[Werbung] Die Tailwalk Fullrange S61UL/SL ist ein Schmuckstück, das der Postbote vor kurzem bei mir abgeliefert hat. Als Ultra Light Verseuchter konnte ich nicht anders als einem Testbericht zuzustimmen. Besonders spannend war dabei auch, dass das die erste Tailwalk Rute ist, die ich jemals geangelt habe. Was super geht, was geht und was überhaupt nicht geht, erfährst du jetzt.
Im Zuge des Nippon-Tackle Partnerprogramms war es mir möglich die extrem feine Tailwalk Fullrange S61UL/SL einige Male auszuführen. Einer der Vorzüge die man als fleißiger Blogger genießen kann. Die Erfahrungen gebe ich selbstverständlich weiter!
Dieses Mal beginne ich das Review nicht mit dem Auspacken und den optischen Reizen des Objektes der Begierde starten. Denn obwohl ich davon sehr angetan war, hat sich ein ganz anderes Erlebnis fest in mein Gehirn eingebrannt. Beim allerersten Angeln der Rute hat es mich voll erwischt! Hast du schon einmal die klitzekleinen Schläge des Schwanzpaddels einen 2″ Easy Shiners gespürt? Wenn nicht, dann hast du keine Tailwalk Fullrange S61UL/SL! Ohne Schmäh, bei Windstille und ruhigem Wasser ist das auf ein paar Meter Distanz tatsächlich drin. Meine Erwartungen waren hoch, aber das hätte ich mir nicht im Traum gedacht!
Doch jetzt zurück zur Standardvorgehensweise. Jetzt sind die rein äußeren und optischen Vorzüge der Kandidatin dran.
Inhaltsverzeichnis
Erster Eindruck der Tailwalk Fullrange S61UL/SL
Sofort beim Auspacken wird klar, man hat hier etwas feines in der Hand. Beim herausziehen der Rute samt Schutzhülle aus dem Versandrohr fühlt sich alles sehr leicht an. Sobald die Schutzhülle aus samtigem, schwarzem Stoff entfernt ist, fällt noch ein guter Teil des wenigen Gewichts weg, das man zuvor gespürt hat. Jetzt hat man nur noch die 85 g der Ultra Light Rute in der Hand. Ich besitze ein paar sehr leichte Stöckchen, aber bei dieser Rute hat man ohne Rolle tatsächlich das Gefühl ein Windstoß könnte sie aus der offenen Hand blasen. Also lieber schön festhalten das Teil!
Wie bei einer Rute in diesem Preissegment zu erwarten, sind alle Ringe mit FUJI SIC Einlagen gerade angebracht und absolut tadellos gewickelt und lackiert. Soviel sei der Vollständigkeit halber erwähnt. Doch jetzt zum eigentlichen Herzstück der Tailwalk Fullrange S61UL/SL.
Zuerst fällt der Blick logischerweise auf das Ende, das ich jetzt in der Hand halte. Der obere Part des Griffteils besteht aus sauber verarbeitetem und schön anzugreifenden Kork. Das untere Teil ist aus Kunststoff gearbeitet und schließt mit einem eingelassenen Kunststoffteil mit Tailwalk Schriftzug.
Ich weiß nicht ob das so gedacht ist, aber wenn man die Rute bei Nässe einmal kurz mit dem Griffteil am Boden absetzt, zieht das nicht sofort Wasser. Außerdem lässt sich der Kunststoff ohne Aufwand reinigen, falls da beim Absetzten doch ein wenig Schmodder hängen bleibt.Oberhalb des Rollenfußes ist kein Kork und kein Kunststoffgriff montiert. Hier findest du nur noch das Gewinde zum anschrauben der Rolle, auf alles andere wurde bewusst verzichtet. Dadurch können auch kürzere Finger den Blank ohne Aufwand zu jeder Zeit perfekt ertasten, ohne nach kurzer Zeit einen Fingerkrampf zu bekommen. Außerdem stehe ich eh auf Minimalismus!
Der FUJI Rollenhalter selbst besteht aus sehr wertig wirkendem Kunststoff. Hier hält alles bombenfest! Durch das Einarbeiten von goldfarbenen Highlights kommt noch etwas an optischen Reizen für den Angler dazu.
Oberhalb des Griffteiles ist der Fullrange Schriftzug, sowie die genau Bezeichnung und die Spezifikationen der Rute angebracht. Die angeführten 1/32 – 3/16 Oz entsprechen 0,9 bis 5 g Wurfgewicht. Wenn man seine trüben Äuglein dann ein bisschen weiter nach oben Wandern lässt findet man eine Ansage die schon fast ein wenig frech und anmaßend wirkt „Cover the wide range / Super finesse sp“. Ich verstehe das so, dass hier versprochen wird angeblich alle Bereiche der ultra leichten Finesse Angelei abdecken zu können. Das werden wir dann ja am Wasser sehen, ob hier einer den Mund ein wenig zu voll genommen hat oder nicht!
