[Werbung] In einschlägigen Foren hat die neue JDM Version der Shimano Metanium MGL große Wellen geschlagen. Für Freunde der gepflegten Baitcasterei war es auf jeden Fall unmöglich die Rolle zu übersehen. So ist es auch mir gegangen und ich habe mir die neue Metanium 2020 in Japan gekauft. Ob der Hype gerechtfertigt ist oder nicht, erfährst du in diesem Testbericht.
Ich habe mir dieses Jahr drei MGL Baitcaster gegönnt. Die Curado MGL, die SLX MGL und die Metanium MGL. Von allen drei Baitcaster war die Metanium MGL auf jeden Fall die mit Abstand größte Investition. Als ich die schicke Baitcaster aber für einen sehr guten Kurs entdeckte, war der letzte Widerstand gebrochen und fünf Tage später hatte ich die neue Metanium MGL in der Hand. Ich hätte zwar lieber die 7.1 : 1 Übersetzung gehabt, aber zu diesem phantastischen Preis kann ich auch mit 6.1 : 1 glücklich werden.
Inhaltsverzeichnis
Der erste Eindruck der Shimano Metanium MGL 2020
Auf den ersten Blick erinnert die neue Metanium sehr stark an die Bantam. Das war mit ein Grund warum ich sie mir gekauft habe. Ich war nämlich schon drauf und dran mit eine Bantam wegen dem Look zu kaufen, obwohl ich sie eigentlich zu groß finde mit ihrer 150er Spule.
Die JDM Metanium MGL ist angenehm klein und liegt sauber in der Hand. Auch die Schnurfassung, die einer 70er Spule entspricht passt perfekt zum Barsch Angeln. Durch das Design des Non Handle Side Plates gibt es überhaupt nichts was absteht oder eine Kante bildet. Viel besser könnte eine Baitcaster nicht in der Hand liegen.
Das Design ist, bis auf das Non Handle Side Plate, extrem schlicht. Es gibt keine krassen Farbakzente. Das krasseste Highlight sind die weißen Aufdrucke. Ansonsten ist die Metanium MGL komplett in zwei Grautönen mit schwarzen Details gehalten.
Durch die Magnesium Legierung fühlt sich der Body auf den ersten Griff hin sehr kalt an. Aber nicht nur das, man hat auch das Gefühl einen kleinen Panzer in der Hand zu halten.
Im Gegensatz zum JDM Metanium MGL Modell das The Reel Test auf YouTube getestet hat, ist bei mir alles in Ordnung mit dem Daumentaster. Ich habe das Gefühl er ist sehr definiert beim Drücken und hat kein Spiel. Allerdings beim Ankurbeln kann es hin und wieder vorkommen, dass eine minimale, kaum spürbare Verzögerung da ist bis er wieder einschnappt.
Das Handle und die sehr angenehmen Soft Touch Knobs haben so gut wie kein Spiel. Allerdings habe ich das Gefühl, dass beim Anti Reverse Bearing ein bisschen mehr Spiel da ist als nötig.
Der Handle Nut Retainer ist aus Plastik, das hat keine negative Auswirkung auf die Funktion und ist mittlerweile bei sehr vielen Baitcastern üblich. Metall wäre schöner, aber auch deutlich aufwändiger und teurer in der Herstellung. An solchen Stellen zu sparen, die sich nicht auf die Performance auswirken ist durchaus legitim!
Datenblatt Shimano Metanium MGL 2020 JDM Version
Übersetzung: | 6.2 : 1 / 7.1 : 1 / 8.1 : 1 |
Schnureinzug: | 66 cm / 76 cm / 86 cm |
Gewicht: | 175 g |
Schnurfassung: | 0,285 mm / 100 m |
Bremssystem: | SVS Infinity |
Kugellager: | 10 + 1 Kugellager |
Getriebe: | Messing Micromodule Gears, X-Ship System |
Body: | Coresolid Body |
Besonderheit: | MGL III Spool |
Spool Weight: | 9 g |
Wurfgewicht: | 14 g inkl. Kugellager |
Technische Besonderheiten der JDM Metanium MGL
Wie schon erwähnt, fühlt sich die kleine Baitcaster wie ein Panzer an. Das liegt nicht nur am Material, sondern auch an der Coresolid Body Konstruktion. Das Bedeutet, dass es sich beim Rollenkörper um eine One-Piece Konstruktion mit aufgesetzten Side Plates handelt. Dadurch wird der Body steifer und robuster.
Beim Getriebe wurde auf ein Micromodule Getriebe aus Messing gesetzt. Dadurch soll das Getriebe Baitcaster super smooth laufen und extrem haltbar sein.
Laut Shimano Japan ist die JDM Metanium MGL 2020 auch im Salzwasser einsetzbar. Das ist für mich zwar absolut nicht wichtig, mag aber für den einen oder anderen entscheidend sein.
