[Werbung] Egal ob du sie Rubber Jigs oder Skirted Jigs nennst, das Angeln mit den fransigen Verführern macht unglaublich viel Spaß. Besonders viel Freude macht es wenn man ein paar grundlegende Sachen weiß und sich dann mit einer gewissen beruhigenden Sicherheit an die eigenen Experimente heranwagen kann. Genau dafür ist dieser Artikel da, er vermittelt die nötigen Grundkenntnisse und soll dir helfen möglichst schnell Erfolge verbuchen zu können!
Egal ob man sich nur mit der heimischen Barschangelei oder mit der riesigen Bass Szene in den USA beschäftigt, um Rubber Jigs kommt man über kurz oder lang nicht herum. Ich kann jeden verstehen der den buschigen Jigs nicht traut, mein anfängliches Misstrauen gegenüber den Dingern war sehr hoch. Mittlerweile habe ich Rubber Jigs lieben gelernt. Leider habe ich festgestellt, dass viele Artikel wie zum Beispiel der von SimFisch nicht schlecht sind, aber nur an der Oberfläche kratzen. Deshalb will ich das Thema hier in bisschen vertiefen.
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein Rubber Jig?
Ganz prinzipiell lässt sich der Grundaufbau von einem Rubber Jig mit einem normalen Jigkopf vergleichen wie ihn bei uns die Meisten für einen Gummifisch verwenden. Es handelt sich also um einen Haken der einen Kopf hat der meist aus Blei oder Tungsten Material besteht. Beim Rubber Jig sind dann noch zusätzlich ganz viele feine Fransen angebracht.
Oft ist die Geschichte hier aber noch nicht ganz fertig, denn meistens gibt es noch ein weiteres Feature. Zwischen dem Öhr und den Fransen ragen ganz oft noch eine mehr oder weniger hohe Zahl an härteren oder weicheren Borsten aus dem Kopf der Rubber Jigs.
Weedguard – Brauche ich die Borsten?
Diese Borsten heißen Weedguard und sollen dafür sorgen, dass man weder im Kraut noch im Holz verhakt. Das klingt auf den ersten Eindruck hin perfekt, aber der Weedguard hat nicht nur Vorteile. Wie so vieles im Leben hat diese Medaille auch zwei Seiten. Darum gibt es auch Rubber Jigs mit und ohne Weedguard und solche bei denen man die Borsten selbst einkleben kann, wenn man sie dran haben will.
Vorteile des Weedguards
Wie schon gesagt, der große offizielle Vorteil des Weedguards ist, dass man sich damit vor Hängern im Kraut oder Holz schützen kann. Dabei hängt die Menge an Schutz natürlich davon ab wie robust der Weedguard ist. Wenn man einen winzigen Rubber Jig mit einem Weedguard mit nur einer Borste angelt, dann schützt das höchstens vor einzelnen Blättern, bringt aber nichts wenn man den Jig durch den Dschungel zieht.
Je stärker der Weedguard ist, desto besser schützt er vor ungewolltem Hängenbleiben. Natürlich muss das Fischmaul und dein Anhieb auch in der Lage sein die Borsten so weit hinunter zu drücken, dass der Fisch gehakt wird. Das ist immer ein bisschen eine Gratwanderung zwischen maximalem Schutz und maximaler Hakquote.
Und damit kommen wir schon zum zweiten Vorteil. Wenn ein Fisch am Rubber Jig hängt, dann hängt er normalerweise auch. Es ist deutlich schwerer einen gut sitzenden Rubber Jig abzuschütteln als einen normalen Jigkopf. Wenn man den Fisch gut gehakt hat, dann drücken die Borsten des Rubber Jigs nämlich von innen gegen das Maul des Fisches und fixieren den Haken somit zusätzlich.
Auf dem Foto oben sieht man gut wie der Weedguard den Haken im Maul des Fisches fixiert. Diesen Rubber Jig hätte er auf keinen Fall so schnell abgeschüttelt.
Weedguard Tuning
Man kann die Weedguards natürlich ein bisschen tunen. Wenn man meint, dass ein Weedguard zu massiv für das eigene Gewässer ist, kann man ihn entweder ganz entfernen oder einzelne Borsten mit einer Zange ziehen. Quick and dirty ist natürlich einfach einzelne Borsten ganz unten abschneiden und den Weedguard so auszudünnen.
Andere kürzen alle Borsten des Weedguards, weil sie ihn für zu lang halten. Dabei muss man aber ein bisschen aufpassen. Je kürzer man die Borsten schneidet, desto steifer werden sie auch und desto kraftaufwändiger wird es für den Fisch sie anständig hinunter zu drücken. Wenn du den Weedguard nach hinten drückst solltest du ihn auf jeden Fall so lang lassen, dass die Borsten noch die Hakenspitze abdecken, sonst brauchst du überhaupt keinen Weedguard, weil die Hakenspitze sowieso freiliegend ist.
