[Werbung] Das Angeln mit Crankbaits ist mittlerweile nichts Neues mehr. Dennoch tauchen immer wieder Fragen zu verschiedensten Thema zum Thema Crankbaits auf. Dieser Artikel soll dir helfen dich noch ein wenig besser in diesem doch recht komplexen Thema orientieren zu können. Dann wirst auch du richtig viel Spaß haben mit deinen Crankbaits!
Wie bei vielen Dingen verhält es sich auch beim Crankbait Angeln so, dass es nur oberflächlich sehr simpel wirkt. Wer sich ein wenig in die Materie einlässt, findet schnell heraus, dass es sich um ein komplexes und breit gefächertes Thema handelt.
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein Crankbait?
Bei einem Crankbait handelt es sich um einen Köder den der deutsche Durchschnittsangler ganz allgemein in der Kategorie Wobbler ansiedeln würde. Damit möchten wir uns hier aber nicht zufrieden geben.
Ein Crankbait ist ein eher rundlicher und kompakter Wobbler mit einer Tauchschaufel. Ganz klassisch werden Crankbaits aus Holz, meist Balsaholz, gefertigt. Mittlerweile werden sie aber meistens aus Kunststoff hergestellt. Innovative Firmen wie zum Beispiel Rapala haben auch moderne Wege gefunden den klassischen Werkstoff Holz mit Kunststoff zu einem Crankbait mit super Eigenschaften zu vereinen.
Da Crankbaits meistens sehr bauchig ausfallen, müssen sie nicht lang sein um eine ordentliche Portion darzustellen. Auch genügend Gewicht für eine anständige Wurfweite bringen die bulligen Hardbaits sehr schnell auf die Waage.
Die allermeisten Crankbaits sind übrigens mehr oder weniger schnell auftreibend. Dadurch ergeben sich Vorteile auf die wir später noch eingehen.
Tauchtiefen und Tauchschaufeln
Schon beim Thema Tauchtiefen und Tauchschaufeln erkennt man sofort wie komplex das Angeln mit Crankbaits wirklich ist. Wissen anzusammeln lohnt sich aber und zeigt sich schlussendlich an den Fangergebnissen.
Bei einem Crankbait kann man auf den ersten Blick relativ gut abschätzen wie tief er tauchen wird. Dabei braucht man nur einen Blick auf die Tauchschaufel zu werfen. Die erste Faustregel dafür ist: Je steiler die Tauchschaufel, desto flacher läuft der Crankbait. Je flacher die Tauchschaufel, desto weiter taucht der Köder ab. Die zweite Faustregel lautet: Je kürzer die Tauchschaufel, desto flacher läuft der Crankbait. Je länger die Tauchschaufel, desto tiefer läuft der Crankbait.
Jetzt weißt du schon mehr als viele andere Angler. Aber es gibt noch viele weitere interessante Information zum Thema Crankbaits.
Ein wesentlich komplexeres Thema ist dann noch die Form der Tauchschaufel. Es gibt Square Bills (viereckige Schaufel), Round Bills (runde Schaufel), Coffin Bills (sargförmige Schaufel) und Scatter Lipps (gebogene Schaufel). Alle diese Formen machen einen massiven Unterschied beim Lauf eines Crankbaits. Da die verschiedenen Tauchschaufeln und ihre Eigenschafen alleine schon einen kompletten Artikel füllen, habe ich den Artikel Crankbaits – Die Form der Tauchschaufel geschrieben. Darin werden alle offenen Fragen geklärt.
Die Vorteile von Crankbaits
Die massiven Körper der Crankbaits stellen in allen Größen einen lohnend aussehenden und fetten, energiereichen Happen dar. Egal ob klein oder groß, fett werden will jede Fisch!
Da man Crankbaits auch sehr schnell führen kann und gute Wurfweiten erzielt eignen sie sich perfekt um möglichst große Wassergebiete in möglichst kurzer Zeit nach Fisch abzusuchen. Dabei muss man noch nicht einmal Abstriche in der Köderführung machen, wie das zum Beispiel bei einem schnell geleierten Gummifisch der Fall wäre.
Wie bereits angesprochen lassen sich Crankbaits aufgrund der kompakten Bauform sehr weit werfen. Solange man nicht extrem große Tauchschaufeln fischt hat diese Köderform extrem gute Flugeigenschaften und ist auch bei Wind relativ gut werfbar.
Egal ob kleine Square Bill Tauchschaufel oder massive Deep Diver Lippe, Crankbaits bleiben erstaunlich selten an Hindernissen hängen. Wenn du mit Hardbaits weniger Hänger willst, kannst du nur auf Topwater umsteigen, was aber nicht immer Zielführend ist. Die wenigen Hänger machen sich dann schlussendlich auch im Geldbeutel positiv bemerkbar.
Da Crankbaits meistens recht schnell aufsteigen, kann man sie beim ersten Kontakt mit einer sehr kritischen Stelle einfach stehen und auftreiben lassen. So kann man den Köder ohne Hänger über ein Hindernis führen.