Darüber ist der Großteils des Rutenblanks der Tailwalk Fullrange – S61UL/SL in einer, so finde ich, echt coolen „Riffeloptik“ gehalten. Das Ganze ist übrigens nicht nur rein optisch, sondern auch ertastbar. Die geriffelte Oberfläche des Blanks sieht nicht nur schick aus, sondern fühlt sich auch gut an. Es handelt sich hier übrigens um den rohen, ungeschliffenen Blank. Was ein weiteres Zeichen der hohen Qualität ist, da es nicht nötig ist diesen Blank – wie bei weniger hochwertigen Blanks – erst gerade zu schleifen! Danke an Marc von Bite-Time der mich auf die fehlende Erklärung aufmerksam gemacht hat.
Erst ganz oben an dem schicken Ultra Light Stock aus Japan hört die Riffelung auf. Hier kommt nämlich das Hauptfeature der Tailwalk Fullrange – S61UL/SL. Es handelt sich nämlich um eine Solid Tip Rute. An dieser Stelle ist ein kleiner Exkurs notwendig.
Solid Tip – Warum? Wieso? Weshalb?
Falls du dich noch nicht so wirklich in das Solid Tip Thema eingearbeitet hast, Umreiße ich hier die wichtigsten Fakten, über die man bei der Kaufentscheidung informiert sein sollte.
Was ist ein Solid Tip überhaupt? Im Unterschied zu Standardspitzen gibt es bei den Solid Tips keinen Hohlraum. Sie bestehen sozusagen aus „solidem“ Vollkarbon. Dadurch ist es möglich extrem dünne und ultra sensible Spitzen zu bauen. Auch die Weiterleitung an den Restblank ist durch diese Bauweise bemerkenswert. Man kann sehr genau in den Fingern spüren was am anderen Ende der Schnur vorgeht, ohne bis zur vollständigen Erblindung auf die Schnur oder die Rutenspitze zu starren.
Das funktioniert aber auch in die andere Richtung. Selbst kleinste Bewegungen aus dem Handgelenk werden sehr direkt auf den Köder übertragen. Somit ist es mit Solid Tips möglich alle möglichen Arten von Baits extremst präzise und filigran zu animieren – Köderkontrolle10!
Die dünne Spitze gibt außerdem schön nach bei einem Biss und ermöglicht es besser den Köder ordentlich einsaugen zu lassen. Bei den berühmten, vorsichtigen Nuckel-Bissen animiert die ultra sensible Spitze eher dazu die Attacke fortzusetzen als einen Angreifer abzuschrecken.
Zu guter Letzt werden durch Solid Tips die sehr dünnen Schnüre, die bei der Ultra Light Angelei verwendet werden, etwas geschont. Die Spitze fängt nämlich die erste Energie eines brachialen Überraschungsbisses ab und man hat deutlich weniger schnell einen Schnurbruch.
Bei der ganzen Lobhudelei sei aber eines nicht vergessen: „…Daher bitte vorsichtig mit den Solid-Tips umgehen…die sind zwar biegsam, aber gegen Stöße genauso machtlos wie bei Überdehnung. Jede Rute bricht, wenn sie falsch eingesetzt wird. Da reicht schon eine Barsch-Anlandung ohne Kescher mit senkrechter Rutenspitze und die Solid-Tip ist Geschichte.“ (Zitat: Nippon auf Barsch-Alarm)
Der Solid Tip der Tailwalk Fullrange – S61UL/SL
Durch die Einteilige Konstruktion der Tailwalk Fullrange – S61UL/SL ist die Aktion der Rute wirklich unschlagbar. Jede Steckverbindung ist im Prinzip wie ein versteifter Wirbel nach einen Bandscheibenvorfall und versteift die Rute an dem Punkt. Viele stört das nicht, aber es ist halt eben doch nicht wirklich 100%! Ohne die Steckverbindung läuft das ganze einfach schon noch ein Stückchen runder ab.
Es ist wirklich extrem wie filigran der Solid Tip an diesem Stöckchen gearbeitet ist. Alles andere was sich im heimischen Rutenabteil findet wirkt schon fast barbarisch im Vergleich dazu. Zur besseren optischen Wahrnehmung des Solid Tip sind die Ringe an der Spitze mit einer signalroten Wickelung versehen, im Gegensatz zu schwarzen Wickelung der restlichen Rute. Das hilft Bisse auch optisch noch besser erkennen zu können.
Insgesamt wirkt der Solid Tip Tailwalk Fullrange – S61UL/SL sehr straff, wie auch der Rest der Rute. Hier ist die Gratwanderung zwischen einer angemessenen Straffheit sowie einer notwendigen, weichen Sensibilität getroffen worden. Dadurch ist es möglich wirklich alle Stückchen zu spielen.