Die Silent Tune Konstruktion sorgt dafür, dass das Kugellagerspiel während des Wurfes reduziert wird. Dadurch entstehen weniger Vibrationen und es kann weiter geworfen werden, da nicht so viel Energie in die Vibration fließt.
Zu erwähnen wäre da noch der Tapered Line Guide. Das bedeutet, dass der Line Guide zur Spule hin extrem weit geöffnet ist. Er verjüngt sich aber nach vorne hin auf ein normales Niveau. Durch die breite Öffnung kann die Schnur reibungsfreier abgezogen werden. Das sollte sich positiv auf die Wurfweite auswirken.
Extrem wichtig ist auch noch die im Namen enthaltene MGL Spule der Metanium MGL. Die MGL Spulen sind leichter als herkömmliche Spulen, da sie aus Magnumlite hergestellt werden.
Außerdem ist die MGL Spule dieser Baitcaster deutlich schmaler als die Spulen einer Curado MGL oder einer SLX MGL. Das unterstützt zusätzlich den bereits angesprochenen Effekt den der Tapered Line Guide erzielt. Eine weite Öffnung, zusammen mit einer schmalen Spule, sorgen für einen geringeren maximalen Winkel beim Eintritt und verbessern damit die Wurfweite.
Die Bremsen der Metanium MGL
Ein extrem wichtiges Bestandteil jeder Baitcaster sind die unterschiedlichen Bremsen. Aus diesem Grund gehen wir jetzt genauer auf die unterschiedlichen Bremssysteme ein.
Bremsen für die Wurfkontrolle
Die Spooltension klickt leider nicht. Das ist aber auch nicht nötig, es wäre nur ein Feature das mir gefallen würde. Auf die Performance hat das keine Auswirkung. Was wichtiger ist, ist das Handling der Spool Tension. Auf diesem Gebeit ist die JDM Metanium MGL gut aufgestellt. Die Spooltension bietet einen angenehmen Widerstand und lässt sich fein einstellen.
Der Wurf wird außerdem durch das SVS Infinity System kontrolliert. Es handelt sich dabei um ein Fliehkraft basiertes System mit vier individuell aktivierbaren und deaktivierbaren Bremsärmchen. Das Fine Tuning erfolgt über das Einstellrädchen am Non Handle Side Plate. Aufgezeichnet sind die Nummer 1 bis 6 aber man kann die Bremse völlig stufenlos verstellen.
Beim Verstellen gibt es kein Klicken, aber dafür kann man sich an den Nummer und den Strichen orientieren. Das Rädchen lässt sich deutlich angenehmer drehen als bei meinen Shimano Scorpions.
Um die Pins zu aktivieren oder deaktivieren muss das Non Handle Side Plate abgenommen werden. Einen kleinen Hebel mit Open oder Close sucht man vergeblich.
Man kann aber den Ring am Non Handle Side Plate komplett drehen. Wenn man ihn um 90° gedreht hat, kann man das Non Handle Side Plate abnehmen und hat freien Zugriff auf die Bremsschuhe.
Achtung, aufgrund der Gummidichtung geht das Sideplate nicht super easy ab, es braucht ein wenig Gefühl. Kein Angst, der Ring kann sich nicht selbst drehen und das Non Handle Side Plate sitzt zu fest um einfach heraus zu fallen.
Die Kampfbremse
Der Stern der Sternbremse klickt wenn er gedreht wird. Dabei ist der Widerstand angenehm und fühlt sich definiert an. Die Bremse läuft sauber und ruckfrei. Mittlerweile lässt sich die Kampfbremse auch super einstellen. Warum sage ich mittlerweile?
Das vorübergehende Problem mit der Bremse
Ich hatte ein kleines Problem mit der Kampfbremse, das ich gleich erklären werde. Offensichtlich hatte The Reel Test das Problem nicht, da er es in seinem YouTube Video zur JDM Metanium MGL nicht erwähnt. Das Barsch Alarm Forum zeigt aber im Metanium MGL 2020 Thread, dass auch andere dieses Problem hatten, beziehungsweise haben.
Bei mir war die Kampfbremse so eingestellt, dass sie selbst bei kompletter Öffnung noch Widerstand im Schnurabzug hatte. Als ich ein bisschen getüftelt habe, war ich überrascht, dass die Handle Nut so krass angezogen war, dass ich sie nur mit extremem Kraftaufwand lösen konnte. Ich habe sie dann zwar fest, aber leicht moderater angezogen und die Bremse funktioniert jetzt perfekt. Das ist kein großer Akt, sollte aber nicht so sein bei einer Baitcaster für diesen Preis!