Es ist extrem einfach einen Crankbait auf eine Weise zu führen, dass er Fisch bringt. Man kann praktisch nichts falsch machen. Die Führung ist nicht so komplex wie bei anderen Hardbaits. Dadurch eignet sich der Köder auf für Anfänger extrem gut. Natürlich ist auch hier für Leute die sich wirklich reinfuchsen möchten Lust für Experimente und alternative Köderführungen.
Vielfältige Führung beim Angeln mit Crankbaits
Vor ein etlichen Jahren konnten Wobbler nur stur eingekurbelt werden. Eine andere Führungsart gab es nicht, oder zumindest hat fast niemand daran gedacht. Mittlerweile haben sich aber diverse, sehr erfolgreiche, Führungsstile herauskristallisiert. Die wichtigsten Führungsstile für das Angeln mit Crankbaits erkläre ich dir jetzt.
Crankbaits einleiern
To crank bedeutet auf Englisch nichts anderes als einfach nur kurbeln. Genau so einfach kann man es sich auch machen, wenn man mit einem Crankbait angelt.
Selbst wenn man sie nur stur einkurbelt haben Crankbaits in fast allen Fällen einen verführerischen Lauf. Besonders Döbel schätzen einen eher monotonen Lauf. Du wirst erstaunt sein was für massive Crankbaits sich Döbel genehmigen, wenn sie auf ein ruhig geführtes Exemplar treffen. Natürlich lässt so ein Köder auch andere Raubfische nicht kalt.
Der Raubfische meint auf einen arglosen Fisch zu treffen, der gemütlich seine Bahnen zieht. So wird eine einfache Beute simuliert. Dabei spielt es keine Rolle wie tief man angelt, das simple Cranken funktioniert in jeder Wasserschicht.
Crankbaits burnen
Beim Angeln mit Crankbaits kann es auch erfolgreich sein einen Gang höher zu schalten, besonders im Sommer und im Herbst. Burnen unterscheidet sich eigentlich nicht vom einfachen einleiern, aber eben doch. Da es hier wirklich auf Geschwindigkeit ankommt empfiehlt sich, anders als allgemein, eine etwas höher übersetzte Rolle, um sich auf Dauer keinen Wolf zu kurbeln.
Das Burnen zielt auf Reaktionsbisse ab. Der ungewöhnlich laute und schnelle Köder rast auf den Fisch zu und droht auch sofort wieder zu verschwinden. Wer jetzt nicht sofort zuschnappt bleibt hungrig. Der Biss ist mehr oder weniger eine Kurzschlussreaktion.
Durch die hohe Geschwindigkeit kann es passieren, dass sich minderwertige Crankbaits auf die Seite oder auf den Rücken drehen und an die Oberfläche steigen. Hochwertige Köder lohnen sich!
Bottom Bouncing
Das Bottom Bouncing ist meine Lieblingsart einen Crankbait zu angeln. Dafür wird ein Crankbait ausgewählt der tiefer läuft als das Wasser an dieser Stelle ist. Eine lange und flach gestellte Tauchschaufel ist also von Vorteil. Es darf an einem Spot mit einem Meter Tiefe ruhig ein Crankbait sein der drei Meter tief laufen soll.
Durch die lange Tauchschaufel hat man nicht nur mehr Tiefe, sondern es werden auch Hindernisse von den Haken fern gehalten und somit das Risiko auf einen Hänger minimiert.
Was durch die übertriebene Tauchtiefe erreicht wird ist, dass der Crankbait bei weichem Untergrund im Dreck wühlt und eine dicke Staubwolke erzeugt. Diese Staubwolke und das vermeintlich gründelnde Fischchen erregen die Aufmerksamkeit von hungrigen Räubern.
Sollte der Untergrund nicht weich sein, ballert die Tauchschaufel immer wieder gegen Steine. Das holpert und poltert und erzeugt eine schöne Geräuschkulisse. Zudem erinnert es, wenn man das ganze eher gemütlich angeht, an ein Fischchen das Nahrung von Steinen abnagt.
Für diese Art der Führung bevorzuge ich Geflecht, da ich wirklich jeden Stein spüren kann. So lerne ich meine Spots genau kennen und kann außerdem super auf den Untergrund reagieren und habe nur ganz selten einen Hänger. Es macht einfach sehr viel Spaß beim Angeln mit Crankbaits jeden Stein einzeln langsam abzukratzen, bis der Einschlag kommt.
Sweeping / Stop & Go Führung
Das Sweepen oder die Stop & Go Führung zeichnen mit dem Crankbait ein Sägezahnmuster ins Wasser. In den Phasen, in denen der Crankbait unter Zug ist, tauch er ab. Sobald er steht, beginnt er aufzutauchen. Wer dabei ein gutes Timing hat kann unterschiedliche Wassertiefen nach Fischen absuchen.
Diesen Effekt kann man auf zwei Arten erreichen. Man kann die Rutenspitze seitlich wegziehen dadurch kommt Druck auch den Köder und er taucht. Anschließend richtet man die Rutenspitze wieder langsam auf den Köder und nimmt dabei die lockere Schnur auf.
