[Werbung] Die Okuma Komodo SS ist eine weitere Baitcaster fürs Grobe in meinem Arsenal. Sie wurde für die ehrenvolle Aufgabe angeschafft Swimbaits und Glidebaits werfen und animieren zu dürfen. Okuma ist eine Marke die oft ein bisschen unter dem Radar fliegt, aber eine große Fanbase hat, die auf die kompromisslose Zuverlässigkeit schwört. Was die Okuma Komodo SS wirklich auszeichnet erfährst du in diesem Testbericht.
Vor längerer Zeit habe ich einmal die Okuma Helios SX Baitcaster getestet, die ich als sehr robust empfunden habe. Da man sich ja ständig eine Verbesserung erwartet war, ich sehr gespannt ob mich die Komodo SS begeistern oder enttäuschen wird.
Inhaltsverzeichnis
Erster Eindruck der Komodo SS
Wenn man die Komodo SS in die Hand nimmt hat man sofort ein Gefühl von Stabilität. Sie fühlt sich, bei ihrer kompakten Größe im Vergleich zu diversen Kunststoff Bombern relativ schwer an. Dabei spielen sicher die verwendeten, widerstandsfähigen Materialien sowie auch das großzügig Handle eine maßgebliche Rolle. Die matte Lackierung greift sich sehr angenehm und rutschsicher an. Außerdem finde ich, dass sie gut aussieht. Als ich die Okuma Komodo SS das erste Mal in der Hand hatte, gab sie mir sofort einen Eindruck von Zuverlässigkeit und Kraft. Wenn sich das dann auch am Wasser bestätigt bin ich mehr als happy, denn ich will sie ja für dicke Köder und große Fische einsetzen!
Aber nicht nur der Body und sein Haptik vermitteln einen sehr stabilen Eindruck. Auch das Handle aus Metall und die großzügigen Power Knobs sehen so aus als ob sie einiges aushalten können. Diese Baitcaster ist auf jeden Fall für das Grobe gebaut. Die Knobs sind aus EVA und greifen sich sehr angenehm. Auch bei Kälte und Nässe hat man hier den maximal möglichen Komfort, auch wenn es prinzipiell edlere Materialien als EVA gibt. Bei der Vielseitigkeit und dem Preis ist EVA allerdings fast unschlagbar.
Da wir gerade vom Handle und den Knobs sprechen, die massive Gestaltung der beiden Teile dominiert das Aussehen der ansonsten eher klein wirkenden Okuma Komodo SS auf jeden Fall. Das empfinde ich aber nicht als negativen Punkt, sondern als kleines Alleinstellungsmerkmal einer ansonsten sehr dezenten Baitcaster.
Vom Design her gefällt es mir sehr gut wie bei der Spool Tension und den ganzen anderen Anbauteilen am Handle Side Plate, sowie der Spule mit Schwarz und glänzenden Stahl Highlights gearbeitet wurde. Der matte, grau gehaltenen Body sieht nicht nur hochwertig, sondern auch edel aus. Ich mag es wenn man nicht den Eindruck hat, dass du übertriebenes Design von irgendwelchen technischen Mängeln abgelenkt werden soll.
Vom Kurbelgefühl her war es in etwa was ich von Okuma erwartet habe. Es fühlt sich zwar schon alles smooth an, aber nicht übertrieben. Man hat ein Sicherheit vermittelndes Gefühl von funktionierender Mechanik die man, wenn man genau darauf achtet, sehr schön spüren kann. Da kommt Vertrauen auf!
Sowohl das Handle als auch der Daumentaster haben kein unnötiges Spiel. Wenn hier zu viel Spiel ist nervt mich das immer, aber das haben die Entwickler bei der Okuma Komodo SS sehr gut hingekriegt.
Bremsen der Okuma Komodo SS
Die Kampfbremse oder Sternbremse der Komodo SS hat ein sehr präzises und deutlich hörbares Klicken wenn man sie dreht. Das Gleiche, wenn auch ein bisschen weicher im Gefühl und Ton, gilt auch für die Spool Tension. Die Spool Tension reguliert den Druck auf die Achse und wie viel Bremswirkung dauerhaft auf die Spule wirkt, egal in welcher Wurfphase du gerade bist.
Der Wurf wird vor allem durch die Fliehkraftbremse kontrolliert. Diese befindet sich unterhalb des Non Handle Side Plates und hat sechs Einstellmöglichkeiten. Du kannst alle sechs Bremsklötzchen aktivieren oder deaktivieren, je nachdem wie viel Bremswirkung du haben willst. Die On Position ist beschriftet, damit man da nichts verwechseln kann.
