeld und wird stärker gebremst. Sobald die Spule langsamer dreht, zieht sich der Induktor aus dem Magnetfeld zurück und die Bremswirkung wird weniger.
Die zwanzig Stufen des Magforce Z Bremssystems werden durch die Einstellung der Spool Tension auf quasi unendlich viele Optionen erweitert. Daiwa sagt zwar, dass es sich um einen Zero Adjuster handelt, der ab Werk richtig eingestellt ist, aber ich fummle da immer herum und passe diese Einstellung an meine persönlichen Vorlieben und an meine verwendete Schnur an.
Danach lasse ich ihn aber auch in Ruhe bis ich entweder den Schnur Typ wechsle oder die Rolle für eine Wartung auseinander gebaut habe.
Datenblatt Daiwa Tatula TW 100
Übersetzung: | 6.3 : 1 / 7.1 : 1 / 8.1 : 1 |
Schnureinzug: | 67 cm / 75 cm / 86 cm |
Gewicht: | 195 g |
Schnurfassung: | 0,33 mm / 100 m |
Bremssystem: | Magforce Z |
Kugellager: | 7 + 1 Kugellager |
Getriebe: | Hyperdrive Digigear Getriebe |
Body: | Aluminium Body und Side Plates |
Besonderheit: | Zero Adjuster; T-Wing System; Hyper Drive Design; Salzwasserfreundlich; |
Spool Weight: | 14,2 g inkl. Kugellager |
Wurfgewicht: | ab 5 g |
Bremskraft: | 5 kg |
Die Daiwa Tatula TW 100 am Wasser
Für meine Hände ist die Daiwa Tatula TW 100 eine sehr angenehme Baitcaster. Man kann sie sehr angenehm palmen und spürt keine Ecken und Kanten die irgendwo dagegen drücken.
Beim Kurbeln und werfen ist mir dann doch ein Unterschied zu den bisherigen Tatulas aufgefallen. Die Tatula TW 100 ist bei beiden noch etwas ruhiger als die Vorgänger. Ob und zu welchen Anteilen das am Hyper Drive Design, am Digigear Getriebe oder am kleinen Gummiringchen auf der Achse liegt kann ich nicht mit wissenschaftlicher Genauigkeit sagen. Was ich mit Bestimmtheit sagen kann ist, dass das Werfen und Kurbeln einen Ticken smoother ist als es bisher war.
Die Wurfweiten und auch die Präzession lassen nicht viel zu wünschen übrig. Natürlich könnte man mit einer Zillion vielleicht noch den einen oder anderen Meter herausholen, aber ich bin mit dem was die Daiwa Tatula TW 100 für das Geld bietet mehr als nur zufrieden.
Ich habe die Daiwa Tatula TW 100 recht lange in der originalen Konfiguration geangelt, damit ich möglichst genau testen kann wie sie ab Werk ist. Allerdings wurde ich durch die verschiedenen Aussagen zum Wurfgewicht ein bisschen in Versuchung gebracht und in Folge wurde sie dann auch ein bisschen umgebaut!
Mittlerweile angle ich schon recht lange ziemlich große Swimbaits mit der Daiwa Tatula TW 100 und bin auch hier von der Laufruhe beeindruckt. Vom DRT Tiny Klash über den Daiwa Daiwa Fuku Uo und den Spro KGB Chad Shad bis zum Jackall Dowz Swimmer 220 war alles dabei. Keiner der Köder hat ein Problem gemacht oder die Ruhe der neuen Tatula gestört.
Realistisches Wurfgewicht der Daiwa Tatula TW 100
Daiwa Deutschland hat die Tatula auf der Website mit einem empfohlenen Wurfgewicht von ca. 7 g bis 35 g angegeben. Daiwa Japan geht sowohl nach oben als auch nach unten etwas weiter, wobei ich besonders die Abweichung nach oben krass finde. Die Japaner sagen dass die Tatula TW 100 für 5 g bis 110 g gemacht ist.
Ich bin mir nicht sicher warum die Unterschiede so große sind, aber ich könnte mir vorstellen, dass es teilweise um die durchschnittlichen besseren Baitcaster Skills geht und so die 5 g zustand kommen anstatt der 7 g für einen durchschnittlichen Angler bei uns. Das obere Gewicht liegt entweder einfach nur an der Schmerzfreiheit der Japaner was Baitcaster quälen angeht oder daran, dass man bei uns Garantiefälle um jeden Fall vermeiden möchte.