Die andere Art diesen Effekt beim Angeln mit Crankbaits zu erzielen ist über die Rolle. Das funktioniert fast wie beim Faulenzen, nur umgekehrt. Beim einkurbeln taucht der Köder ab und in Ruhephasen steigt er auf.
Ich persönliche bevorzuge das Sweepen, weil ich dabei das Gefühl habe den Köder besser unter Kontrolle zu haben und mehr zu spüren.
Die richtige Ausrüstung zum angeln mit Crankbaits
Wie auch bei allen anderen Methoden gibt es beim Angeln mit Crankbaits mehr oder weniger geeignete Ausrüstungen. Natürlich kann man einen Crankbait mit vielen verschiedenen Ruten und Rollen führen, die Frage ist nur wie.
Die optimale Crankbait Rolle
Wenn du mit Crankbaits angeln willst empfiehlt sich, besonders bei etwas größeren Modellen, eine Baitcaster. Die großen Lippen und der bullige Körper sorgen für einen enormen Druck. Außerdem rüttelt und schüttelt dir der Köder die Rute und die Rolle ganz ordentlich durch.
Bei besonders druckvollen Modellen empfiehlt sich eine eher niedrig übersetzte Baitcaster, da das Getriebe dann stabiler ist als bei hochgezüchteten Rennpferden. Mit halbwegs normalen Crankbaits müsste aber jeder Baitcaster zurecht kommen, sonst war sie die sauer verdienten Kröten nicht wert.
Die Köder aus dem Artikel findest du hier!
Rapala Scatter Rap Crank: amzn.to/2ESqSjK
Rapala DT Crank: amzn.to/2QKluSs
Rapala BX Crank: amzn.to/3gGwESI
Die richtige Crankbait Rute
Meiner Meinung nach ist eine möglichst weiche Rute gut zum Angeln mit Crankbaits. Wenn du extrem viel vom Untergrund spüren willst, kannst du auch auf eine etwas weniger weiche Rute zurückgreifen, allerdings würde ich niemals eine harte Rute nehmen.
Die weichen Ruten federn die krassen Vibrationen etwas ab, erleichtern es dem Fisch den Köder aufzunehmen und machen es euch leichter den Köder ordentlich weit zu werfen.
Außerdem solltest du beachten, dass man mit einer Rute mit 10 bis 25 g Wurfgewicht nicht unbedingt einen 25 g Crankbait mit großer Tauchschaufel angel kann. Er würde an so einer Rute einfach zu viel Druck machen. Das Wurfgewichtsspektrum voll auszureizen empfiehlt sich bei dieser druckvollen Köderart nicht!
Die passende Crankbait Schnur
Bei der Frage nach der richtigen Schnur scheiden sich die Geister. Alle Schnurtypen haben ihre Daseinsberechtigung. Die verschiedenen Schnurtyen werden in diesem Artikel genauer behandelt.
Ich nehme meistens Mono oder Geflecht. Mono hat den Vorteil die extremsten Vibrationen abzufedern. Somit kommen sie nicht im Handgelenk an und schonen deinen Körper. Nach einem Tag Cranken spürst du das beim entsprechenden Köder schon ordentlich im Handgelenk. Außerdem erleichtert Mono die Köderaufnahme und verhindert das Fische im Drill ausschlitzen.
Geflecht hilft dir, besonders beim Bottom Bouncing genau zu spüren was am Gewässergrund passiert. Mit Mono hat man in diesem Fall weniger Gespür und mehr Hänger, da nicht so gut reagiert werden kann.
Fluorocarbon wäre theoretisch auch gut, verwende ich aber nicht, da ich gerne die gleiche Rute für Crankbaits und Topwater Köder verwende. Da Fluorocarbon sinkt, ist es für Topwater Köder ungeeignet und fällt somit für mich aus der Auswahl.
Schnur und Tauchtiefe
Was viele nicht wissen ist, dass die Schnur sich spürbar auf die Tauchtiefe eines Crankbaits auswirkt. Schwimmende Schnüre wie Geflecht und die meisten Monos drücken einen Crankbait in Richtung Oberfläche. Sinkende Schnüre wie zum Beispiel Fluorocarbon helfen den Köder auf Tiefe zu bringen.
Auch der Durchmesser ist wichtig. Je dicker eine Schnur ist, desto mehr Auftrieb wird erzeugt. Also kann als Faustregel gesagt werden, dass der Crankbait tiefer läuft je sinkender und je dünner die Schnur gewählt wird.
Crankbaits und Einzelhaken
Falls du an deinem Gewässer auf Einzelhaken umrüsten musst oder möchtest, kannst du das bei Crankbaits auf jeden Fall machen. Crankbaits verändern ihren Lauf, im Gegensatz zu Twitchbaits, nach der Abrüsten so gut wie nicht. Du solltest nur darauf achten ausreichend große Einzelhaken zu verwenden, damit sich bei den dickbauchigen Baits noch ordentlich greifen können.
Falls du noch mehr über Crankbaits wissen möchtest, kannst du entweder hie weiter stöbern oder du gröbst dich durch den Tactical Bassin YouTube Kanal, von den Jungs haben ich vieles gelernt!
Mehr Beiträge zu diesem Thema: