[Werbung] Die recht neue Shimano Curado M 201 ist nur eines von unzähligen Curado Modellen die man auf dem europäischen Markt finden kann. Insgesamt hat sich die Curado Serie von Shimano über die Jahre hinweg einen sehr guten Ruf erworben. Im Europäischen Line-Up haben die Curados in den allermeisten Fällen das mit Abstand beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Also war es kein Wunder, dass ich mir die Curado M 201 anschaffen musste. Mehr zu den besonderen Vorzügen und den Schwächen erfährst du in diesem Testbericht.
Aus der Curado Serie habe ich zuvor schon die Curado BFS und die Curado MGL 71 genauer untersucht. Die Curado M ist da schon eine Spur größer und für einen anderen Anwendungsbereich konzipiert.
Inhaltsverzeichnis
Erster Eindruck der Shimano Curado M 201
Wie so viele Curados hat auch die Curado M einen deutlichen Grünstich. Es wurde aber auch stark auf schwarze und silberne Elemente gesetzt. Der Two-Tone Body gefällt mir immer mehr, je länger ich ihn ansehe. Cool finde ich dabei, dass die Farbunterschiede zwar deutlich ausfallen, aber nicht sofort ins Auge springen. Man sieht dieses Design Feature erst so richtig, wenn man es das erste Mal realisiert hat.
Es ist bei der Shimano Curado M gelungen die grünen und schwarzen Elemente so zu kombinieren, dass sie eine schöne Harmonie bilden. Die Schriftzüge und Aufdrucke sind sehr dezent und minimalistisch gehalten. Die Curado M ist meine erste Shimano mit Micro Module Gears die keinen entsprechenden Schriftzug hat, der dieses Feature bewirbt. Mir gefällt dieses leichte Understatement.
Beim Testkurbeln im Wohnzimmer ist das Micro Module Getriebe wie Butter. Die Frage ist ob sich das auch unter Last in der freien Wildbahn halten kann, oder ob da dann doch mehr Unruhe ins Getriebe der Shimano Curado M kommt.
Bei der Formgebung hat man einen guten Mittelweg zwischen angenehm abgerundet zum palmen und sportlicher Kantigkeit gefunden. Besonders dominant ist dabei die Gearbox, aber das tut der Optik keinen Abbruch.
Zum Kurbeln hat Shimano auf ein geschwungenes Aluminium Handle und die gewohnt bequemen Soft Touch Knobs gesetzt. Durch die ergonomische Form liegen die Knobs sehr angenehm in der Hand, werden im Winter nicht zu kalt und sind auch bei Nässe schön griffig. Die Knobs der Shimano Curado M sind ausreichend großzügig dimensioniert um ordentlich Druck machen zu können ohne den sicheren Halt zu verlieren.
Die End Caps der Knobs sind in schlichtem Schwarz gehalten. Optisch schade finde ich den Handle Nut Retainer aus Plastik. Die Dinger funktionieren zwar einwandfrei und ich hatte damit noch nie ein Problem, aber Metall würde einfach hochwertiger aussehen. Dafür ist das Design vom Drag Star und die Form des Handles mit den Aussparungen sehr schick!
Der Drag Star hat beim Drehen ein angenehmes Klickgeräusch. Die einzelnen Stufen sind akustisch schön wahrnehmbar. Interessant finde ich, dass bei der Kampfbremse ewig gefühlt nichts passiert und sie dann schon recht schnell zumacht. Das Wahlrädchen für die Feinabstimmung der Fliehkraftbremse klickt nicht, dafür bietet es aber einen angenehmen Widerstand und eine absolut stufenlose Einstellung. Auch die sehr schön designte Spool Tension mit den grünen Farbelementen hat keinen Klicker.
Der Daumentaster der Shimano Curado M ist symmetrisch geformt und lässt sich angenehm bedienen. Sehr cool finde ich, dass es absolut kein unnötiges Spiel gibt und der Widerstand angenehm stark ist. Auch die Akustik beim Einrasten und Ausrasten ist perfekt. An dieser Stelle wurde absolut alles richtig gemacht.
Features der Shimano Curado M 201
Die Curado Serie ist immer ein heißer Kandidat wenn es um Technologien geht die aus höherpreisigen Serien nach unten durchsickern. Bei der Curado M wurde, meiner Meinung nach, alles daran gesetzt die Baitcaster so smooth wie möglich zu machen. Jetzt geht es um das Innenleben der Shimano Curado M.
Micro Module Gears
Bei den Micro Module Gears handelt es ich um ein besonders feinzahniges Getriebe, das für einen ruhigeren Lauf der Baitcaster sorgt. Wie bei bisher allen Baitcastern mit Micro Module Gears, die ich ihn der Hand hatte, fühlt sich die Rolle sehr butterig an.
Silent Tune
Das Silent Tune ist ein System bei dem das Spiel der Kugellager beim Wurf auch ein absolutes Minimum reduziert wird. Dafür werden schwarze Gummiringe auf dem Spulenschaft angebracht, damit die Kugellager absolut perfekt sitzen. Bei anderen Modellen sind diese Ringchen auch manchmal direkt auf dem Kugellager zu finden. Der Nachteil ist, dass es für unerfahrene Baitcaster Angler schwer sein kann einzuschätzen ob die Spool Tension richtig eingestellt ist. Aber mit ein bisschen Sorgfalt und Übung hat man auch das im Griff.
MGL III Spool
Die MGL III Spool der Shimano Curado M ist ein wichtiges Feature. Zwar ist die Spule nicht geportet, aber durch eingespartes Material an den richtigen Stellen lässt sich auch am Gewicht etwas einsparen. Shimano hat ein spezielles Konzept entwickelt durch das die Wände der MGL II Spule dünner sein können, ohne an Stabilität zu verlieren.
14,3 g Gewicht ist für eine Spule dieser Größe auf keinen Fall schwer. Ich mag die Vertiefungen im Spulenkern sehr gerne um den Knoten von meiner Mono oder meinem FC sauber zu versorgen.
SVS Infinity Bremssystem
Das SVS Infinity Bremssystem der Shimano Curado M arbeitet mit Fliehkraft. Die vier Bremsklötzchen können einzeln aktiviert oder deaktiviert werden. Um ein Bremsklötzchen aktivieren oder deaktivieren zu können muss das Non Handle Side Plate geöffnet werden. Sobald man sich für eine Konfiguration entschieden hat, kann man sich an das Fine Tuning machen.
Das Fine Tuning erfolgt von außen über das kleine Wahlrädchen vorne unten am Non Handle Side Plate. Auf diesem Wahlrädchen sind zwar Zahlen aufgedruckt, aber prinzipiell kann man es absolut stufenlos verstellen und hat somit eine unendliche Auswahl an möglichen Einstellungen. Da ist es wieder gut, dass hier kein Klicker verbaut ist, sonst würde man sich fast zwangsweise an den Klicks orientieren und die Feinabstimmung wäre nicht mehr so exakt.
Fixiertes Non Handle Side Plate
Cool finde ich auch, dass das Non Handle Side Plate nicht abgehen kann. Durch das Scharnier gehalten kann das Side Plate auch bei ungeschickter Handhabung nicht in die Steinpackung oder ins Wasser fallen. So ein Missgeschick ist lästig und im schlimmsten Fall teuer.
Sobald man das Non Handle Side Plate mit dem unten angebrachten Hebelchen geöffnet hat, kommt sie wegen der Feder selbstständig heraus. Ich finde alle Baitcaster sollten über dieses Feature verfügen.
Datenblatt Shimano Curado M 201
Übersetzung: | 6.2 : 1, 7.4 : 1, 8.5 : 1; |
Schnureinzug: | 68 cm, 81 cm, 93 cm |
Gewicht: | 215 g |
Schnurfassung: | 225m / 0,20mm, 185m / 0,25mm |
Bremssystem: | SVS Infinity |
Kugellager: | 6 + 1 |
Getriebe: | Micro Module |
Body: | Hagane |
Besonderheit: | Micro Module Gears, MGL III Spool, Silent Tune, Super Free Spool; |
Spool Weight (inkl. Kugellager): | 14,3 g |
Wurfgewicht: | 7 g |
Bremskraft: | 6 kg |
Die Shimano Curado M 201 am Wasser
Ich habe die Shimano Curado M mit verschiedenen Ruten getestet, aber hängengeblieben ist sie dann an einer Swimbait Rute mit einem angegebenen Wurfgewicht von 28 bis 200 g. Sehr positiv bemerkbar gemacht hat sich die MGL III Spule und das Micro Module Getriebe. Neben dem altbewährten SVS Infinity Bremssystem sind das die wichtigsten Features für mich.
Trotz einem eher dicken Sufix Super 21 FC von 0,30 mm war das Werfen absolut kein Problem, sobald ich die Baitcaster für mich passend eingestellt habe. Dabei habe ich aktuell alle vier Ärmchen aktiviert, dafür bin ich bei der Feinabstimmung nur auf 2,5 von möglichen 6 Stufen. So komme ich auch bei den derzeit oft windigen Verhältnissen am Bodensee super klar.
Für mich ist die Shimano Curado M eine super Swimbait Rolle. Sie hat ausreichend Schnurfassung und ist aber immer noch sehr angenehm klein. Der Body der Shimano Scorpion Monster Drive war das schon ein ganz anderes Biest. Ich bin total happy wie gut die schwarz-grüne Baitcaster in der Hand liegt.
Die Laufruhe der Shimano Curado M ist von Seiten des Getriebes her absolut mega. Auch mit großen Swimbaits oder wenn einmal ein Ast hängen bleibt den man recht zügig einleiert und der viel Druck macht, ist hier keine Schwäche festzustellen. Aber leider gibt es, zumindest bei der Rolle die ich gekauft habe, doch einen Punkt der mir überhaupt nicht gefallen hat.
Der (kleine) Wermutstropfen
Meine Shimano Curado M hatte extrem schwergängige Knobs. Ich brauche keinen Free Spin oder irgendwelche Fancy Performance Stunts, aber es gibt schon grenzen bei der Schwergängigkeit. Wenn man beim einleiern von Swimbaits immer das Gefühl hat einen deutlichen Widerstand in beiden Knobs zu spüren, dann mindert das den Spaß.
Ich konnte das Problem zwar mit ein paar Tropfen extrem feinem Öl lösen, aber irgendwie war mir da der Spaß an den ansonsten perfekt in der Hand liegenden Knobs echt vergangen. Darum habe ich hier das gleiche Tuning wie bei meiner Shimano Scorpion Monster Drive und meiner Okuma Komodo SS gemacht.
Handle und Knobs Upgrade
Ich habe mir ein Gomexus Crank Handle beschafft. Die Installation dauert, wenn man sich ein bisschen auskennt, deutlich unter fünf Minuten. Wenn man es zum ersten Mal macht, sollte man aber immer noch unter zehn Minuten liegen für diese Operation.
Vor ich die neuen Knobs hatte, haben mir die Knobs ab Werk – auch wenn ich sie mit Öl hinbekommen habe – so den Spaß versaut, dass ich die Rolle gleich wieder loswerden wollte. Jetzt mit den Gomexus Knobs fühlt sich die Shimano Curado M so ruhig und geschmeidig an, dass ich mir überlege ob ich sie nicht doch in mein bleibendes Arsenal aufnehme.
Ich finde die Crank Handles von Gomexus sind nicht nur von der Performance, sondern auch von der Optik her ein Gewinn. Wenn ich es nicht selbst ausprobiert hätte, hätte ich nie geglaubt was für einen Unterschied das von der Laufruhe her macht. Auch bei Rollen bei denen in prinzipiell mit den Knobs sehr zufrieden war, war das noch einmal ein deutlicher Schritt in eine gute Richtung!
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Wurfgewicht der Shimano Curado M 201
Man kann die Shimano Curado M 201 ab 7 g einsetzten, wie sinnvoll das in der Praxis ist, ist aber mehr als fragwürdig. Ich sehe diese Baitcaster im Bereich ab 25 g aufwärts. Wobei man nicht wirklich zimperlich umgehen muss mit ihr.
Ich habe die Shimano Curado M vor allem für Swimbaits zwischen der Größe des Jackall Chibitarel Dead Rise mit 42 g bis hin zum Baitsanity Explorer mit seinen gut 150 g eingesetzt. Dabei hatte ich nie das Gefühl die Rolle an ihre Grenzen zu bringen oder gar zu überfordern.
Beurteilung der Shimano Curado M 201
Konstruktion/Qualität: | Die Curado M ist super verarbeitet. Die Toleranzen sind sehr genau. Leider sind die Knobs bei meinem Modell ab Werk sehr schwergängig. | 8 |
Performance: | Sie ist auffallend smooth beim Kurbeln. Das Werfen ist sehr vibrationsarm. Es gibt kein unangenehmes Spiel und keine nervigen Geräusche. Das allgemeine Erlebnis leidet unter den sehr schwergängigen Knobs. | 8 |
Preis: | Man kann sie für einen sehr fairen Preis finden. | 9 |
Features: | Micro Module Gears MGL III Spool Silent Tune Super Free Spool | 8 |
Design/Haptik: | Die Baitcaster hat eine schönes und gut kombinierbares Design. Sie liegt gut in der Hand. | 9 |
Erreichter Durchschnitt: | 8,4 |
1 = furchtbar; 2 = schlecht; 3 = verbesserungswürdig; 4 = unterdurchschnittlich; 5 = durchschnittlich; 6 = okay; 7 = gut; 8 = sehr gut; 9 = exzellent; 10 = unerreicht gut
Shimano Curado M suchen: hechtundbarsch.de
Mein Fazit zur Shimano Curado M 201
Ich finde die Shimano Curado M 201 ist eine sehr hochwertige Baitcaster die deutlich über ihrem Preisniveau abliefert. Die Ruhe im Wurf und die Smoothness des Getriebes beim Kurbeln sind sehr angenehm. Dabei gehe ich davon aus, dass meine kleinen Probleme mit der Schwergängigkeit der Knobs ein Einzelfall waren, da ich bisher noch nie von so einem Problem gehört habe.
Man muss keine Angst haben die Baitcaster mit der 200er Spule zu überfordern. Ich persönlich verwende sie bis etwa 150 g und habe dabei keine Probleme feststellen können.
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