Ich persönlich sehe die Gewichtsgrenzen so wie Daiwa Japan. Man kann bei etwas Übung auf jeden Fall 5 g werfen und man kann ganz sicher auch die 110 g werfen. Natürlich geht nicht beides mit der gleichen Rute und der selben Schnur. Wenn man speziell den unteren Bereich nützen will, wäre aber eventuell eine Tatula mit einer leichteren Spule, wie zum Beispiel die Tatula SV TW 70 noch idealer!
Beurteilung Daiwa Tatula TW 100
Konstruktion/Qualität: | Trotz Handle Nut Retainer aus Plastik ist alles stabil und perfekt verarbeitet! | 8 |
Performance: | Ab 5 g kann man diese Baitcaster mit Spaß werfen. Das Bremssystem ist angenehm gutmütig. Die Würfe und das Kurbeln sind smoother als bei den Vorgängern. Die Wurfgewichtsrange ist beeindruckend. | 9 |
Preis: | Der Preis ist sehr in Ordnung, wenn man bedenkt wie gut die Rolle performt. | 9 |
Features: | Soft Touch Knobs T-Wing System Magforce-Z Hyper Drive Design Salzwasserfreundlich | 9 |
Design/Haptik: | Der neue Body hat schöne sportliche Schwünge. Es gibt keine besonders herausragenden Raffinessen im Design, das muss aber auch nicht immer sein. Weniger ist manchmal auch mehr. Man kann diese Baitcaster sehr angenehm greifen. | 8 |
Erreichter Durchschnitt: | 8,6 |
1 = furchtbar; 2 = schlecht; 3 = verbesserungswürdig; 4 = unterdurchschnittlich; 5 = durchschnittlich; 6 = okay; 7 = gut; 8 = sehr gut; 9 = exzellent; 10 = unerreicht gut
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Daiwa Tatula TW 100 Swimbait Tuning
Rein technisch wäre es nicht nötig gewesen, die Daiwa Tatula TW 100 hätte die Swimbaits auch im originalen Zustand gepackt. Ich hatte weder an den Knobs noch an der Sternbremse etwas auszusetzen. Aber optisch und von der Haptik bei der Führung der Swimbaits her mag ich es gerne wenn die Handles und die Knobs für diese Art Angeln etwas länger und größer sind.
Darum habe ich mir ein Handle mit Knobs und einen neuen Drag Star von Gomexus geholt. Beim Shoppen hat mich das Gomexus Carbon Handle 105 mm Handle mit 27 mm TPE Knobs angesprochen. Das Handle wollte ich deshalb haben, weil ich ansonsten nur geschwungene Handle habe. Darum wollte ich etwas anderes ausprobieren. Außerdem mag ich den Carbon Look. Als kleinen Nebeneffekt bin ich dadurch auch noch den Handle Nut Retainer aus Plastik losgeworden.
Der neue Drag Star ist etwas größer als das Original und aus Metall. Auch hier finde ich die optische Stimmigkeit im Zusammenspiel mit dem massiveren Handle und den neuen Knobs einfach besser. Ein netter Zusatzeffekt ist, dass sich der etwas größere Dragstar auch leichter greifen lässt und man, wenn nötig, auch ohne Probleme mit einer Hand lockere Schnur aufnehmen kann.
Wenn ich jetzt, nach ein paar Wochen, auf meinen Umbau zurückblicke muss ich sagen, dass ich es wieder tun würde. Ich hatte meine Zweifel wie gut die doch nicht all zu große Daiwa Tatula TW 100 mit Swimbaits bis 22 cm zurecht kommt. Jetzt mit den noch schöner gelagerten Knobs und dem etwas längeren Handle ist es ein Traum diese Art Köder zu werfen und zu führen. Es fühlt sich alles stabil aber auch sehr smooth an und die Optik finde ich, bis auf die Spinne an der Spool Tension, sehr schön minimalistisch.
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Mein Fazit zur Daiwa Tatula TW 100
Die Daiwa Tatula TW 100 ist eine handliche aber sehr stabile Baitcaster die sehr viel bietet für das Geld. Ich quäle sie schon seit längerem mit recht großen Swimbaits, aber sie hat sich noch nie beschwert. Ich bin ein Fan der Tatula Serie und wurde auch von der neuen Tatula TW 100 nicht enttäuscht. Sie hebt die Latte, besonders im Gebiet der Robustheit der Konstruktion, sogar noch ein bisschen nach oben!
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