[Werbung] Der Tisch ist reichlich gedeckt auf dem Markt der Gummiwürmer. Mitten in dem nahezu unüberschaubaren Getümmel finden wir den Sator Worm von Molix. Mit den kleinen Kügelchen am Schwanzende und den feinen Rippen sticht dieser Gummiwurm aus der Masse heraus. Ob er außer dem Herausstechen auch noch das Herausziehen im Programm hat muss getestet werden!
Der Sator Worm aus der italienischen Köderschmiede Molix wird in Deutschland über Lurenatic importiert. Als ich auf der Suche nach einem Gummiwurm für ganz langsames Angeln war, hat mir Carsten von Lurenatic den Sator Worm ans Herz gelegt. Kurze Zeit später habe ich die italienischen Köder unseren heimischen Barschen zum Fraß vorgeworfen.
Theoretisch gibt es den Sator Worm in 2,5″ / 6,4 cm, 4″ / 11,4 cm und 5″ / 12,7 cm. Da ich bei den Worm irgendwie nicht sooo überzeugt von den winzigen Größen bin habe ich mir vor allem 4″ Exemplar und auch ein paar Größere in 5″ gewünscht. Das sollte so etwas im Beuteschema unserer Barsche liegen.
Farblich habe ich mich an natürlichen Farben orientiert und natürlich durfte auch eine Packung in Cinnamon Pepper nicht fehlen. Cinnamon Pepper übrigens deshalb, weil Pink mein Farbjoker ist und dieses Farbe schon sehr pinkisch wirkt.
Erster Eindruck der Molix Sator Worms
Beim ersten Betrachten des Sator Worms stechen einem sofort ein paar Features des italienischen Wurmes ins Auge.
- Eine recht solide Kopfpartie
- Ein filigraner und fein gerippter Körper
- Eine feine Schwanzwurzel
- Eine Kugel am Schwanzende
Was man dem Köder nicht ansieht, was man aber dem Geruch und der Verpackung entnehmen kann ist, dass die Sator Worms aromatisiert sind. Da ich ja einen Köder hauptsächlich für entschleunigtes Angeln gesucht habe, sind der Geruch und der Geschmack wesentliche Aspekte. Craw Fish Scent soll dargestellt werden. Irgendwie kann mein ungeschulter Riechkolben beim besten Willen keinen Krebsduft oder Krebsgestank wahrnehmen. Dennoch ist da definitiv ein Geruch, wenn auch eher subtil. Es ist aber nicht dieser ekelhafte Plastikgestank den viele Billigproduktionen haben. Wie später am Wasser festzustellen war, finden die Barsche „Craw Fish Scent“ gut genug um mehrere Male nachzufassen, wenn man nicht sofort anschlägt. Das ist entscheidend, und nicht was meine bescheidenen Geruchsrezeptoren glauben oder nicht glauben wahrzunehmen.
Zudem habe ich das Gefühl bei zerstörten Sator Worms so etwas wie Salzpartikel im inneren der Baits festgestellt zu haben. Ein bisschen Salz schadet nie! Trotz dem Salz bringen es die beiden Größen in denen ich den Sator Worm getestet habe nur auf 2,2 g bzw. 4,4 g, was schon eher bescheiden ist. Zum Weightless Angeln ist dieser Köder daher eher weniger geeignet, obwohl das auf kurze Distanz natürlich möglich ist. Dafür habe ich den Sator Worm aber auch nicht in meine Sammlung aufgenommen.
Die 4″ Version ist für unsere heimischen Barsche, auch in bescheidenen Größen, auf jeden Fall passend. Für etwas bessere Barsche oder wenn ihr einen Bass Trip macht würde ich auf jeden Fall die 5″ Variante empfehlen.
Ein Schreck mit Happy End
Die runde, hohle Kugel am Schwanzende soll möglichst verführerisch nach oben treiben, während sich die Nase des Köder am Grund befindet. Das war auch das erste was getestet wurde. Zugegeben, es hat zwar wunderbar geklappt, aber ich war schon ein wenig enttäuscht. Diese Enttäuschung hatte aber nur mit einem Denkfehler meinerseits zu tun. Die Kugel am Schwanzende treibt deutlich auf und tut genau das was von ihr erwartet wird. Also habe ich das Ding genauer inspiziert. Die Kugel ist ja kaputt! Ob man es glauben will oder nicht, auch die Kugel am Schwanzende des zweiten und dritten Worms den ich aus per Packung zog hatte ein Loch.
Sind die doch tatsächlich alle kaputt, oder etwa doch nicht? Langsam dämmerte es mir, dass es – zumindest unter normalem technischem Aufwand – nicht möglich ist einen Gummi so zu gießen, dass eine geschlossene, hohle Kugel am Ende entsteht. Das Loch ist also nicht da weil der Köder kaputt ist, sonder weil das wegen dem Guss so sein muss. Man muss da auch keine Panik haben. Die Luft, die sich in der Kugel befindet bleibt auf Grund der physikalischen Gesetze auch in den allermeisten Fällen an ihrem Platz und sorgt für Auftrieb. Sollte ein Biss oder etwas anderes doch einmal die Luft entweichen lassen ist das kein Problem. Sobald der Sator Worm aus dem Wasser gezogen wird rinnt das Wasser ab und die Kugel ist wieder mit Luft gefüllt und einsatzbereit.
Der Molix Sator Worm in der Praxis
Theorie ist schön und gut, aber was zählt ist die Praxis! Wie schon angesprochen ist die Bauweise der Molix Sator Worms, besonders bei den kleineren Modellen extrem filigran. Die 5″ Version ist ein bisschen fleischiger und stabiler. Das sollte man auch bei der Anköderung beachten. Für mich sind Jigköpfe sowieso tabu, wer es dennoch versuchen will sollte auf jeden Fall ein Modell ohne Wulst und Baitholder nehmen, sonst ist der wunderschöne Köder sofort zerstört.
Die ideale Möglichkeit den Molix Sator Worm anzuködern wäre mittels Nosehooking. Somit ist der Sator Worm ein super Köder für das Drop-Shot Rig. Aufgrund des sehr feinen Körpers, der dank der vielen Rippchen doch recht bullig wirkt, reagiert der Köder extrem agil. Jeder Zupfer wird sofort in Schwingungen und Zuckungen umgesetzt und die Kugel am Schwanzende sorgt dafür, dass der Sator Worm niemals einfach nur lahm am Haken hängt.
Wer gerne mit einem Carolina Rig angelt wird mit dem Sator Worm auch glücklich. Besonders die 5″ Variante hat ein extrem aufreizendes Spiel an einem mit kurzen, eher zackigen Zupfern geführten Carolina Rig. Es werden zum Beispiel Loopings geschlagen oder der Köder gleitet Spiralförmig in Zeitlupe zum Grund. Als ich meinen Buddies das Spiel am Carolina Rig im extrem klaren Wasser gezeigt habe was die erste Reaktion: „Den brauch ich für Zander!“
Wobei nicht immer die armen Zander belästigt werden müssen, denn auch ein halbstarker Barsch wird im Notfall fertig mit den sehr weichen Köder.
Besonders die etwas fleischigere 5″ Version eignet sich auch super für ein Neko Rig. In der soliden Kopfpartie lässt sich ein Nail Sinker ganz leicht verstecken. Zudem ist auch genügen Material vorhanden um einen Haken sicher zu platzieren oder einen Neko Master zu platzieren. Bei der kleineren Geschwistern wird es da ein bisschen eng und man muss sehr präzise arbeiten um nicht zu viele Köder zu verlieren.
Die Bass haben übrigens wirklich gut auf den 5″ Sator Worm am Neko Rig reagiert. Da ich Depp aber meine Neko Master und meine Schrumpfschläuche vergessen habe, hat mich jeder Bass einen Köder und ein Neko Weight gekostet. So gut wie jeder Neko geriggte Köder wurde bei den wilden Sprüngen abgeschüttelt. Vermutlich auch da ich einen eher schweren Neko Sinker (5 g) verwendet habe um ein entferntes Plateau zu erreichen. Den Köderverlust gab es übrigens auch bei allen anderen Herstellern die ich probiert habe und hat nichts mit mangelnder Qualität, sonder mit fehlender Planung meinerseits, zu tun.
Bei unseren Barschen ist mir weder ein Köder im Drill verloren gegangen noch der Schwanz abgebissen worden. Mit der Zeit leiert der Hakenkanal ein bisschen aus und der Köder wird von den feinen Zähnchen totgeraspelt, aber das ist absolut normal! Die Haltbarkeit würde ich also trotz dem feinen Körpers als durchschnittlich und sehr angemessen bezeichnen.
Extrem cool ist der Molix Sator Worm am Texas Rig mit oder ohne Fransen (Texas kemkem). Da der Schwanz immer so schön auftreibt kann man den Köder extremst langsam führen. Längere Pausen mit zwischenzeitlichem Zittern können Wunder wirken. Der Köder wirkt wie eine Kreatur die extremst damit beschäftigt ist sich voll und ganz der Nahrungsaufnahme oder einem Studium des Gewässergrundes zu widmen. Die ideale Beute.
Beim Nosehooking ist der Haken nicht so tragisch, aber wenn man einen Offset Haken verwendet gibt es doch ein paar Dinge zu beachten. Meine Empfehlung ist den Haken, besonders bei den kleineren Versionen, so dünn wie möglich zu wählen um den feinen Körper nicht zu demolieren. Von der Größe finde ich es wichtig den Haken so kurz wie nur irgend möglich zu wählen. Lieber ein bisschen zu kurz als ein bisschen zu lang! Die Barsche fassen beim Sator Worm sowieso nach, solange sie die Spitze des Hakens nicht gespürt haben. Wäre der Haken zu lang, würde man eine der Stärken, die extreme Beweglichkeit, einschränken. Dann müsste man in Folge auf viele Bisse verzichten. Ich habe lieber zehn Bisse von denen ich sieben verwerte als fünf von denen ich alle verwerte.
Wer auf der Suche nach einem auftreibenden Wurm ist darf jetzt aufhören zu suchen, oder zumindest einen kleinen Zwischenstopp einlegen, denn mit dem Molix – Sator Worm kann man auf jeden Fall eine Menge Spaß haben!
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