Aufgrund des extrem sensiblen Solid Tips ist die Rute super zum Drop-Shotten. Man sieht und spürt jeden Zupfer. Aber auch die Animation wird perfekt unterstützt. Zum sehr langsamen Drop-Shot angeln genügt es das Gewicht an der Stelle liegen zu lassen und mit dem Finger der Rollenhand auf den Blank zu klöpfeln. Mehr ist nicht nötig!
Wenn eine Rute das kann, dann kann sie meist etwas anderes nicht. Zum Beispiel ist dann mit Jiggen meistens Essig. Hier verhält sich das ein bisschen anders. Durch die perfekte Gratwanderung der Designer können auch kleine Jigs, kleine Twitchbaits, kleine Cranks und vieles andere perfekt kontrolliert werden. Es ist eine wahre Freude mit dieser Eierlegendenwollmilchsau zu angeln!
Durch die Bauweise des sehr feinen und sensiblen Blanks lassen sich auch besonders leichte Köder wie kleine Worms oder Insektenimitate ohne zusätzliche Beschwerung auf recht ansehnliche Distanzen schnippen.
Vorsicht, wie bereits gesagt, ist geboten beim Transport und bei der Landung von Fischen. Einen schicken dreißiger einfach mit der Rute aus dem Wasser zu heben kann ins Auge gehen, wenn man einen blöden Winkel erwischt. Wobei damit nicht gesagt ist, dass man keine dicken Fische oder den einen oder anderen Hechtunfall nicht drillen kann. Das geht auf jeden Fall gut, wenn man bei der Landung nicht würgt!
Das ist eben der Preis den es zu Zahlen gilt, wenn man wirklich alles spüren möchte was da unter Wasser vor sich geht. Man kann nicht auf allen Hochzeiten gleichzeitig tanzen! Hier bist du auf der „ich spüre alles und habe eine Menge Spaß dabei die volle Kontrolle zu haben“ Hochzeit!
Kritik an der Tailwalk Fullrange S61UL/SL
Was wäre ein Testbericht ohne Kritik!? Trotz aller bereits genannten optischen und technischen Vorzüge habe ich etwas zu meckern gefunden. Es gibt keinen Baitholder. Ich mag einen Baitholder haben, andere vielleicht nicht. Aus diesem Grund haben sich die Designer hier vermutlich gedacht, dass nachrüsten einfacher ist als entfernen. Wenn es schon keinen Punkt für den Baitholder gibt, dann gibt es wenigstens einen für die smarte Überlegung.
Der zweite Kritikpunkt liegt im Logistik Bereich. Allerdings ist dieser Punkt teilweise auch Kritik an meinem Auto. Wer „nur“ über einen Opel Corsa oder ähnliches verfügt, ist mit dem Transport der Tailwalk Fullrange S61UL/SL am Anschlag. Klar, der Transport funktioniert gerade noch, das habe ich vor dem Test ausgemessen. Es muss aber immer das Tarnsportrohr oder eine fast zwei Meter lange harte Rutentasche mitgeführt werden. Auch der Transport mit dem Fahrrad ist ein bisschen suboptimal.
Tailwalk Fullrange S61UL/SL Fazit
Wer mit den oben genannten Kritikpunkten gut leben kann, hat hier eine echt extrem schicke Ultra Light Peitsche. Egal ob vom Boot oder vom Ufer aus macht die Tailwalk Fullrange S61UL/SL einen überzeugenden Eindruck beim feinen Barschzuppeln.
Es handelt sich bei dieser Rute nicht um ein Brecheisen, sondern um ein Präzisionswerkzeug der gehobenen Klasse. Dementsprechend gut funktioniert es und sollte es auch behandelt werden.
Barsche herauskitzeln, nicht Barsche erschlagen ist das Motto.Hier steht eindeutig die Feinfühligkeit des Blanks, die Perfektion der Verarbeitung und der Spaß am Spielen mit ultra leichtem Gerät im Vordergrund. Wenn das auch deine Vorstellung von Spaß ist, dann ist die Rute auf jeden Fall etwas für deine Liste der engeren Auswahl! Auf deine Liste setzen kannst du die Tailwalk Fullrange S61UL/SL hier bei Nippon-Tackle.
Tailwalk Fullrange S61UL/SL | |
UVP des Herstellers | € 239,00 |
Teilung | 1-teilig |
Taper | Extra-Fast |
Ausstattung | Solid Tip |
Typ | Drop-Shot Rute |
Zielfisch | Barsch, Forelle |
Power | UL / Ultra-Light |
Länge | 6’1“ / 1,85 m |
Gewicht | 85 g |
Wurfgewicht | 1/32 – 3/16 Oz / 0,9 – 5 g |
Schnurklasse | 2 – 6 lbs |
Blankdurchmesser | ~ 0,9 mm / ~ 8,7 mm |
Glasfaseranteil | 1% |
Kohlefaseranteil | 99 % |
Grifflänge | ~ 22 cm / ~ 30,5 cm |
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