Die Fliehkraftbremse lässt sich nicht von außen verstellen, sondern man muss das Non Handle Side Plate der Okuma Komodo SS abnehmen. Um das Plate öffnen zu können gibt es übrigens kein Hebelchen, wie viel vielen anderen Baitcastern, sondern man muss es einfach beherzt nach vorne und unten drehen. Der Schließmechanismus ist übrigens so stark, dass man ordentlich drehen muss, dafür kann das Non Handle Side Plate auch auf keinen Fall versehentlich geöffnet werden und verloren gehen.
Spezielle Features der Okuma Komodo SS
Ich erkläre nur die Features die ich am coolsten finde. Eine komplette Liste findest du direkt bei Okuma auf der Website. Wenn ich alles hier erklären würde, würdest du heute nicht mehr fertig werden mit lesen.
Das ultra stabile Edelstahl Getriebe
Das SS im Name der Okuma Komodo SS steht für Stainless Steel. Das bedeutet, dass das Getriebe aus Edelstahl gefertigt wurde. Der Vorteil dabei ist, dass ein Getriebe aus Edelstahl einfach noch viel widerstandsfähiger ist als ein Getriebe aus Messing oder sogar aus Alu. Dafür ist es dann halt nicht ganz so leicht wie das zum Beispiel bei einem Alu Getriebe der Fall wäre.
AlumiLite Rahmenkonstruktion – ALC
ALC bedeutet, dass der Body und die Side Plates der Okuma Komodo SS aus Aluminium Druckguss gefertigt werden. Dadurch wird die Komodo SS nicht unbedingt leichter als eine Baitcaster mit vielen Kunststoff Bauteilen, aber auf jeden Fall stabiler. Da die Baitcaster an sich recht klein gehalten ist, gleicht sich das zusätzliche Gewicht des Materials dadurch wieder aus, dass weniger davon verwendet wird.
CRC
Dahinter verbirgt sich eine besondere Korrosionsbeschichtung. Da Wasser und korrodierende Teile nicht unbedingt eine gute Kombination sind ist eine korrosionsbeständige Beschichtung eine smarte Idee. Besonders wenn man im Brackwasser oder sogar im Salzwasser angeln möchte kann so eine Beschichtung ungemütliche Überraschungen verhindern.
Datenblatt Okuma Komodo SS 273LX
Übersetzung: | 7.3 : 1 |
Schnureinzug: | 80 cm |
Gewicht: | 238 g |
Schnurfassung: | 0,29 mm / 205 m, 0,33 mm / 160 m, 0,37 mm / 125 m; |
Bremssystem: | 6 Pin Fliehkraftbremssystem |
Kugellager: | 6 + 1 |
Getriebe: | Edelstahl |
Body: | Aluminium Druckguss |
Besonderheit: | Getriebe aus Edelstahl |
Spool Weight: | 14,9 g |
Wurfgewicht: | ab 6 g sind möglich |
Bremskraft: | 9 kg |
Die Datenblätter für die anderen Komodo SS Modelle findest du direkt auf der Okuma Seite.
Die Okuma Komodo SS am Wasser
Ich habe die Okuma Komodo SS mit verschiedenen Swimbaits und Glidebaits an unterschiedlichen Ruten getestet. Am besten hat sie für mich auf meine Swimbait Rute mit 50 bis 110 g Wurfgewicht gepasst. Dort war sie nicht nur vom Wurfgewicht her goldrichtig, sondern hat auch von der Größe her noch perfekt gepasst. Auf dem größeren Besenstiel bis 220 g hat sie dann optisch ein bisschen verloren gewirkt, obwohl sie meine schwersten Köder mit knapp über 150 g noch gut im Griff hatte.
Dadurch, dass die Baitcaster so kompakt gebaut ist hat sie auch in meinen kleinen Bürohändchen super Platz. Ich hatte schon Baitcaster die wesentlich weniger Gewicht werfen konnten und dabei viel größere Bodies hatten. Obwohl der Body an sich so klein ist, ist er nicht schwach. Auch unter starkem Zug verliert die Komodo SS nichts von ihrer Laufruhe.
Die Laufruhe ist nicht so butterig wie man das von ganz feinen und teilweise ultra teuren JDM Baitcastern kennt, aber sie ist so, dass man sich wohlfühlt und das Gefühl hat ein Stück solide Technik in der Hand zu halten. Kurz war ich ein bisschen beunruhigt, weil sie sich plötzlich kratzig angefühlt hat. Aber dann bin drauf gekommen, dass sich zwischen den Knobs und dem Handle bei einem krassen Sturm bei dem ich an Sandhaufen vom Kieswerk vorbeigelaufen bin – und mir dabei vorkam wie in der Sahara – zwei, drei Sandkörnchen verfangen haben. Sobald die Störenfriede raus waren, war alles wieder perfekt.