Nach ein paar Wochen im Einsatz konnte ich das Handle Nut übrigens wieder fester ziehen, fester als normal, aber nicht so gewaltig zu ballern wie es war. Dennoch funktioniert die Bremse jetzt einwandfrei und gibt ohne Widerstand Schnur frei, wenn sie ganz offen ist. Vielleicht musste sie nur ein bisschen „eingefahren“ werden.
Die Metanium MGL 2020 am Wasser
Bei der ersten Betrachtung der Metanium MGL ist mir sofort aufgefallen wie extrem smooth sie läuft. Das X-Ship Gear System im Zusammenspiel mit den Micromodule Gears spielt dabei sicher eine maßgebliche Rolle. Der ruhige Lauf verändert sich auch unter Belastung nicht spürbar.
Diese extreme Smoothness ist meiner Meinung nach aber leider auch der Grund weshalb kleinere Imperfektionen viel krasser auffallen als bei anderen Rollen. Das Spiel im Handle, das ich auf das Anti Reverse Bearing zurück führe, haben nämlich fünf von meinen sechs Shimano Baitcastern. Es ist mir aber noch nie so aufgefallen. Möglicherweise spielt da auch der sehr steife Coresolid Body aus Magnesium mit seiner ultra krassen Rückmeldung eine Rolle.
Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt und es stört mich nicht mehr. Ich mag die Metanium MGL mittlerweile sehr gerne. Durch die guten Wurfeigenschaften kann man mit Ködern ab 4 g Spaß haben. Man muss sich aber auch keine Gedanken machen einen etwas massiveren Deep Diving Crankbait anzubieten. Das hält die kleine Japanerin auf jeden Fall auch dauerhaft easy aus.
Im Vergleich zu anderen Line Guides ist der Tapered Line Guide positiv für die Wurfweite. Allerdings habe ich auch das Gefühl, dass er etwas lauter ist als die Line Guides anderer Baitcaster. Das Geräusch ist aber weit von einem störenden Level entfernt.
Auch wenn die Metanium MGL 2020 ein richtiger Panzer ist und viel aushält, muss man ein bisschen aufpassen, denn die Oberfläche ist nicht unzerstörbar. Kleine Nicks sieht man bei diesem glänzenden Fishing sehr schnell.
Ich fische die kleine Metanium mit zwei von vier Pinks aktiviert und einer Bremseinstellung von 2 bis 3. Damit komme ich mit allen Situationen klar. Auf der Nummer 3 ist die Bremse schon sehr gutmütig ohne die Wurfweite zu sehr einzuschränken.
Beurteilung Shimano Metanium MGL 2020 JDM Version
Konstruktion/Qualität: | Die Baitcaster ist ein Panzer! Die Bremse war so zugeknallt, dass sie nicht richtig funktioniert hat, was aber easy zu beheben ist. Das deutliche Spiel im Anti Reverse Bearing müsste bei diesem Preis nicht sein. | 7 |
Performance: | Ab 4 g kann man mit der MGL III Spool loslegen. Das SVS Bremssystem ist sehr gutmütig und fein einstellbar. Die externe Bremseinstellung ist deutlich leichter einzustellen als zum Beispiel bei einer Scorpion. Die Smoothness ist der Hammer. Die Wurfweiten sind sehr gut. | 9 |
Preis: | Der Preis ist okay, wenn man auf ein gutes Angebot wartet. | 8 |
Features: | MGL III Spool Coresolid Body Micromodule Messing Getriebe SVS Infinity Bremssystem Bantam Style Side Plate Tapered Line Guide X-Ship Getriebe Silent Tune Bearing Salzwasser tauglich | 9 |
Design/Haptik: | Die kleine JDM Metanium palmt sich aufgrund des Designs und der geringen Größe perfekt. Die verschiedenen Grautöne wirken schlicht und stylisch. Das Bantam Style Side Plate ist der Wahnsinn! | 10 |
Erreichter Durchschnitt: | 8,6 |
1 = furchtbar; 2 = schlecht; 3 = verbesserungswürdig; 4 = unterdurchschnittlich; 5 = durchschnittlich; 6 = okay; 7 = gut; 8 = sehr gut; 9 = exzellent; 10 = unerreicht gut
Shimano 20 Metanium (JDM Version) kaufen: amzn.to/3TLoRXA
Mein Fazit zur JDM Metanium MGL
Die Baitcaster lohnt sich auf jeden Fall. Man bekommt, für gutes Geld, eine sehr gute Baitcaster mit der man sicher lange Spaß haben kann. Die Micromodule Gears kurbeln sich wie Butter, es ist ein Traum.
Schade ist nur, dass man die Metanium MGL mit dieser Spule importieren muss. In den USA und in Europa wird die 150er Spule verkauft, was ich extrem schade finde. Zum Glück ist der Import kein großer Akt!
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