[Werbung] Sonntagmorgen 6:00 der erste Wecker klingelt. Oh Mann, viel zu früh. Aber die Barsche warten. Einen prüfenden Blick auf den Balkon später entschließe ich die Barsche warten zu lassen. Die tödliche Kombination aus 6:00, sintflutartigen Regenfällen und 4° ist mir einfach zu hart. Aber kurz nach sieben kann ich keinen Schlaf mehr finden. Die Barsche rufen, das Jagdfieber ruft, die Sucht ruf, das Pflichtbewusstsein ruft, wenn noch einer anfängt zu rufen suche ich mir einen Psychiater. Also raus aus den Federn und ran an das Wasser!
Mittlerweile hat sich der sintflutartige Regen in hundsnormalen Dauerregen verwandelt. Die Gerüchte über Barsche an einem Spot der direkt mit dem Auto angefahren werden kann und zwei, drei Deadlines treiben mich in den Regen. Ich habe noch nie zuvor meine Ruten im Auto angeködert. Hoffentlich erbarmt sich der eine oder andere Barsch meiner und weiß meine Hingabe zu würdigen. Ich brauche dringend noch Fotos um einen Artikel über die reins Curly Curly Baits, das Chatterbait Starterkit von Nippon Tackle und die Jenzi Tycoon Spin fertig schreiben zu können. Eventuell fällt dabei sogar noch ein gutes Foto von den Crazy Fish Flex Jigs ab. Die Hoffnung stirbt zuletzt!
Trübes Wasser, verhältnismäßig wenig Licht und Regen. Ich entschließe mich für etwas eher knalliges und montiere einen reins Curly Curly in Motoroil Pepper. Auf die andere Rute kommt ein Chatterbait aus dem Nippon Tackle Starterkit mit einem ganz hellen SL-Remix 3″ als Trailer. Mal sehen wie das läuft. Kurz überwinden und aussteigen. Jetzt gibt es keinen Rückzieher mehr! Hoffentlich sieht das der eine oder andere Barsch auch so.
Die Stunde der Wahrheit
Nur ein nasser Köder fängt! Die Frage war nur wohin mit dem Ding? Ist im See oder in der Luft mehr Feuchtigkeit? Ich habe mich für die klassische Variante entschieden und den Köder in den See gefeuert. Dafür habe ich mir eine nette Stelle mit einem verborgenen Einlauf ausgesucht. Die ersten fünf Würfe gingen ins Leere. Also ein bisschen weiter nach rechts und das selbe Spiel von vorne. Schön nahe an einen Pfosten geschmissen. Hui, Pflanze oder zarter Anfasser? Definitv Anfasser! Der erste Kollege hängt. Ein Curly Curly in Motoroil Pepper war wohl die richtige Entscheidung. Ab diesem Zeitpunkt war der Angeltag trotz des eher anstrengenden Wetters ein voller Erfolg. Wenn sich ein Barsch begeistern lässt finden sich eventuell noch Gleichgesinnte!
Die entschlossene Gegenwehr eines gut gebauten Barsches am anderen Ende der Leine lässt den Puls immer deutlich steigen. Das hört ja nicht mehr auf, nächster Wurf, nächster Kontakt, verhaut. Offensichtlich ist meine Wahrnehmung und meine Reaktionszeit stark beeinträchtigt von der Tageszeit und dem Wetter. Aber schon beim nächsten Wurf verneigt sich die Ultra Light Rute wieder. Nein, es ist kein Kraut. Ein Bodensee-Unterwasser-Tiger hat sich den Curly Curly geschnappt und will ihn auf jeden Fall nicht wieder hergeben!
Diesmal ist es einer der normalerweise etwas schlanke gebauten Barsche mit gelben Flossen. Auch auf wenn der erste hochrückiger war freue ich mich auch über diesen Barsch. Die Frequenz in der jetzt die Bisse kommen lässt mich die Kälte komplett vergessen. Aber etwas anderes fällt mir dafür wieder ein. Da waren ja noch die Chatterbaits von Nippon Tackle. Auch da fehlen mir noch ein oder zwei Fotos für einen Artikel.
Ob sich der leichte Chatterbait von der Spundwand, die gute zwei Meter über dem Wasserspiegel endet, wohl gut führen lässt? Probieren geht über studieren. Einwerfen, danach ein bisschen warten. Es dauert eine kleine Weile bis der leichte Chatterbait der auch noch durch die Fransen gebremst wird den Grund erreicht. Sanft ankurbeln und gemütlich durchchattern. Hoffentlich steigt er nicht zu schnell! Kontakt und Anschlag erfolgen im selben Augenblick. Leider hat sich nur eine Wasserpflanze verhakt.
Beim nächsten Versuch mache ich es wieder gleich. Wo Pflanzen sind ist auch die Chance auf einen Fisch gut. Außerdem weiß ich ja, dass zumindest bis vor kurzem noch Jungs am Platz waren. Absinken, kurz chattern, absinken und wieder Kurbeln. Diesmal setzt sich mein Kontakt zur Wehr, ein gutes Zeichen!
Ein wenig klein der Kollege, aber für den Anfang und für den Bodensee nicht schlecht! Danach habe ich noch ein kleines Weilchen weiter geangelt. Es gab noch ein paar Kontakte und ich konnte einen Barsch auf den Chatterbait fangen, der eine Schwanzwurzel wie ein Karpfen hatte. Ein echt stämmiger Brasch! Aber den werde ich dann im Bericht über das Chatterbait Starterkit von Nippon Tackle zeigen. Vorfreude ist schließlich die schönste Freude!
Mit der Zeit musste ich feststellen, dass meine Jacke nicht sooo ultra Dicht ist und meine vier Schichten langsam aber sicher vom Regen durchdrungen wurden. Außerdem begann meine Jacke komisch zu schäumen. Was die Jungs da wohl in der Herstellung verwendet haben!?
Egal, ich war frisch gewaschen, die Fotos waren im Kasten und ich konnte etliche Barsche zu einem Shooting überreden – besser geht es nicht! Auch wenn man Anfangs ein wenig untermotiviert ist lohnt sich oft auch ein Ausflug bei suboptimalen Wetterbedingungen. Wäre ich im Bett liegen geblieben hätte ich den ganzen Vormittag verpennt und hätte mir einen echt kalten und coolen Angeltrip entgehen lassen. Unverhofft kommt oft!
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