Haken – Was sollte ich beachten?
Wie immer sollten die Haken auf jeden Fall scharf sein. Bei Rubber Jigs fallen die Haken außerdem oft recht dick aus. Es kann sein, dass die Haken für unsere Barsche etwas sehr massiv sind. Bei Rubber Jigs aus den USA ist das Problem ausgeprägter als bei schönen kleinen Rubber Jigs aus Japan. Ansonsten gilt es noch zu beachten, dass der Hakenbogen weit genug ist für den Trailer den du aufziehen möchtest.
Bait Keeper
Ein großes Problem bei vielen Rubber Jigs, und hier auch wieder USDM mehr als JDM, sind die Bait Keeper. Viele Bait Keeper fallen so massiv aus, dass sie jeden Trailer der auch nur annährend passen ist von der Größe her zu zerreißen drohen. Ich weiß nicht warum manche Firmen ihre Bait Keeper für Mini Rubber Jigs einfach genau gleich designen wie für dich richtig dicken Dinger.
Besonders bei sehr feinen Jigs ist es besser wenn der Bait Kepper möglichst klein ausfällt. Sobald man dann einmal von richtig massiven Krebsen als Trailer spricht ist ein etwas überdimensionierter Bait Keeper auch nicht mehr wirklich ein Problem. Sehr angenehm fallen mir da zum Beispiel der Molix Nano Jig und der Noike Kaishin Finesse Jig auf.
Genau so soll ein Bait Keeper für kleine Köder aussehen, alles was darüber hinausgeht ist dann schon ein bisschen Overkill. Es ist einfach nicht nötig, dass jeder zweite Köder aufplatzt vor man ihn überhaupt im Wasser gehabt hat.
Fransen Tuning
Manch Rubber Jigs sehen haben extrem viele Fransen im Skirt, die noch dazu alle genau gleich lang sind. Das sieht ein bisschen unnatürlich aus und manchmal trägt es auch optisch zu sehr auf. Wenn du einen Jig gekauft hast bei dem der Rubber Skirt einfach zu viel des Guten ist, dann kannst du ihn ganz einfach ein bisschen anpassen mit einem ganz einfach Finesse Cut.
Durch den Finesse Cut wirkt der Skirt natürlicher, aufgelockerter und trägt nicht mehr so krass auf. Die ganze Operation ist recht schnell überstanden und braucht auch nicht viel Geschick. Wie es genau geht erfährst du in der Finesse Cut Anleitung.
Kopfformen und ihr Zweck
Bei den Rubber Jigs gibt es nicht nur eine Kopfform. Die verschiedenen Formen sind kein Trick der Marketing Abteilung, sie haben alle einen ganz bestimmten Zweck. Klar kann man mit einer Kopfform überall angeln, aber es macht sich halt im Geldbeutel bemerkbar wenn man deutlich mehr Hänger produziert als nötig wäre. Aus dem Mehr an Hängern resultiert dann auch ein Weniger an Fisch, was zusätzlich ärgerlich ist. Es gibt natürlich unzählige Formen, aber ich möchte dir hier nur die drei wichtigsten Grundformen näherbringen.
Rubber Jigs für Pflanzen
Wenn du mit einen Rubber Jig in dichten Pflanze angeln willst empfiehlt sich ein eher spitz zulaufender Kopf mit einem stabilen Weedguard. Der Spitz zulaufende Kopf kann die Pflanzen auseinander drücken und kommt so ohne Probleme durch. Auch durch Äste kommst du gut durch, weil der Kopf sich nur sehr selten in einer Astgabel verkeilt. Wenn der Weedguard stark genug ist hast du so gut wie keine Hänger in Grünzeug und Holz.
Rubber Jigs für Steine
Beim Angeln in Steinen ist es empfehlenswert auf einen Rubber Jig mit Football Kopf zu setzen. Ein Football Jig ist neben einem Stabgewicht, wie man es für das Jika Rig, Free Rig und Drop-Shot Rig verwendet, die sicherste Form um ohne Hänger durch Steine zu kommen. Ein Physiker könnte vermutlich erklären warum, ich kann das nicht. Was ich kann ist durch meine Erfahrung zu bestätigen, dass man mit einem Football Jig in Steinen deutlich seltener festklemmt als mit anderen Jigkopf Formen.
Allround Rubber Jigs
Wenn du möglichst für alle Situationen gerüstet sei willst und es dir egal ist kein absolutes Spezialwerkzeug am Band zu haben entscheidest du dich für einen Rundkopf. Mit einem Rundkopf kommt man überall zurecht, aber er ist weder für Gras ganz optimal, noch für Steine. Dennoch ist ein Rundkopf Rubber Jig überall gut zu gebrauchen.