Das bereits angesprochene Gewicht durch das Getriebe aus Edelstahl und das viele Aluminium ist mir zu keinem Zeitpunkt unangenehm aufgefallen. Durch die sehr handliche Größe balanciert sich das perfekt mit der Rute aus. Die großen EVA Knobs sind optisch sehr ungewöhnlich, greifen sich aber absolut gemütlich und geben dir einen sicheren Halt wenn du ordentlich pumpen musst.
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Wurfgewicht der Komodo SS 273LX
Mit der richtigen Rute ist es möglich mit der Komodo SS 273LX 6 g zu werfen, aber sinnvoll ist auf jeden Fall etwas anderes. Die kleinste Komodo SS fühlt sich bei allem ab etwa 30 g aufwärts bis zu 175 g hinauf so richtig zuhause. In dieser Gewichtsspanne befindet man sich in der absoluten Wohlfühlzone. Bei den größeren Modellen werden die Werte nach oben korrigiert werden müssen.
Nach einem Jahr mit der Okuma Komodo SS
Nach einem Jahr mit der Komodo SS hat sich einiges getan. Ich habe noch ein paar Baitcaster für wirklich große Swimbaits und Glidebaits getestet. Super fand ich die 13 Fishing Concept A3 Gen II und die Shimano Scorpion Monster Drive. Leider gab es da oft ein bisschen ein Problem weil ich echt kleine Hände habe und sie für mich persönlich auf Dauer haptisch einfach zu massiv für mich. Für normale Männerhände sind beide kein Problem, aber meine Bürohändchen können da halt nicht mithalten.
Nach einiger Erfahrung mit der Okuma Komodo SS habe ich beschlossen, dass das kleinste 273LX Modell für mich absolut ausreichend ist. Ich angle ja „nur“ Köder bis 160 g und rund 20 bis 30 cm Länge und damit kommt der kleine Panzer auf jeden Fall perfekt klar. Meine beiden großen Swimbait Baitcaster blieben immer öfter zuhause, weil sich die deutlich kleinere Okuma einfach so extrem fein greifen lässt. Wenn auch du kleinere Baitcaster Bodies bevorzugst, kannst du der kleinen Okuma mit dem Stahlgetriebe ruhig mehr zutrauen als man auf den Blick meinen möchte!
Okuma Komodo SS Tuning
Eine Sache habe ich jedoch an meiner Okuma Komodo SS verändert. Ich mag es wenn Rollen extrem ruhig laufen und dabei spielen die Knobs eine sehr große Rolle. Darum habe ich ein Gomexus Handle mit kugelgelagerten Knobs angeschafft.
Durch das neue Handle und die Knobs fühlt sich die Komodo SS gleich noch eine Preisklasse höher an. Sie kurbelt sich ruhiger und solider. Zudem finde ich, dass die doch recht kleine Baitcaster mit dem 110 mm Handle und den großen Knobs einfach noch „swimbaitiger“ aussieht.
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Beurteilung der Okuma Komodo SS
Konstruktion/Qualität: | Die Konstruktion ist sehr belastbar; Alle Toleranzen sind genau; Typische Okuma Solidität; | 9 |
Performance: | Wenn man die richtige Rute hat kann man ab 6 g werfen, aber Sinn macht die Rolle für größere Köder. Die Komodo SS wirft sich gutmütig; Es ist keine Kunst die richtigen Einstellungen zu finden; Kurbelt sich nicht übertrieben smooth, aber sehr ruhig; | 8,5 |
Preis: | Der Preis ist total okay. | 9 |
Features: | Edelstahl Getriebe; Korrosionsbeständige Beschichtung; Korrosionsbeständige Edelstahllager; Alu Rahmen und Sideplates; Sehr großzügige Knobs; | 9 |
Design/Haptik: | Der solide und sehr kompakte Body liegt sehr angenehm in der Hand. Das Design ist ein typisches Understatement, sehr schick! | 9 |
Erreichter Durchschnitt: | 8,9 |
1 = furchtbar; 2 = schlecht; 3 = verbesserungswürdig; 4 = unterdurchschnittlich; 5 = durchschnittlich; 6 = okay; 7 = gut; 8 = sehr gut; 9 = exzellent; 10 = unerreicht gut
Mein Fazit zur Komodo SS
Die Okuma Komodo SS hat sich einen fixen Platz im meinem Swimbait Tackle erworben. Ich verwende drei Rollen und drei Ruten, die Komodo SS ist eine davon, sie sitzt auf meiner mittelschweren Kombo bis 110 g. Am Anfang hatte ich ein bisschen gemischte Gefühle, bin aber mittlerweile absolut überzeugt ein zuverlässiges Werkzeug in der Hand zu haben welches mich im Ernstfall nicht im Stich lässt. Optisch hat die Baitcaster keinen Schnick Schnack zu bieten, was einen Teil ihres Charms ausmacht. Der fehlende Schnick Schnack wird durch unkomplizierte Zuverlässigkeit mehr als aufgewogen!
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