Empfohlene Rubber Jig Trailer
Grundsätzlich bietet man Rubber Jigs immer mit einem Trailer an. Das Wort Trailer meint dabei einen Gummiköder den man auf den Haken des Jigkopfs zieht. Rubber Jigs kann man mit allen möglichen Gummitieren als Trailer anbieten.
Egal ob man einen Gummifisch, einen Wurm oder einen Krebs nimmt, es geht alles. Wobei ich persönlich sehr stark auf Krebse setze. Dabei achte ich darauf, dass die Scheren des Krebses deutlich unter den Fransen des Rubber Jigs hervorstehen. Der Fisch soll auf den ersten Blick erkennen können was sich da zwischen den Fransen versteckt. Ein paar meiner Favoriten habe ich für dich aufgelistet.
Keitech Flex Chunk: amzn.to/3ChEAHK
Strike King Rage Chunk: amzn.to/3IiuBFZ
Z-Man TRD CrawZ: amzn.to/3VETjTO
Noike Smokin‘ Dad: hechtundbarsch.de
Ich finde es auch wichtig, dass die Trailer entweder Salz oder Aroma in der Mischung haben. Im besten Fall haben sie beides. Das Angeln mit Rubber Jigs ist oft eher eine langsame Art zu angeln und es gibt viele Testbisse. Salz oder Aroma bringt die Fische oft dazu nachzufassen oder den Köder länger im Maul zu behalten, beides ist gut für die Bissverwertung.
Rute, Rolle und Schnur für Rubber Jigs
Die Empfehlungen für Rute, Rolle und Schnur entsprechen dem was ich aufgrund meiner Erfahrungen als angenehm und praktisch empfinde. Da das immer ein bisschen Geschmackssache ist, kann deine persönliche Empfindung natürlich davon abweichen. Darum stellen meine Empfehlungen nur einen Startpunkt für deine eigenen Überlegungen dar.
Ich mag eine Casting Rute die nicht zu weich und nicht zu hart ist. Außerdem mag ich es mit Fluorocarbon als Hauptschnur zu angeln. Da hat man auch an der lockeren Schnur einen guten Kontakt zum Rubber Jig wegen der Slackline Sensitivity. Wenn man einen Köder ganz langsam schleift, ein bisschen schüttelt und dann wieder stehen lässt, ist die Schnur schließlich nicht immer gespannt.
Direkt anknoten oder mit Snap?
Früher, als ich noch viel mit Geflecht geangelt habe, habe ich meistens einen Snap verwendet um Rubber Jigs anzubieten. Heute habe ich es mir angewöhnt sie direkt anzuknoten. Da ich jetzt fast immer durchgehendes Fluorocarbon angle habe ich das Gefühl durch das direkte Anknoten noch ein bisschen mehr an Kontrolle, Feinfühligkeit und Kontakt zu gewinnen. Zugegeben, es ist nicht viel, aber hin und wieder entscheidet ja auch ein kleines Detail über Erfolg oder Niederlage.
Wenn man durchgehendes Fluorocarbon angelt ist es auch nicht so tragisch hin und wieder einen Rubber Jig abzuschneiden und neu anzuknoten. Das ist so weil das Vorfach nicht zu kurz werden kann wenn es keines gibt. Solltest du nicht so viel binden wollen und einfach bequem mit Snap angeln wollen ergeben sich aber meiner Meinung nach keine mega großen Nachteile dadurch.
Rubber Jigs richtig anbieten
Es gibt natürlich auch spezielle Swim Jigs die man irgendwo in der Wassersäule führt. Davon rede ich jetzt aber nicht. Ich führe meine Krebse direkt am Grund. Meistens ziehe ich den Krebs mehr oder weniger langsam mit der Rutenspitze über den Grund. Ich ziehe ihn langsam einen halben bis einen Meter und führe die Rute dann wieder zurück. Die Rolle hat in dem Fall nur die Aufgabe die lockere Schnur aufzunehmen. Hin und wieder gibt es einen kleinen Hopser oder ich schüttle ein bisschen in die lockere Schnur während der Rubber Jig steht.
Der Vorteil der langsamen Führung über die Rutenspitze ist der super Kontakt den man zum Köder hat. Dadurch kann man sofort reagieren wenn man auf ein Hindernis oder einen Fisch trifft. So hat man erstens weniger Hänger und zweitens kann man besser auf die Fische reagieren. Falls du es noch nie mit einem Rubber Jig probiert hast solltest du das Experiment auf jeden Fall bald starten. Solltest du dich jetzt inspiriert fühlen einen Versuch zu starten, findest du Beschreibungen von ganz vielen verschiedenen Rubber Jigs im Jig Guide.
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